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Arcade Spirits

Etwas verwirrend, aber unterhaltsam: ein Spiel als Buch über Spiele.

Vielleicht eins gleich vorweg: Ihr habt es bei „Arcade Spirits“ mit einer Visual Novel zu tun. Fiction Factory Games entführt euch dabei in die wunderbare Welt der Arcade-Spiele. In dem Abenteuer könnt ihr neben eurem Sinn des Lebens auch die große Liebe entdecken – also auf geht’s.

Hommage an alte Zeiten

Die Story spielt im Jahre 20XX – schon mal eine schöne Anspielung auf all die klassischen Spielchen aus den 80er-Jahren. Apropos 80er-Jahre: In der Geschichte gab es den Videospiel-Crash von 1983 übrigens nicht, so dass ihr euch in einem alternativen Zeitstrang befindet. Als junger Erwachsener stellt ihr euch den Herausforderungen des Lebens.

Zunächst einmal erstellt ihr euch einen Charakter, wobei die Möglichkeiten hier stark begrenzt sind: Geschlecht, Haare und ein paar Farben sind alles, was ihr einstellen dürft. Beide Geschlechtsvarianten ähneln sich übrigens auf erschreckende Weise. Ein Glück, dass man euren Avatar nur selten zu Gesicht bekommt.

Ihr seid der Schmied – sucht das Glück!

Über die Geschichte werde ich nicht allzu viel verraten, weil sie Hauptbestandteil von „Arcade Spirits“ ist. Soviel sei aber gesagt: Ihr seid auf der Suche nach einem neuen Job – beziehungsweise übernimmt das eure Mitbewohnerin für euch. Letztlich landet ihr im Funplex, einer Arcade-Halle mitten in der großen Stadt.

Und dort beginnt die Geschichte. In Dialogen lernt ihr so neue Charaktere kennen, die jeweils eigene Ziele verfolgen. Allesamt sind übrigens ziemlich gut geschrieben und weisen einen netten Humor auf. Je nachdem wie ihr euch in den Dialogen entscheidet, reagieren die anderen Charaktere auf euch. Prinzipiell könnt ihr mit allen Figuren eine Liaison eingehen – wenn ihr denn die richtigen Knöpfe drückt.

Jeder Charakter ist da recht eigenwillig und braucht Überzeugung. Das erhöht aber den Wiederspielwert – zumal die Geschichte um jeden der sieben anderen Charaktere ebenfalls gut geschrieben ist. Insgesamt habt ihr es mit drei Jungs und vier Damen zu tun.

Experte werden

Je mehr ihr mit Leuten redet, desto mehr entwickelt ihr euch in eine Richtung – abhängig von den Antworten, die ihr gebt. Diese sind nämlich in verschiedene Kategorien eingeteilt. So könnt ihr zum echten Spaßvogel werden, der nicht gerne über ernste Themen plaudert. Oder ihr mutiert zum Menschenversteher, der jedem auf seine Weise Recht gibt.

Oder aber ihr versucht eine ganz neutrale Position einzunehmen. In jeder Kategorie könnt ihr im Level aufsteigen, was euch später zusätzliche Antwort-Optionen ermöglicht. Grafisch punktet „Arcade Spirits“ mit hübschen, handgezeichneten Comic-Strips. Nerd-Kultur trifft hier auf einen Hauch Erotik, wie es bei vielen solchen Spielen der Fall ist. Das ist zwar Geschmackssache, persönlich finde ich diesen Stil jedoch echt gelungen.

Fazit

„Arcade Spirits“ ist ein kleines Juwel, das vielleicht erst auf den zweiten Blick überzeugt. Anfangs war ich mir gar nicht so sicher, was mich eigentlich erwartet. Je tiefer ich in die Story eintauchte, desto mehr überraschte und packte sie mich.

Es ist schwierig, über ein Spiel zu reden, dessen Grundlage eine Geschichte ist und dabei nicht zu viel über die Geschichte zu verraten. Doch eins kann ich euch nun ruhigen Gewissens verraten: Solltet ihr der englischen Sprache mächtig sein und auf das Genre der Visual Novels stehen, dann ist „Arcade Spirits“ definitiv ein Titel, den ihr euch anschauen solltet. Daumen hoch!

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: arcadespirits.com