Konzert Kultur

Let The Music Play

Sonic Visions am 15. und 16. November in der Rockhal

Musik trifft auf Konferenz und Newcomer wechseln sich mit etablierten Künstlern ab: Es ist wieder Zeit für das Sonic-Visions-Festival. Zu den musikalischen Highlights der zwölften Ausgabe zählen unter anderem die Auftritte von Matt Simons, Balthazar und Dermot Kennedy.

Zwei Tage Konzerte nationaler und internationaler Künstler erleben und als Musikschaffender die Möglichkeit bekommen, drei Tage lang an Konferenzen, Workshops und Get-Together mit großen Namen der Musikszene teilzunehmen: Für diese besondere Kombination steht das Sonic-Visions-Festival in und um die Rockhal im Süden Luxemburgs.

2008 feierte das von der Rockhal und dem Rocklab organisierte und mittlerweile etablierte Musikevent seine Premiere, seitdem lockt es jährlich mehr musikbegeisterte Besucher von nah und fern nach Esch/Belval.

Die Idee hinter der Veranstaltung ist von Anfang an eine geniale: Jungen Nachwuchskünstlern soll eine Plattform geschaffen werden, auf der sie ihre Musik präsentieren können und die vielleicht das Sprungbrett für eine internationale Karriere bedeutet.

Bei den Künstlern handelt es sich sowohl um regionale Musiker und Bands als auch um überregionale Teilnehmer. Um wichtige Kontakte und Beziehungen in die Musikwelt knüpfen zu können, finden parallel zu den Konzerten verschiedene Konferenzen und Seminare in den Räumlichkeiten der Rockhal statt, bei denen aktuelle Themen aus dem Musikbusiness zur Sprache kommen.

International Artists On Stage

2019 geht Sonic Visions in die zwölfte Runde und präsentiert auch dieses Mal ein abwechslungsreiches, internationales Line-up aus erfahrenen Musikern und noch unbekannten Artists, deren Auftritte sich auf mehrere Bühnen in der Main Hall, dem Club und den Floor der Konzertlocation verteilen.

Mehr als 20 verschiedene Künstler von rund um den Globus treten die Reise ins Großherzogtum an und bedienen die unterschiedlichsten Musikgeschmäcker. Den Machern des Festivals ist es wichtig, dass die Besucher möglichst viel von den Gigs miterleben können, da man nur so einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Musikszene bekommt.

Am Freitag, dem 15.11., geht‘s direkt in die Vollen, denn unter anderem hat sich Yungblud angekündigt. Der britische Alternative-Rock-Sänger verließ mit 16 Jahren die Schule, um sich seiner Leidenschaft, der Musik, zu widmen. 2017 machte der 22-Jährige auf sich aufmerksam, das Debütalbum „21st Century Liability“, welches bis dato über 90 Millionen Mal gestreamt wurde, erschien ein Jahr später.

Der Multiinstrumentalist, der die Beatles, Bob Dylan, Green Day und auch Eminem zu seinen musikalischen Einflüssen zählt, steuerte darüber hinaus den Song „Falling Skies“ zum Soundtrack der zweiten Staffel der Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ bei.

Für einen Ohrwurm schlechthin sorgte der aus Palo Alto in Kalifornien stammende Singer-Songwriter Matt Simons. Vor seiner Karriere studierte der 32-Jährige an der State University von New York Jazz und Saxophon, 2012 wurde das Debüt „Pieces“ released.

Auch wenn die Originalversion des titelgebenden Songs aus dem zweiten Album „Catch & Release“ bei dessen Veröffentlichung die Top 40 verpasste, wurde dessen Remix des DJ-Duos Deepend 2015 zu einem weltweiten Erfolg.

In Deutschland erreichte er sogar die Pole Position der Singlecharts. Und es geht weiter, denn die Single „Open Up“, die der sympathische Sänger 2019 auf den Markt gebracht hat, besitzt mindestens genauso viel Ohrwurmpotenzial.

Die Mischung macht‘s

Bei Videoclub handelt es sich um ein französisches Pop-Duo aus Nantes, das aus den beiden 17-jährigen Mitgliedern Adèle Castillon und Matthieu Reynaud besteht.Nachdem ihr erstes Musikvideo mit dem Titel „Amour Plastique“ auf YouTube viral ging und mehr als zehn Millionen Klicks verbuchen konnte, erlangten die beiden Schüler, die auch privat ein Paar sind, Bekanntheit. Durch ihre seichten Songs und Melodien bringen sie besten French Pop auf die Bühne.

Und auch spanische Künstler sind beim Sonic-Visions-Festival vertreten, in diesem Fall Akkan aus Barcelona: Die beiden DJs BeGun und Ocellot haben sich bei einer Reise durch die Kalahari-Wüste kennengelernt und machen seitdem gemeinsame musikalische Sache. Geräusche der Natur und stimmungsvolle, ethnische Rhythmen halten Einzug in ihre Tracks und mischen sich mit elektronischen Klängen.

Die fünf Musiker von Sketches On Duality gründeten ihre Band 2015, verbinden in ihren Songs die Genres Soul mit Hip-Hop und Jazz und nennen es liebevoll „Stretch Music“. Die Wiener sind die Gewinner des „Act-Of-Summer-2017“-Contests und absolvierten bereits zwei Touren durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Ihr Album „Spectrum“ kam im Juni dieses Jahres raus.

Komfortrauschen reisen derweil aus der deutschen Hauptstadt an und spielen Minimal Techno, und zwar mit Schlagzeug, Bass und Gitarre. Die drei Berliner Jungs gründeten ihre Formation 2014 und kreieren ein elektroakustisches Live-Set, das es in sich hat. Mittlerweile fühlen sie sich nicht nur in Clubs wie Sisyphos, Kantine am Berghain und Kater Blau zuhause, sondern treten auch in angesagten Locations weltweit auf.

Tuys haben hingegen eine kurze Anreise, stammen sie doch aus Luxemburg. Das Quartett hat bereits zwei EPs veröffentlicht und stand schon als Support bei The 1975 and The Kooks sowie bei internationalen Festivals wie The Great Escape im britischen Brighton oder dem Reeperbahn-Festival in Hamburg auf der Bühne. Nachdem 2017 zwei Singles releast wurden, stand ein Jahr später die Veröffentlichung der Debütplatte „Swimming Youth“ an.

Musik nonstop

Nachdem die letzten Töne am Freitag verklungen sind, gibt es keinen Grund zum Verschnaufen, denn bereits einen Tag später geht es nahtlos weiter mit guter Musik: Headliner am Samstag, dem 16.11., ist kein Geringerer als Dermot Kennedy.

Der Singer-Songwriter aus dem irischen Dublin, der auch von der Hip-Hop- Szene geprägt wurde, lernte mit zehn Jahren das Gitarrenspiel, doch erst mit 17 nahm er seine Musik ernst. Mit Unterstützung seiner Eltern spielte er erste Konzerte in Dublin und Umgebung, studierte sogar einige Semester klassische Musik.

2016 begann Dermot Kennedy, eigene Songs, solo und mit seiner damaligen Band Shadows and Dust, auf Spotify zu veröffentlichen, was ihm größere Bekanntheit einbrachte, auch außerhalb Irlands. Daraufhin wurde das Label Interscope auf den Sänger aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag.

Mit diesem veröffentlichte er 2019 das Album „Dermot Kennedy“, das auch die Hitsingle „Power Over Me“ beinhaltet. Mit diesem Ohrwurm stürmte er die deutschen, österreichischen, schweizerischen und irischen Charts.

Die Indie-Rockband Balthazar wurde 2004 in Gent in Belgien gegründet und besteht aus den Mitgliedern Maarten Devoldere, Jinte Deprez, Simon Casier, Michiel Balcaen und Tijs Delbeke. Nach Veröffentlichung der Single „This Is A Flirt“ konnten sie nicht nur national auf sich aufmerksam machen, sondern spielten auch Konzerte außerhalb Belgiens.

Mit dem vierten Album „Fever“, das im Februar 2019 released wurde, knüpften sie an die Erfolge an, landeten auf Platz eins der belgischen Charts und werden auch das Publikum in der Rockhal für sich gewinnen können.

Ebenfalls aus Belgien kommen Portland. Jente Pironet, Sarah Pepels, Gill Princen und Arno De Bock stehen für feinsten Indie-Dreampop-Sound. In ihren zeitlosen Tracks verbinden sie gekonnt Singer-Songwriter-Elemente mit elektronischen Klängen – die Mischung macht‘s eben! Seit ihrer Gründung 2014 konnten sie einige musikalische Erfolge feiern.

Ihre erste Single „Pouring Rain“ wurde in Eigenregie veröffentlicht und schaffte die Hürde von einer Millionen Streams bei Spotify. Vor ihrem geplanten Album-Release veröffentlichten sie den Song „Expectations“, mit dem sie die Besucher in der Rockhal begeistern möchten.

Sonic-Visions-Besuch aus dem hohen Norden gibt‘s in Form von Girl In Red: Hinter dem Künstlernamen steckt die 19-jährige Marie Ulven aus Norwegen. 2017 begann die junge Frau mit dem Musikprojekt und scharrte schnell eine wachsende Fanbase auf den Streamingportalen Soundcloud and YouTube um sich.

Sie kombiniert eingängige Melodien mit melancholischen Lyrics und brachte bereits ihre Debüt-EP mit dem Titel „Chapter 12“ auf den Markt. Daraufhin erhielt sie den Award als „Artist Of The Year“ des norwegischen Radiosenders NRK P3.

Und auch aus Stuttgart hat sich gute Musik angekündigt. Die Rede ist von Eau Rouge, der dreiköpfigen Dreampop-, Noise- und Alternative-Band. Jonas, Bo und Magnus fanden Anfang 2013 zusammen, um gemeinsam Musik zu machen.

Schnell spielten sie Konzerte in Stuttgart und auch außerhalb, reisten sogar in die Vereinigten Staaten zum SXSW-Festival in Texas, dem wichtigsten Showcase-Festival der Welt. Ende 2016 erschien mit „Nocturnal Raptures“ das erste Studioalbum des Trios, ein paar Jahre später haben sie weltweit Zuhörer. Der Sound der Band bewegt sich zwischen Daft Punk, Arctic Monkeys und Deftones.

Last Train performen derweil französischen Rock. Die Band stammt aus Mulhouse in Frankreich und tourte bereits mit ihrem Debütalbum „Weathering“, das vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, durch Japan, Indien, die USA und Europa. Hierbei sammelten die vier Bandmitglieder in vielen Ecken der Welt erste Fans und machten sich einen Namen.

Ihr Sound, irgendwo zwischen Sunny Day Real Estate, den frühen Black Rebel Motorcycle Club und der Garagen-Romantik von Weezer angesiedelt, ist sehr dynamisch. Im Herbst 2019 erscheint die zweite Platte mit dem Titel „The Big Picture“ und verspricht erneut, zum Hit zu werden.

Eckoes stattet dem Sonic-Visions-Festival von der britischen Hauptstadt aus einen Besuch ab. Die Londoner Sängerin und Songschreiberin hat sich der elektronischen Musik verschrieben – laut eigener Aussage steht sie für „ätherische Elektronik“ – und bringt diese bei ihren Live-Auftritten in selbstgeschneiderten Kostümen zur besonderen Aufführung.

Ihre düster anmutende Single „Without Prejudice“ aus 2018 ist beispielsweise ein atmosphärischer Elektro-Track, der einen zusammen mit der sanften und zugleich sonoren Stimme von Beginn an in seinen Bann zieht.

The Choppy Bumpy Peaches oder kurz The Peaches, sind eine junge Psychedelic- und Space-Rockband aus Luxemburg, die 2014 gegründet wurde. Zwei Jahre später stand die erste EP „Melocoton“ in den Regalen, 2018 folgte die erste LP „Sgt. Konfuzius & The Flowers Of Venus“.

Daraufhin tourten sie durch Luxemburg und das Vereinigte Königreich und spielten als Supportband der legendären Flaming Lips. Vor allem die Live-Auftritte der Band sind echte Highlights, erwartet die Besucher doch eine „kosmische Reise mit harten Gitarrenriffs und Indian-Summer-Stimmung“.

Keynotes, Panels und Workshops mit großen Namen der Musikindustrie

Das war nur ein kleiner Überblick über die Konzerte, in den nächsten Wochen werden weitere Live Acts bekanntgegeben. Doch was wäre das Sonic-Visions- Festival ohne Keynotes, Panels und Workshops? Ihr habt richtig gelesen: Während die Gigs den praktischen Teil des Events ausmachen, besteht der theoretische, drei Tage dauernde Teil aus dem sogenannten Music Lab. Hierbei treten Speaker aus dem In- und Ausland auf und referieren über diverse aktuelle Themen aus der Musikwelt.

Als Keynote Speaker hat unter anderem Mac Reynolds sein Kommen zugesagt: Der Produzent und studierte Jurist stammt aus Las Vegas und ist Manager der erfolgreichen, US-amerikanischen Rockband Imagine Dragons („Thunder“) sowie einigen weiteren Künstlern. Seine Keynote trägt den Titel „How We Turned Imagine Dragons Into One Of The Biggest Bands In The World“.

Eine kürzere Anreise hat der gebürtige Pariser Pedro Winter: Er ist als Electro-House-DJ, Produzent und Manager tätig und seit 2003 Inhaber des Labels Ed Banger Records. Bis 2008 war er Manager der French-House-Musik- Formation Daft Punk, aktuell managt er das Electronica-Duo Justice.

Die Liste der Speaker und Referenten wird selbstverständlich ergänzt, sodass es eine Vielzahl an spannenden Vorträgen geben wird. Die verschiedenen Themen reichen beispielsweise von „Funding The Music Industry“ über „Touring Europe: Luxembourg, France, Belgium & Germany“ bis hin zu „Social Media For Bands & Artists“.

Bei den „Speed Meetings“ bietet sich den Teilnehmern die Möglichkeit, Booker bedeutender Agenturen, Festivals und Veranstaltungsorte kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mit deren hilfreichen Tipps steht einer großen Karriere garantiert nichts mehr im Wege. Und wer weiß: Vielleicht wird der nächste erfolgreiche Künstler bei Sonic Visions entdeckt?

Ran an die Tickets

Weil das gemeinsame Konzerterlebnis schnell hungrig und durstig machen kann und man sich zwischendurch stärken sowie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen sollte, gibt‘s während des Festivals eine Auswahl an Speise- und Getränke-Ständen im Foyer der Rockhal selbst, außerdem lädt das Rockhalcafe auf dem Vorplatz die Besucher zu einer köstlichen Pause ein.

Tagestickets gibt‘s ab 25,50 Euro, Festivaltickets mit Gültigkeit an beiden Tagen kosten 38,50 Euro. Wenn ihr das Sonic Visions zu viert besucht, könnt ihr auf die Friendly Tickets zurückgreifen: Diese sind für 85,- Euro zu haben und beinhalten jeweils vier Tageseintritte sowie vier Getränkegutscheine.

Um an den Konferenzen teilzunehmen, empfiehlt sich das Music Lab Ticket zum Preis von 25,- Euro. In Kombination mit dem Festivalticket seid ihr für 50,- Euro am Start.

Am zweiten Festivaltag tritt zeitgleich Björk in der Rockhal auf. Wenn ihr die isländische Sängerin zusammen mit dem Festival erleben möchtet, müsst ihr 87,50 Euro berappen.

Mehr Infos zum Festival, das komplette Line-up sowie vieles mehr findet ihr auf sonicvisions.lu sowie unter facebook.com/SonicVisionsFestival.

 

 

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