Sie krempelt das angestaubte Liedermachergenre um, vom Altherrendogmatismus zum lebendigen, emanzipatorischen Kommentar unserer Zeit. Engagement statt Zeigefinger. Witz statt Wut. Gefühl, statt Gefälligkeit. Wo andere ihre Lieder abspulen, hat Sarah Lesch immer noch eine Anekdote parat.
Charismatisch führt sie ihr Publikum auf Autobahnrastplätze, an schmutzige Küchentische oder in schummrige Kneipen, bringt den Saal zum Lachen, rührt zu Tränen und provoziert wie nebenbei zu Haltung.
Mittlerweile viereinhalb Alben hat Sarah im Gepäck, darunter das mitten im ersten Shutdown veröffentlichte „Der Einsamkeit zum Trotze“. Sarah Leschs Musik hat keine Sendepause, erst recht nicht in Zeiten einer Pandemie, die das Zusammenrücken nur im übertragenen Sinne möglich macht – und doch so notwendig. Niemand wird alleingelassen, schon gar nicht Sarahs Fans.