Was 2020 mit differenzierten, nachdenklichen, unterhaltenden, kontroversen, diskursiven und werteverhandelnden Blicken auf Sterben, Tod und Trauer durch unterschiedliche künstlerische Formate begann, wird nun fortgeführt. Bis einschließlich 23.10. wartet die Ausstellung "Die Angst vor dem Tanzenden Tod" im 2. Obergeschoss der Tufa mit historischen und zeitgenössischen Werken auf.
Der Totentanz fand seine weite Verbreitung durch unzählige graphische Zyklen, womit Totentanz und Lebenslust, die Verführbarkeit durch den Tanz und die darauffolgende Bestrafung, Sünde und Sühne seit dem Mittelalter eine untrennbare Einheit bilden.
In der Tufa wird das Phänomen nun unter dem Aspekt der Angst vor dem tanzenden Tod dargestellt. Ausgehend vom Mittelalter und Spätmittelalter mithilfe zahlreicher Reproduktionen, wie z.B. den Totentänzen von Lübeck und Reval bzw. von Hans Holbein d.J., wird zeitgleich der Bogen über die Neuzeit mit den Totentänzen von Musäus und Rowlandson bis ins 20. und 21. Jahrhundert gespannt. Die Ausstellung bietet auch Werke regionaler zeitgenössischer Künstler*innen: So werden unter anderem Farbholzschnitte und Graphitzeichnungen zum Thema Totentanz des Trierer Künstlers Werner Persy sowie Arbeiten von Klaus Maßem und Bodo Korsig gezeigt.
Nach der Eröffnung am 09.09. um 19 Uhr wartet außerdem ein umfassendes Rahmenprogramm auf Besucher*innen. So wird es neben Kuratorenführungen auch den Vortrag "Dasein zum Tode - Modernes Denken und christliche Wurzel" von Prof. Bormuth vom Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg am 06.10., die Podiumsdiskussion "Der gute Tod" am 20.10. sowie eine Totentanz-Aufführung mit Anne Kaftan und Gianfranco Celetino am 23.10. geben.
Mehr Infos sind auf tufa-trier.de zu finden.