Bevor der Großteil der Bevölkerung überhaupt lesen und schreiben konnte, dienten Bilder zum Vermitteln von Geschichten. Diesen widmet das Stadtmuseum Simeonstift die neue Sonderausstellung „Tell Me More – Bilder erzählen Geschichten“, welche für acht Monate im Haus neben der Porta Nigra gezeigt wird.
Anhand von 100 Gemälden werden spannende Bildergeschichten aus der eigenen Sammlung unter die Lupe genommen. Beim Betrachten der Exponate geht es nicht nur um das, was auf den ersten Blick zu sehen ist, sondern auch um die versteckten Botschaften unter der Oberfläche der Malerei. An wen waren die Bilder gerichtet? Was bezweckten die Künstler:innen mit ihnen? Und was erzählen uns die Gemälde über die Zeiten, in denen sie entstanden sind? Das Besondere: Zu sehen sind auch zahlreiche Highlights aus der Sammlung, die nicht in der Dauerausstellung präsentiert werden.
Der Rundgang führt die Besucher:innen der Sonderausstellung durch die unterschiedlichen Gattungen der Malerei und reicht von der Antike bis in die Gegenwart: So sind Genredarstellungen und Porträts sowie Landschaften und Stillleben ebenso zu sehen wie Historiengemälde, religiöse Kunst und Darstellungen von Schlüsselmomenten der Trierer Stadtgeschichte. Neben der kurzweiligen Vorstellung der jeweiligen Gattung und Epoche können Erwachsene und Kinder mithilfe von verschiedenen Hand-on-Stationen und interaktiven Elementen sogar selbst aktiv werden. Die letzte Station der Ausstellung widmet sich schließlich künstlerischen Ausdrucksformen, die nach der Blütezeit der Malerei an Bedeutung gewannen und reicht von digitaler Malerei bis zu Performance und Installation.
Wer also den Blick fürs Detail schärfen und genauer hinschauen möchte, ist hier richtig. Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm für alle Altersgruppen statt, zudem hat der ehemalige Stadtschreiber Frank P. Meyer Kurzgeschichten zu ausgewählten Gemälden verfasst, die in den kostenlosen Audioguide integriert sind. Apropos Audioguide: Dieser und die Hands-on-Stationen sind optimiert für Menschen mit Sehbehinderung, dazu werden Texte in Leichter Sprache angeboten und Videos in Gebärdensprache veranschaulichen die Inhalte für Menschen mit Hörbehinderung.
Weil die ausgestellten Kunstwerke nicht nur einer, sondern mehreren Epochen entstammen, ist „Tell Me More“ auch ideal für Schulklassen und Kinderhortgruppen geeignet. Deren Besuch ist dank der Förderung durch die Sparkasse Trier und die Nikolaus Koch Stiftung kostenlos.
Mehr Infos findet man auf museum-trier.de.