Die Gäste nutzten die sich bietenden Lücken in der Defensive der Moselstädter und kamen immer wieder zu einfachen Punkten am Brett. Nach zwei Minuten lag Trier so bereits mit 3:9 zurück, wenig später sogar mit 3:13 (5. Spielminute). Erst gegen Ende des Viertels fanden die Hausherren ihren Rhythmus, verkürzten durch gute Defense, folgende Fastbreaks und gut herausgespielte Distanzwürfe. Evans Rapieque traf per Dreier zum 14:17, ehe Jordan Roland mit einem spektakulären Buzzerbeater fast von der Mittellinie den 17:17-Ausgleich erzielte.
Im zweiten Viertel erwischte Vechta erneut den besseren Start und traf zwei Dreier durch Tevin Brown. Die Gladiatoren fanden erneut die richtigen Antworten, erhöhten den defensiven Fokus und kamen besser in ihr schnelles Umschaltspiel. Mit Distanztreffern von Jordan Roland und Eli Brooks drehten die Hausherren so die Partie und gingen in Führung – 31:25 (15.). Nach einem weiteren Trierer Punkt zum 33:25 nahm Vechta-Headcoach Christian Held die Auszeit, aus der RASTA dann nochmals deutlich verbessert herauskam. Mit schnellen Abschlüssen, einer ebenfalls wachen Defense und guten Würfen aus dem Pick and Pop holten sich die Gäste zur Halbzeit die Führung zurück und mit 41:43 aus Trierer Sicht ging es für beide Teams in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Trier nochmals entschlossener. Marten Linßen erzielte gleich zu Beginn einfache Punkte nach Offensivrebound und die Gladiators übernahmen mehr und mehr die Spielkontrolle. Der Ball lief nun flüssig durch die Offensiv-Reihen, das Tempo wurde angezogen, und die Defensive stand stabiler. Vechta hielt jedoch mit einer starken Dreierquote und nur schwer zu verteidigenden Abschlüssen im Eins-gegen-Eins dagegen, sodass das Spiel bis in die Schlussminuten des Viertels spannend blieb.
Beim Stand von 66:63 knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts schien alles offen, doch Trier setzte sich dank einer konzentrierten Verteidigungsleistung, die vor allem mit aggressivem Doppeln immer wieder erfolgreich war, ab. Trotz eines disqualifizierenden Fouls von Behnam Yakhchali blieben die Gladiatoren tonangebend und gingen mit einer 73:66-Führung ins letzte Viertel.
Vechta kam jedoch stark aus der Viertelpause und verkürzte schnell auf 73:70 (32.). Philipp Herkenhoff und erneut Tevin Brown trafen wichtige Dreier, sodass die Gäste Mitte des letzten Viertels plötzlich wieder mit 75:73 führten. Trier hatte in dieser Phase Probleme, von außen zu treffen, und ließ defensiv – wie zu Beginn des Spiels – zu viele Räume für die Vechtaer Guards. Doch dann begann die entscheidende Phase: Hollersbacher brachte Trier per Drei-Punkt-Spiel auf 82:84 heran, Nolan Adekunle traf im Fastbreak zum 84:85, und erneut Hollersbacher legte mit einem starken Zug zum Korb nach.
Kurz darauf folgte der Knackpunkt der Partie: Nach einem Steal beim Einwurf versenkte Adekunle den nächsten Dreier zur erneuten 89:87-Führung der Moselstädter (38.). Der nächste Ballgewinn brachte Trier endgültig auf die Siegerstraße und Eli Brooks fand Marten Linßen mit einem starken Pass für den Dunk zum 91:87. Ein Fastbreak-Abschluss von Roland erhöhte auf 93:87, ehe ebendieser mit einem Dreier aus der Ecke den Deckel auf die Partie setzte. Die Gladiatoren erzielen die letzten zwölf Zähler der Partie und sichern sich so den nächsten Heimsieg – 96:87.
Jacques Schneider, Headcoach der VET-CONCEPT Gladiators: "Kompliment an meine Mannschaft, das war heute von Anfang bis Ende wirklich eine kämpferische Leistung und hintenraus sicherlich ein verdienter Heimsieg. Wir haben es geschafft, Vechta und vor allem ihre wirklich starken Guards Verge und Kuhse mit unserer defensiven Variabilität vor Probleme zu stellen. Da es für beide Teams immer wieder Läufe gab, ist es dann zu einer engen Crunchtime gekommen, die sicherlich in beide Richtungen hätte gehen können. Wir konnten 40 Minuten auf unsere Fans zählen – was die SWT Arena heute abgerissen hat, war wieder unglaublich und hat uns getragen. Jordan Roland und Marco Hollersbacher stechen für mich ein Stück weit heraus, aber es war wieder ein kollektiver Sieg, zu dem jeder seinen Teil beigetragen hat. Es war auch ein Sieg, der uns beim Erreichen unserer Ziele ein ganzes Stück nach vorne gebracht hat und mit dem wir sehr optimistisch auf die nächsten zwei Spiele schauen."
Das nächste Ligaspiel geht am 09.11. in Heidelberg über die Bühne.