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Future War: Reborn

Vielleicht hätte Bill Murray hier seinen Spaß.

Der Wecker klingelt, die Radiomoderatoren unterhalten sich über klimatische Veränderungen und bald soll ein pelziges Tierchen eine Vorhersage tätigen. Für den Wetteransager Phil Connors, gespielt von Bill Murray, wird dieser eine Tag eine nie endende Tortur bis er den wahren Sinn seines verkorksten Lebens erkennt: „Und täglich grüßt das Murmeltier“ war 1992 ein echter Überraschungserfolg und wird heute noch gerne aus dem Regal gezaubert – besonders wenn es um solche Spielchen wie „Future War: Reborn“ geht. Eigentlich ist das kurzweilige Zombie-Monster-Baller-Vergnügen ja ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch. Daher kam der Titel auch ursprünglich auf mobilen Endgeräten heraus – was durchaus seine Legitimität hat.

Transportiert man das Spielprinzip nun aber eins zu eins auf die heimischen Konsolen, sieht die Sache etwas anders aus… Zunächst einmal gibt eine äußerst spärlich bekleidete Dame, die sich als euer Kommandant entpuppt, Befehle an eine ebenso üppige, aber mit mehr Textilien versehenen Soldatin, die sich als Protagonistin herausstellt. Die Aufgabe: Die verseuchten Gebiete vor Feinden säubern. Gesagt, getan: Mit einem Sturmgewehr bewaffnet geht es auf die erste Mission. Anstürmende Untote werden schnell über den Haufen geballert und nach rund drei Minuten geht es wieder nach Hause ins Quartier. Dort gibt es dann neue Waffen oder die Möglichkeit, alte Ausrüstung aufzumotzen – alles im Rahmen des Üblichen.

Mit Volldampf gegen den eisernen Vorhang

Nach vier, fünf Missionen sollte jeder wissen, wie der Hase läuft: Lieblingsgewehr einpacken, ins Missionsgebiet begeben und dort alles dem Erdboden gleichmachen. Sind die ersten Aufträge überstanden, geht es in ein schwierigeres Gebiet. Und plötzlich fällt der Hammer: Denn anstatt beim nächsten Auftrag wieder alles gemütlich über den Haufen zu ballern, machen mich die Monsterhorden einfach platt. Meine Waffe wirkt dabei wie eine bessere Spritzpistole – wirklich Schaden richtet sie jedenfalls nicht an. Und nach einer Weile ist sogar die Munition leer. Nachschub gibt es in den Missionen nicht. Wtf?! Was habe ich nur falsch gemacht? Ganz einfach: Mein Level war nicht annähernd hoch genug für die Mission. Was nun? Ganz einfach: Die vorherigen Missionen erneut absolvieren, bis genug Erfahrungspunkte und Geld zusammen sind, um bessere Ausrüstung freizuschalten.

Und an dieser Stelle muss ich wieder an Bill Murray denken … Denn anstatt die letzte Mission ein-, zweimal wieder durchzudaddeln, muss ich schon mindestens zehnmal ran, um eine reale Chance in der aktuellen Aufgabe zu haben. Auf diese Weise bittet euch das Spielchen von nun an, weiter vorzuschreiten: zehn- bis zwanzigmal eine Mission zocken und dann mit etwas Glück die nächste schaffen. Danach das gleiche Spielchen erneut. Würde es zumindest auf spielerischer Ebene noch irgendwie befriedigen, hätte ich nichts dagegen. Solches Grinden hat ja auch schließlich bei Monster Hunter seine Berechtigung. Aber hier wirkt es einfach lieblos und kraftraubend. Das liegt zum Teil auch an der schwachen grafischen Präsentation, sowie den verbuggten Abläufen: Manchmal landet ihr ohne Raumkapsel im Missionsgebiet, manchmal steckt ihr in einem Felsen und ein anderes Mal geht euch die Munition aus – okay, zuletzt genannter Punkt ist wirklich ein Feature, aber kein sonderlich schickes …  

Fazit

Für einen Preis von rund zehn Euro ist „Future War: Reborn“ daher nicht wirklich zu empfehlen. Wer auf Twinstick-Shooter steht und nichts gegen endloses Grinden hat, kann ja mal auf einen Preisnachlass warten. Denn eigentlich sind hier ein paar nette Ideen verbaut, die allerdings unter der Last des technischen und spielerischen Gerüsts verschüttet gehen. Dem Rest empfehle ich dann doch eher, zu Spielen wie „Enter the Gungeon“ oder „Feral Fury“ zu greifen. 

Erhältlich für: Xbox One
Website: futurewarapp.com