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„Ich will euch zum Tanzen bringen“

Im Lifestyle-Interview: Pappenheimer

Eigentlich heißt er Jörg Ringleb, doch die Elektro-Welt kennt ihn jedoch als Pappenheimer: Am 01.09. steht der gebürtige Würzburger beim Lucky-Lake-Festival am Strandbad Losheim an den Decks. Wir sprachen mit ihm über Idole und seine persönliche Lieblingsafterhour.

Vom Einzelhandelskaufmann zum Top-DJ: Wann war für Dich klar, dass du und die elektronische Musik zusammengehören?
Pappenheimer: Müsste 2001 gewesen sein! Mein Mentor war DJ RUSH. Er ist der Grund, warum ich heute auf der Bühne stehe! Ich hatte nie das Ziel, das DJing als Beruf auszuüben. Für mich ist das Auflegen noch immer pure Leidenschaft, daher sehe ich es eher als Berufung. Es ist allerdings umso schöner, mit meiner Musik Erfolg zu haben, so weiß ich, dass ich meine Freude mit vielen Menschen teile. Der positive Nebeneffekt des Erfolgs ist es, dass ich nun von der Musik leben kann und somit umso mehr Zeit in meine Sets und Produktionen stecken kann.

Wen zählst Du zu Deinen Idolen und mit wem würdest Du mal gerne zusammen am Mischpult stehen?
Pappenheimer: Na, da werde ich doch jetzt meine Abfahrt-Crew ins Spiel bringen: Sebastian Groth, Linus Quick, Ben Dust, Matt Mus, Markus Schneider, Felix Bernhardt. Das sind die Jungs, die mich vom Hocker hauen, sonst wären sie nicht in meinem ABFAHRT-Team! Okay und GARY BECK, mein heimlicher HERO!

Wie lange dauert es von der ersten Idee eines Tracks bis zu dessen Veröffentlichung?
Pappenheimer: Das kann ich so pauschal jetzt gar nicht so sagen! Ganz wichtig bei diesem Prozess ist, dass ich in mich gehe. Wenn ich dann gewisse Erinnerungen in meinem Kopf habe, versuche ich diese musikalisch umzusetzen. Natürlich braucht man dafür Ruhe und einen gewissen Flow, was mit zwei Kindern aber nicht immer leicht ist. In meinem Kopf laufen jeden Tag Tracks, nur müssen die eben auch umgesetzt werden.

Wie bereitest Du Dich in der Regel auf Deine Auftritte vor? Gibt es Rituale und wenn ja: Wie sehen diese aus?
Pappenheimer: Ich rasiere mich eine Stunde vor meinem Auftritt im Hotel. (lacht) Ansonsten gute Laune und Abfahrt!

Die Zahl Deiner Auftritte pro Jahr ist nicht gerade niedrig. Wie kommst Du nach einem Gig am besten runter? Wo, wie und mit wem relaxed Du am liebsten?
Pappenheimer: Mein Ausgleich zum Tourlife hole ich mir in der Natur, mit Spaziergängen durch den Wald oder am Wasser. Ich brauche nicht viel und kann einfach mal die Ruhe genießen (allerdings nur mit genügend Proviant). Zudem kommt, dass ich meine Familie einfach sehr liebe und mich sonntags darauf freue, nach Hause zu kommen. Ich kann noch so kaputt sein, das ist meine persönliche Lieblingsafterhour.

Seit einigen Tagen ist Dein neuestes Album „Stolen Memory“ auf dem Markt. Auf welche gestohlenen Erinnerungen spielst Du in dem Albumtitel an?
Pappenheimer: In meinem Album „Time Travel“ habe ich bereits Ereignisse aus meinem Leben musikalisch verarbeitet. Diese Tracks waren allerdings eher auf die Gegenwart oder nähere Vergangenheit bezogen, was man auch an den Titeln erkennen kann. Bei „Stolen Memory“ greife ich, wie der Name ebenfalls sagt, auf weiter zurückliegende Momente oder Phasen meines Lebens zurück. Diese wichtigen biographischen Ereignisse sind natürlich mit starken Emotionen verknüpft, die ich mal mit harmonischen, melodischen Parts, mal mit rollenden, treibenden Nummern in der Musik greifbar zu machen versuche. Für mich ist ein Album dann perfekt, wenn sich diese Authentizität in den einzelnen Tracks widerspiegelt. Ich glaube, das ist mir gelungen und ich hoffe, meine Fans werden diese Meinung mit mir teilen. Dazu kommen noch zwei Kooperationen mit zwei meiner liebsten Kollegen: Kerstin Eden und Linus Quick!

Am 01.09. stehst Du beim Lucky-Lake-Festival am Strandbad in Losheim an den Decks. Was ist für Dich das Besondere, bei einem Open-Air-Festival aufzutreten? Was ist dabei Deiner Meinung nach der Unterschied zu Club-Gigs?
Pappenheimer: Viele stehen den Großevents eher ablehnend gegenüber. Ich dagegen sehe sie, weil sie ein großes Spektrum verschiedener Musikrichtungen anbieten, als Chance, Menschen für eine neue Musikrichtung zu öffnen. In der Öffentlichkeit gilt Techno immer noch als Musikrichtung, die eigentlich gar keine Musik ist oder die eng mit Drogen verknüpft ist. Hier können sich die Leute auf etwas Neues einlassen und sich vom Gegenteil überzeugen. Außerdem stehen die Festivals einem jüngeren Publikum offen, denen die Clubs noch verwehrt sind. Zudem treffen sich Menschen aus allen Himmelsrichtungen zum Feiern. Für mich als DJ sind solche Großevents immer wieder aufs Neue eine Riesenfreude und es gibt wohl auch nichts Imposanteres, als tausende von Leuten auf seine Musik tanzen zu lassen. Ich bin der Meinung, dass sich Techno ohne diese ganzen Festivals nicht so großer Beliebtheit erfreuen würde, wie er es jetzt tut. Für Clubgigs spricht hingegen das Feeling, denn im Club spürt man die elektronische Musik noch etwas intensiver, und das Familiäre, das auf den Großevents verloren geht. Am Ende zählt nur das Eine: Ich will euch zum Tanzen bringen, egal ob im Club oder auf dem Festival!

Was dürfen Deine Fans in Zukunft von Dir erwarten? Was kannst Du uns über kommende Projekte verraten?
Pappenheimer: Bis September möchte ich mein Album jetzt erst einmal auf andere wirken und für mich sacken lassen. Kreativität bedarf ab und an einer Pause. Es gibt aber bereits einige Tracks, die ich meinem Album nachschieben könnte. Zudem freue ich mich auf die fertigen Kooperationen mit Linus Quick, Matt Mus und Ben Dust. 

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