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Bilderbuch: Vernissage My Heart

„Sieben Sünden, alle einmal begangen“ heißt es im Bilderbuch-Hit „Maschin“. Dieses Motto schöpfen die vier Jungs voll aus, denn mit dem neuen Album leistete man sich eine weitere.

 

So richtig weiß man nie, wo man bei den vier Wahl-Wienern von Bilderbuch dran ist. Der Grund: Die Band scheint vor jedem neuen Album am Glücksrad zu drehen und sich dann auf den angezeigten Stil festzulegen.

So auch Ende 2018, als Bilderbuch mit „mea culpa“ mitten in der Adventszeit ein Album droppte. Anders als im Nummer-Eins-Album „Magic Life“ sucht man darauf Autotunes und Hits wie „Bungalow“ vergeblich. Statt progressivem Pop gibt‘s Sounds, die sich – ohne Text – auch gut als Berieselungsmusik in einem Fahrstuhl machen würden. Kein Wunder, dass der ein oder andere Fan etwas verdutzt in die Röhre schaute.

Zum Glück haben die Jungs mit „Vernissage My Heart“ aber gleich ein weiteres Album angekündigt. Naja, aus dem „Album“ wurde bei acht Songs wohl eher eine EP und auch musikalisch darf man nach dem letzten Schuldeingeständnis keine Wunderdinge erwarten. Schließlich bauen Songs wie „Memory Card 2“ direkt auf den gefloppten Vorgänger auf, auch wenn der Song nach etwas mehr als einer Minute schon wieder vorbei ist – „Europe 22“ summt stattdessen fast zehn Minuten aus den Boxen.

Die Experimentierfreude muss man Bilderbuch zugutehalten, doch nach „Schick Schock“ und „Magic Life“ entpuppen sich Album Numero fünf und sechs eher als Schnellschuss und nicht als Charterfolg. 

ANSPIELTIPPS „Mr. Supercool“, „Frisbeee“
FAZIT Bilderbuch ist weiter auf Stilsuche. Fest steht: Das ist er nicht.