Kultur Konzert Party

Das ging im September

Dancing in September

So, Freunde der gepflegten Alleinunterhaltung – heute is‘ Urlaubsvertretung. Mitten im September. Während andere in Barcelona rumlungern, müssen wir buckeln. Kam bissi kurzfristig. Deshalb konnte ich nirgendwo hin. Wir raten das jetzt mal und hilft ja nix – müssen wir jetzt zusammen durch. Wir machen das wie Schluckimpfung: schnell, bitter und auf ex. Ist ja auch für mich die sechste Stunde. Dann mal los.

September – bis fast zum Schluss der neue Juli. 30 Grad, Blümchen, Bienchen und Pipapo. Natürlich eher doof für die Clubs. Normalerweise verlassen die Piepels jetzt die Plätze, drücken ihre schwitzigen Schultern über enge Tanzflächen und gehen maximal zum Rauchen vor der Tür. Nich‘ mim 2018! Da ham wir Sommer, bis das Christkind in Flipflops kommt.

Egal, am 07.09. war im Metro trotzdem fein was los. Oldschool vs. Newschool hieß das Ding. Also in Oldschool sowas wie: Alt gegen Jung. Weil das aber eher nach einer Show mit Kai Pflaume um 20:15 Uhr klingt, haben die Metrorista das schlauerweise auf Newschool-Englisch gemacht. War aber auf jeden Fall oberspitze. Wie immer im Metro. Am gleichen Abend übrigens Friday Night Special im Club Toni. Gleiche Stadt, gleicher Abend, anderer Club.

Samstag, 08.09., war dann eher was für die Gitarrenfans. In Lucky‘s Luke hieß es From Dusk Till Dawn – allerdings ohne Tito und Tarantula, George Clooney und Vampire. Aber trotzdem gut. Die Vampire waren im Exhaus: Da war Tanzritual, die Gothic-Party für Trier. Das friedliche Zusammensein von Menschen in langen schwarzen Gewändern bei komischer Musik. So wie Priesterseminar, nur mit andersrumen Kreuzen.

So, was ham wa noch? Aha. Nick Mason’s Saucerful Of Secrets am 09.09. im Atelier. Öhm. Ja, gut. Räusper. Grübelgrübel und studier’. Das Internet sagt, dass Nick Mason Gründungsmitglied von Pink Floyd sei, aber jetzt mit der Band mit dem Namen oben auf Tour ist und alte Hits von Pink Floyd spielt. Zum Beispiel im Atelier in Luxemburg. Klingt gut. Wenn der Atelier-Vorverkauf so lief wie bei den Ärzten, war wahrscheinlich kein Mensch da, weil kein Mensch die Karten kaufen konnte, die dann fünf Minuten, nachdem der Atelier-Server gecrasht ist, für Milljuuhnen Euros das Stück auf dubiosen Internet-Plattformen feilgeboten wurden. Is‘ klar.

Die Toten Hosen am Bostalsee. Andreas Frege, Wutbürger No.1 und moralinsaures Stunkrockgewissen einer längst vertrockneten Republik, und seine lustige Kapelle mit Out-Of-Bed-Frisuren metern längst vergessen Schalalalaaas am Ufer eines künstlichen Sees im Saarland, flankiert von Luxus-Resorts, Centerpark und Campingplatz. Kannste dir nicht ausdenken. Vorher oder nachher noch schnell auf die Tattoo-Convention Trier und was meaningfules auf die Wade hacken lassen. Nicht zu groß, aber so, dass es im Sommer ein bisschen unter der karierten Dreiviertel-Cargo-Outdoorhose mit Zipp-Beinen rausguckt. Vielleicht was mit Datum.

Apropos Datum! Am 21.09. war mal wieder 3 Kings im Metro. Drei DJs, drei Knaller Aufleger und 1 super Club mitten in Trier. Klingt nach einem guten Rezept. Von hier am nächsten Abend direktemang wieder zurück ins Atelier auf die 2000s Party. Schön abfeiern mit den ganzen Pink-Floyd-Fans, die für letztens keine Karten bekommen haben und mit den ganzen Ärzte-Fans, die für demnächst keine Karten bekommen haben und nun hoffen, dass auf der 2000s Party Hits von beiden Bänds laufen.

Weder Pink Floyd noch Ärzte lief garantiert am 22. und 23.09. aufm Metal & Hardcore Fest im Trierer Exhaus. Da gab es richtig was auf die Snare, Mosh-Pit, Kickbox-Action und den ganzen Pipapo, den die grimmige Jugend so raushauen muss. Und dabei voll freundlich. Alle Erlöse gingen direkt ans Exhaus. Das kann jeden Cent wahrlich gebrauchen – wissen wir alle.

Dann zwei Abende hintereinander in die Rockhal: Am 23.09. spielten Deafheaven, tags drauf Dermot Kennedy. Ich kennedy zwar nicht so gut, aber nach allem, was man hört, sind beide ziemlich gut bei dem, was sie tun. Deafheaven bieten Blackgazing Rock und zählen zu den wichtigsten Vertretern ihres Faches. Kennt ihr nicht? Dann hört ihr wahrscheinlich kein Blackgazing!

Dermot Kennedy hingegen ist eher von der sanfteren Sorte – Typ irischer Singer-Songwriter, schöne Songs und noch schönere Frisur. Ganz gut zum Runterkommen am Monatsende. Da sind wir nämlich angelangt.

In diesem Sinne: Schüßli Müsli und bis Hugo Egon Balder.

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