Die feingeistige Lehrerin hat einen Teil dieser Welt bereits zu Grabe getragen: Das elterliche Anwesen Belle Reve, das die Falschheit seines Traums schon im Namen trägt, ist verloren. Sie selbst ist nervlich zerrüttet, schutzlos und der sanften Entrückung durch den Alkohol zugetan.
Mit jener Straßenbahn, deren Endstation „Sehnsucht“ heißt, erreicht sie die Wohnung ihrer kleinen Schwester Stella in einem heruntergekommenen Stadtteil von New Orleans. Dort trifft sie auf den Mann ihrer Schwester, Stanley Kowalski, einen modernen Industrienomaden, Nachfahre polnischer Einwanderer, Ex- Soldat und passionierter Pokerspieler von geradezu kreatürlicher Durchsetzungskraft, der mit dem Wort ebenso zu verletzen vermag wie mit der Faust. Er vertritt die neue Ordnung: ein Amerika, in dem man stets bereit sein muss, um sich zu beißen. In der brütenden Hitze New Orleans´ eskaliert die Situation am Ende …
A Streetcar Named Desire, 1947 in New York uraufgeführt und bald darauf von Elia Kazan mit Vivien Leigh und Marlon Brando in den Hauptrollen verfilmt, ist Tennessee Williams‘ bekanntestes Drama, für das er 1948 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.