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Beat Cop

Damals war alles besser? Nun ja: Auch in den 1980ern mussten Cops hart arbeiten, wie dieses Spiel beweist.

Jack Kelly hat ein paar ernsthafte Probleme: Seine Arbeit als Polizist ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Der fiese Chef wäre ja noch auszuhalten, da sein Mentor und Partner Fat Mike ihm stets zur Seite steht. Als Mike jedoch von einem Unbekannten hinterrücks erschossen wird, fangen Jack’s Rachegelüste an. Fortan sucht er in „Beat Cop“ nach den Schuldigen hinter diesem Anschlag.

Andere Zeiten, gleiche Arbeit

Allerdings befindet sich Jack nicht in modernen Zeiten, sondern passt sich der Retro-Pixel-Grafik an: In den 1980er-Jahren war Cop-Arbeit noch etwas anders als heutzutage. Und nein, dieses Spiel artet jetzt nicht in eine wilde Schießerei aus, wie man sie aus Actionfilmen eben jener Tage kennt, sondern beschreitet andere Pfade.

Jack muss seinen Alltag überstehen und nebenher Beweise sammeln. Vor jedem Tag gibt es ein Briefing vom nervtötenden Chef. Darin bekommt Jack genau vorgeschrieben, wie viele Strafzettel er heute verteilen muss. Also geht es raus auf die Straße und ran an die Arbeit.

Während man furchtbar langsam (oder unter hohem Energieverbrauch auch joggend) durch die Gegend zieht, fallen immer wieder Verkehrssünder ins Auge. Diese bekommen dann ihre gerechte Strafe in Form eines kleinen Zettels.

Alternativ darf Jack sich aber auch bestechen lassen. Allerdings sollte er dabei immer seine Vorgaben im Auge behalten – ansonsten droht Ärger mit dem Chef. Mit Passanten hält man dabei öfters ein Gespräch und muss schnell merken, dass Jack aufgrund seines Namens gern im Fadenkreuz rassistischer Attacken steht: Denn „Kelly“ deutet auf einen irischen Hintergrund.

Mich persönlich haben die Andeutungen darauf und die damit verbundenen Feindseligkeiten bereits nach dem zweiten Mal genervt – vielleicht sollte das ja auch genau so sein. Spielerisch macht es nicht viel aus.

Wie ein Hamster im Laufrad

Die ersten paar Tage von „Beat Cop“ sind durchaus interessant gemacht: Die Arbeit macht Laune, die Gespräche sind halbwegs interessant und die kleinen Scherze an jeder Ecke muntern auf.

Doch nach und nach verliert „Beat Cop“ seinen Beat – obwohl das Wort eigentlich an die Gegend angelehnt ist, in der ein Polizist agiert. Es fühlt sich an Tag sechs bereits nach Arbeit an. Ich vermisse da etwas die Abwechslung.

Audio-visuell hat sich „Beat Cop“ allerdings nichts vorzuwerfen: Der Stil ist zwar Geschmacksache, aber dennoch charmant. Doch das rettet am Ende des Tages nicht vor dem etwas zu gemächlichen Spielablauf. Irgendwie schade. Dabei wissen die Entwickler aus den 11 Bit Studios genau, wie man lange unterhält: Ihre letzten Werke „Moonlighter“ oder „Frostpunk“ sind Unterhaltungsgaranten!

Fazit

Kurz gesagt ist „Beat Cop“ ganz nett für ein kurzes Weilchen. Leider wird mich der Titel jetzt nicht mehrere Tage am Stück glücklich machen. Für ein langes Wochenende war es okay. Der Stil und die Musik stimmen – nur bei den Inhalten kommt zu schnell Langeweile auf. Da kann Fat Mike lange darauf warten von Jack Kelly gerächt zu werden …

Erhältlich für: Xbox One, PS4, PC, Switch, iOS, Android
Website: beatcopgame.com