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Alphadia Genesis 1 und 2

Doppelter Retro-Rollenspiel-Trip: Doch lohnt sich dieser Ausflug wirklich?

Nach acht bzw. sieben Jahren bringen KEMCO und Exe-Create zwei ihrer Rollenspiel-Klassiker auf die modernen Konsolen. Wer die Macher kennt, weiß, was einen hier erwartet: zwei japanische RPGs, die ziemlich nach Schema F ablaufen. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein …

Bei Alphadia Genesis dreht sich die Geschichte um zwei Königreiche, die nach eineinhalb Dekaden Frieden wieder das Kriegsbeil ausgraben. Ihr sollt das natürlich verhindern und herausfinden, warum wieder Anspannung herrscht. Mehr brauche ich an dieser Stelle nicht zu erzählen, weil die Geschichte nicht sonderlich spannend ist. Die meisten "Überraschungen" werdet ihr schon Stunden vorher erahnen, wenn ihr überhaupt der Story folgt. Ich habe es ehrlich gesagt nicht getan.

Klassische Kost

Dafür waren die Kämpfe aber ganz unterhaltsam, wenn auch nicht sonderlich innovativ. Ihr habt schon mal ein JRPG gespielt? Dann kennt ihr hier eigentlich auch alles. Rundenbasiertes Kämpfe, in denen ihr eure Fähigkeiten geschickt einsetzen sollt. Dass diese nun Energi- und Break-Fähigkeiten heißen, macht keinen Unterschied.

Auf der Übersichtskarte, die stark an die gute alte NES-Zeit erinnert, lauft ihr von Stadt zu Stadt, von Dungeon zu Dungeon, von Aufgabe zu Aufgabe. Neben-Quests, Arena-Kämpfe und Boss-Fights inklusive. Leider erfahrt ihr dabei nur sehr oberflächlich über die Motive eurer Truppe bzw sind die Dialoge etwas platt geschrieben.

Grafisch befinden wir uns etwa in der SNES-Zeit - zumindest bei den Kämpfen. Aber das geht völlig in Ordnung. Viele Alleinstellungsmerkmale hat Alphadia Genesis ansonsten nicht zu bieten. Es ist kompletter Durchschnitt, was nebenher immer mal geht. Aber schauen wir uns doch mal Teil 2 an.

Mehr vom Gleichen – aber hübscher

Keine Sorge: Alphadia Genesis 2 erzählt eine eigene Geschichte und verlangt keinerlei Vorwissen von euch. In der Beschreibung heißt es ausdrucksstark: Entdecke das wahre Gesicht des Bösen in diesem Kapitel der Alphadia-Serie, eine Geschichte voller Glaube, Opfer, Rache und ultimativer Hoffnung! Ganz so hoch würde ich die Hoffnungen hier aber nicht schrauben. Es hört sich hochtrabender an als es letztlich ist.

Diesmal geht es gegen das Imperium, das seine Bürger heimlich mit einer schwarzen Energie infizieren möchte, um Experimente durchzuführen. Dass dies nicht Rechtens ist, muss ich nicht extra erwähnen. Also macht ihr euch auf die Suche nach denjenigen, die die Fäden im Hintergrund ziehen.

Die Tradition bleibt bestehen

Im Gegensatz zu Alphadia Genesis 1 wurde die Grafik im zweiten Teil etwas nach oben geschraubt. Kämpfe laufen nun auch in 3D ab, was etwas an die gute alte PS1-Zeit erinnert. Auch wenn das Kampfsystem im Grunde das gleiche ist, hat man ein paar Innovationen eingestreut: So könnt ihr mit sogenannten Job-Orbs eure Recken in eine bestimmte Spielrichtung navigieren.

Vielleicht ist es am einfachsten, wenn ihr die Jobs als Klassen mit individuellen Fähigkeiten seht: Magier, Krieger, Ritter oder Heiler. Dabei kommt es auf die jeweiligen Spezialfähigkeiten dieser Klassen an, um bei den rundenbasierten Kämpfen erfolgreich zu sein. Aber wie gesagt: streng genommen wird sich spielerisch nicht sonderlich viel ändern bei Alphadia Genesis 2. Doch für ein typisches JRPG geht das schon in Ordnung.

Fazit

Ganz ehrlich: Auf diese beiden japanischen Rollenspiele hat wohl niemand hingefiebert und sie sehnsüchtig erwartet, wie man aus den Beschreibungen vermuten könnte. Dafür sind die beiden Spiele zu belanglos und heben sich nicht von der Masse ab. Wer dennoch das Genre der JRPGs mag, der wird hier einen netten Doppelpack finden, der euch für einige Stunden bei Laune halten wird. Erwartet nur keine Innovationen.

Erhältlich für: PC, Xbox
Website: kemco.jp/sp/games/genesis/en/introduction.html