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Kultur

Furcht und Elend

frei nach Bertolt Brecht, präsentiert von Joya Ghosh & Friends

Insgesamt dreißig Szenen hat Bertolt Brecht in "Furcht und Elend des Dritten Reichs" geschrieben, von denen nun eine Auswahl im Schmit-Z Theater gezeigt wird. Es sind Schlaglichter auf das Leben im Dritten Reich. Kleine Etüden über die Macht der Angst, des Misstrauens und der Lüge. Mal ganz im Privaten angesiedelt, dann wieder mehr im Politischen.

Viel SA und SS marschieren durch den Text und schaffen damit eine große historische Distanz, die durch die Bearbeitung und die Zeitsprünge in unsere Zeit aber immer wieder den Blick öffnen, um die allgemeinen Strukturen hinter den Ereignissen offenzulegen. Eben genau das erzeugt die Auseinandersetzung mit dem aktuellen politischen Geschehen, was Brecht immer vorschwebte und was heute insbesondere bei diesem Stück weit besser funktioniert als noch zu dessen Entstehungszeit.

Brechts Stück, aus dem Exil 1937 geschrieben, ist Mahnmal und Drohung zugleich und zeigt deutlich, was geschehen könnte, weil es bereits einmal geschah. Die dargestellten gegenwärtigen gesellschaftlichen Konflikte sind dabei thematisch zeitlos: Flucht, Meinungsmache, Terror und Rechtspopulismus gewinnen vor dem historischen Hintergrund des Faschismus wieder an Brisanz. In Zeiten, in denen Rechte in Polen, Österreich, Skandinavien oder den USA in der Regierung und die AfD im Bundestag sitzen, ist Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ kein verstaubtes Historienspiel mehr.

Diese Fragen beschäftigen uns Künstler und haben uns zur Arbeit mit Brechts Text bewogen. Wir wollen exemplarisch auf der Bühne zeigen, was Deutschland auf keinen Fall mehr erleben will. Idealerweise erkennen die Besucher die Gefahren der aktuellen politischen Strömungen und fragen sich: “Was sollen wir machen? Wie können wir damit umgehen?“ Eine Antwort ist auch die Inszenierung dieses politischen Stücks.

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30.04.2024 - 22:00 : Tanz in den Mai @proud