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Assassin's Creed Valhalla

Auf zu den Wikingern! Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wo Thors Ursprünge sind, schaut rein.

Gleich vorweg: An diesem neusten, inzwischen zwölften, Ableger von „Assassin’s Creed“ scheiden sich die Geister. Ich befinde mich da bei der Mehrheit, die das Spiel für einen guten evolutionären Schritt nach vorne betrachten. Andere sehen „Valhalla“ als Scheitern auf hohem Niveau. Aber mal ehrlich: Insgesamt haben wir hier ein richtig gutes Action-Abenteuer vor uns, bei dem einem nicht alles schmecken muss.

Willkommen bei den Wikingern. Die hohen Erwartungen an Ubisoft rühren daher, dass „Assassin’s Creed Valhalla“ einer der Titel ist, die auch auf den neuen Konsolen erscheinen. Daher wird hier nicht weniger vorausgesetzt als die nächste Generation. Und größtenteils haben wir die hier auch – meiner Meinung nach zumindest.

Rache wird kalt serviert

„Assassin’s Creed Valhalla“ spinnt seine Geschichte rund um Eivor Wolfsmal, einen kriegerischen Wikinger. Ihr dürft nach dem Prolog sogar wählen, ob Eivor eine Frau oder ein Mann sein soll. Auswirkungen auf die Geschichte hat das aber keine. Apropos Entscheidungen: Im Verlauf des Spiels werdet ihr immer wieder vor Entscheidungen gestellt. Diese lassen die Story in leicht unterschiedliche Richtungen abdriften, verändern das Gesamtergebnis aber nicht – das nur so am Rande.

Es ist eine nette Sache, aber keine, um die ihr euch lange Gedanken machen solltet. Hört auf euer Bauchgefühl. Nachdem Eivor als Kind einen heftigen Schicksalsschlag erlebt hat, sühnt er nach Rache. Darauf baut auch die gesamte Kampagne aus. Inzwischen ist Eivor ein stattlicher Mann, der eine Sippe an Kriegern um sich geschart hat. Mit ihnen erobert ihr die Nordländer und auch das mittelalterlich England via Raubzüge.

Und da setzt „Assassin’s Creed Valhalla“ neue Akzente: Ihr dürft nämlich vor der Eroberung eines neuen Gebietes bereits im Voraus planen, wie ihr vorgeht – nett gemacht. Bei mir stimmte die Planung allerdings selten mit dem realen Vorgehen überein, weil ich Dinge übersehen oder nicht bedacht hatte. Spaß hat es dennoch gemacht.

Your Viking, Your Style

Außerdem könnt ihr Eivor nach eurem eigenen Stil weiterentwickeln. Ein umfangreicher Fähigkeitenbaum lässt euch nach Lust und Laune stärker werden – je nach eurem eigenen Willen. Allerdings bekommt ihr neue Fähigkeiten nicht einfach nur so geschenkt. Ihr müsst was dafür tun bzw. sie finden. Denn die mächtigsten Fähigkeiten, 22 an der Zahl, finden sich in Büchern.

Und diese Bücher sind kreuz und quer über das gesamte Land verteilt. Meist warten sie in Kirchen auf euch. Um dort hineinzukommen, solltet ihr aber Umgebungsrätsel lösen. Diese sind allesamt nicht sonderlich schwer, wenn ihr die Gegend genau beobachtet, aber lockern den Spielablauf deutlich auf. Außerdem fühlt es sich richtig gut an, wenn ihr selbst eine Fähigkeit entdeckt habt und sie dann einsetzt – besser als „einfach“ nur freizuschalten auf dem Baum.

Ebenfalls neu ist der Siedlungsbau samt Individualisierungsoptionen – ein kleiner Hauch Sims weht hier durch. Auf die Wahl der Gebäude solltet ihr dennoch achten, da sie euch mit verschiedenen Boni belohnen. In der Schmiede könnt ihr zudem eure Ausrüstung aufbessern – vorausgesetzt ihr habt genügend Materialen gesammelt.

Achtung an dieser Stelle: Rüstet nicht jeden Gegenstand blindlings auf. Spart euch das wertvolle Material, bis ihr einen Lieblingsgegenstand gefunden habt. Dann werdet ihr nämlich zur unaufhaltsamen Kriegsbestie.

Wie ein heißes Messer durch Butter

Womit wir bei den Kämpfen wären. Diese wurden überarbeitet und fühlen sich schon recht gut an. Allerdings sorgt die KI oftmals dafür, dass ihr euch nie sonderlich geschickt anstellen müsst. Wie oft wollte ich in ein Lager schleichen, habe aus Versehen den Alarm ausgelöst und anschließen alle Mannen dort auf einmal getötet?! Hat mir jedenfalls eine Menge Zeit erspart.

Aber hin und wieder blitzen gute Ideen bei euren Widersachern durch: Nämlich dann, wenn ein Boss dabei ist. Ein Boss? Richtig gelesen: „Assassin’s Creed Valhalla“ beschert euch Bosse, die zufällig auf der Karte verteilt sind. Um an ihnen vorbeizukommen, bedarf es immer einer gewissen Taktik. Manche lassen sich besser nur mit Pfeil und Bogen bekriegen, andere brauchen flinke Manöver und schlagkräftige Nahkampfwaffen. Eine sehr coole Sache, wenn ihr mich fragt.

Und dann wäre da noch die grafische Seite von „Assassin’s Creed Valhalla“: Ich musste oft innehalten als ich mit meinem Ross durch die verschneite Wildnis geritten bin. Das was Ubisoft da auf den Bildschirm zaubert, ist atemberaubend schön. Es bleibt allerdings immer noch Luft nach oben, was mich auf zukünftige Spielchen auf den neuen Konsolen sehr gespannt macht. Denn immerhin steckt „Assassin’s Creed Valhalla“ noch zwischen zwei Konsolengenerationen fest. Aber der nächste Assassinen-Ausflug wird kommen.

Fazit

„Assassin’s Creed Valhalla“ ist meiner Meinung nach nicht nur ein guter Ableger der Spielreihe, sondern auch ein guter Einstieg für alle Hobby-Meuchelmörder, die wieder in die Reihe einsteigen wollen. Außerdem bietet sich das Spiel prima an, um die Kraft der neuen Konsolengeneration zu spüren. Die kaum vorhandenen Ladezeiten und die bildschöne Umgebungen machen Lust auf mehr. Inhaltlich habt ihr sehr viel zu tun in „Assassin’s Creed Valhalla“, um euch in der verschneiten Jahreszeit einzuigeln.

Erhältlich für: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC
Website: ubisoft.com/de-de/game/assassins-creed/valhalla