Traditionell stehen die Reiter für vier Ereignisse, die das Ende der Welt ankündigen und gelten somit als Vorboten des Weltuntergangs. Anders bei Baumgärtel: Hier symbolisiert der weiße Reiter die Ausbreitung von Ideologien und Einflusssphären durch politische, wirtschaftliche und digitale Mächte. Er steht stellvertretend für die Gefahren der Künstlichen Intelligenz, zunehmende Digitalisierung und die Unterdrückung von Freiheitsrechten. Während der rote Reiter anhaltende bewaffnete Konflikte, Terrorismus und globale Militarisierung, die die dringende Notwendigkeit von Friedensbemühungen unterstreichen, repräsentiert, thematisiert der schwarze Reiter die Herausforderungen der Ernährungssicherheit, verschärft durch Klimawandel und ungleiche Ressourcenverteilung. Der blasse Reiter steht für Todesfälle durch Pandemien, Krankheiten und Umweltkatastrophen sowie den Verlust von Biodiversität.
Thomas Baumgärtel erläutert seine Darstellungen so: "Ich will einen starken Kontrast zwischen Schönheit und Zerstörung herausarbeiten und damit die Dualität menschlicher Erfahrungen betonen. Dazu gehört die Fähigkeit zur Hoffnung und Erneuerung selbst inmitten tiefster Krisen." Noch bis zum 24.11.2024 ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten der Konstantin-Basilika zu besichtigen.