Kurz darauf, bereits am 03.05., trat der luxemburgische Tänzer und R’n‘B-Sänger Edsun auf. Und wo besser als in der beheimateten Rockhal. Seine Musik, die früher noch etwas düster rüberkam, ist mittlerweile so heiter wie das kommende Juniwetter. War ja perfekt, um die Sommerstimmung einzuläuten, nämlich mit der neuen EP „You Are Not Just One Thing“. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Wer lieber groovt anstatt fröhlich mitzuträllern, war bei Jon Spencer & The Hitmakers wahrscheinlich besser aufgehoben. Auch am 03.05., im Rotondes. Direkt nach den Vorbands Doors und Blackup legte die New Yorker Band einen eindrucksvollen Auftritt mit einer wilden Mischung aus Rhythm and Blues ab. Und promotete das neue Album „Do The Trash Can“. Für die Mülltrennung!
Am 08.05., dann Mumford & Sons in se House. Ne sorry, in se Rockhal. Stammen aus London und wurden innerhalb ihres ersten Bandjahres so populär, dass sie schon zum Glastonbury Festival durften. Als Performer. Krasses Ding. Das ist jetzt auch schon wieder ein paar Jährchen her, ihr Name hat sich mittlerweile etabliert und den Song „I Will Wait“ haben wir sicherlich schon in tausenden Soundtracks gehört. Zusammenfassung: Rauchiger Indie Vibe für den obligatorischen Feelgood-Film an Regentagen.
Weiter ging‘s am 10.05. mit Balkan Oriental Hip-Hop im Metro und Taki Taki – Reggaeton Special im Secret Club. Da konnte man sich ja wohl gar nicht entscheiden. Oder man ging zu beiden Veranstaltungen und wackelte am Ende des Abends zuhause im Bademantel Shakira-mäßig zu Balkansound mit den Hüften. Clash Of The Cultures. Ich schweife ab. Für alle, die es verpasst haben: eine geile Mischung aus Reggaeton, Dancehall und Balkan-Tunes.
„Wisst ihr, damals war die Welt noch in Ordnung. Und die Musik auch. Nich son doofes Gestampfe“, werden wir unseren Kindern irgendwann erzählen, wenn sie sich im Jahre 2032 aufmachen zur Fete. Zur 2020er-Party. Mal ehrlich: Die Songs, die nächstes Jahr im Radio laufen werden, passen schon in diese Kategorie. Krasse Sache. Wir werden alt. Immerhin können wir mitreden, wenn die Kiddies auf die Old-School-Partys gehen. Zurück im Hier und Jetzt nutzen wir unsere Jugend aus, genau wie schon bei der 2010er-Party am 10.05. im Club Toni.
Der steppende Partybär schläft nicht, deswegen lief am 11.05. im Club11 der Ladyz Club. Die Mädels waren doppelt happy über freien Eintritt und die DJ-Fähigkeiten von DJ Hamid.
Als der noch etwas jüngere Tom Walker in seiner Heimatstadt Manchester auf den nächtlichen Partyputz gehauen hat, hat seine Mami ihm immer das Licht angelassen. Damit er keine Angst vor der Dunkelheit haben musste, wenn er vom Feiern zurückkam. Eine der schönsten Erinnerungen aus seiner wilden Pubertät. Klar, dass man über so etwas auch einen Hammersong schreiben kann. Als Plädoyer für seine Mami. Als Geschenk zum Muttertag etwa. Und obwohl er jetzt erwachsen ist, muss er noch immer Angst haben. Vor der grauenvoll dunklen Brexit-Zukunft. Aber seine Mami, die ist immer noch cool. Für sie spielte er seinen Hit „Leave A Light On“ auch am 15.05., als er im Atelier die Bühne betrat.
Mein Lieblingsfilm als Kind war immer „Tarzan und Jain“. Ne, Moment, da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen. „Tarsan und Jain?“. Nö, auch nicht. Jain jedenfalls ist eine französische Sängerin und würde im Dschungel wohl überhaupt nicht klarkommen. Wegen der Sprachbarriere. Sie würde nämlich nur Französisch sprechen. Was ein Faux-pas. Sie sieht aus wie eine elfenartige Kreatur, erinnert an Bambi und würde gut in jeglichen Disneyfilm passen. Aber schaut man dann in ihre Musikvideos, ist glasklar: Ihre Stimme hat mächtig Pep. Und ihre Moves auch. Die konnten wir am 16.05. in der Rockhal bestaunen.
Am 23.05. trat DJ Bobo mit der Bühnenshow „Kaleidoluna“ in der Arena auf. Und hat aufgrund des scheinbar laufenden Erfolgs schon eine nächste, natürlich noch bessere und spektakulärere Show angekündigt. Läuft bei ihm.
