Mehrere Dramen Shakespeares wurden für diese Oper, nebst einiger spritziger Anleihen bei Goldoni, zu einem Lustspielmosaik zusammengefügt – das wesentlich tiefgründiger daherkommt, als die bis dahin üblichen Falstaff-Bearbeitungen.
Nicht krachledern und vulgär, sondern mit viel Raffinesse und philosophischem Witz wird die bekannte Geschichte erzählt: Der Lebemann Sir John Falstaff ist knapp bei Kasse. Um an Geld zu kommen, schickt er zwei gleichlautende Liebesbriefe an zwei reiche Damen, in der Hoffnung auf deren Vermögen. Blöd nur, dass die beiden eng befreundet sind. Sie tauschen die Briefe und beschließen Falstaff eine Lektion zu erteilen, die dieser nicht so schnell vergessen wird.
Lebenslust trifft auf Melancholie, Bodenständigkeit auf Draufgängertum und maßloser Genuss auf Nachdenklichkeit. Was für ein Schlusspunkt in Verdis beispielloser Karriere als Opernkomponist, mit der er quasi nebenbei die Gattung der italienischen Opernkomödie revolutionierte und für das 20. Jahrhundert öffnete.