Der Stoff sollte gründlich kritisch durchleuchtet und neu gedacht werden – das beschließen eine Theaterdirektorin, eine lustige Person und eine Dichterin im Vorspiel auf dem Theater.
Dr. Margarete Faust, die ihr Leben der Arbeit und Wissenschaft verschrieben hat, ist eine von ihren Studentinnen und Studenten gefeierte Professorin für Genderstudies. Sie wird als Verschwörerin denunziert und zur Zielscheibe einer populistischen Hetzkampagne, die sie ihren Job kosten kann.
Da bietet ihr der Teufel einen Pakt an: Er fordert ihre Seele im Gegenzug für höchsten Genuss. Faust willigt ein und verliebt sich in Karim, einen deutlich jüngeren Doktoranden, den die Machtverhältnisse und Abhängigkeit schnell in die Enge treiben.
Doktormutter Faust ist eine feministische Überschreibung des klassischen Stoffes: Fatma Aydemir überträgt Goethes Figuren und Themen in die heutige Zeit und schreibt – ganz nah am Original – eine Geschichte über Personenkult, Populismus und Machtmissbrauch.