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AnnenMayKantereit: Schlagschatten

Rauch, rauchiger, am rauchigsten – so in etwa könnte man die Stimme von AMK-Frontmann Henning May bezeichnen. Davon gibt's auf der neuesten Platte wieder einiges zu hören.

Der 11.11. ist vorbei und damit wird es nicht mehr lange dauern, bis sich verkleidete Teenies zur ohrenbetäubenden Dauerschleife von „Pocahontas“ durch die Festhallen der Region tanzen. Mit mehr als 200.000 verkauften Singles zählt der Song noch immer zu den größten Hits der Bandgeschichte AnnenMayKantereits.

Gott sei Dank haben die Kölner aber noch mehr drauf, als unbeabsichtigt einen Karnevalshit zu landen. Zwei Jahre nach der Platte „Alles nix Konkretes“ steht nun endlich Platte Nummer drei – die EP „Wird schon irgendwie gehen“ ausgeklammert – in den Startlöchern. Und so langsam merkt man auch den vier Jungs an, dass sie älter werden.

Klar werden die Augenringe nach kräftezehrenden Touren größer, doch AnnenMayKantereit altern weitestgehend positiv: Die Texte sind griffig und gehen ins Ohr, ohne dabei abzuflachen oder wie Mark Forster an der Grenze zum Kopfschütteln zu arbeiten („In diesem Haus, wo ich wohn/Hier ist alles so gewohnt“).

Wer also glaubt, die Band wäre nach den Erfolgen des letzten Albums näher zum Mainstream gerückt, sollte einen großen Bogen um „Schlagschatten“ machen. Alle anderen werden das neueste Werk „Schon krass“ finden, wenn Henning May mit seiner Stimme 14 Songs wie „Marie“, „Ich geh heut nicht mehr tanzen“ oder „In meinem Bett“ zum Besten gibt. 

ANSPIELTIPPS „Marie“, „Schon krass“, „Jenny Jenny“
FAZIT Drittes Album? Kann man so machen, auch wenn Teile der Fangemeinde den Kopf schütteln werden.