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Black Widow Recharged

Ein Urvertreter der heutigen Twin-Stick-Shooter – neu aufgelegt für schnelle Action.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Original-Spiel aus dem Jahre 1982 nicht kannte als ich mich an Black Widow Recharged ran gewagt habe. Der Atari-Klassiker lässt sich aber heute noch gut spielen – das kann ich schon mal verraten. Allerdings solltet ihr euch auf kleine Gaming-Sessions zwischendurch einstellen anstatt einen ausufernden Zockerabend.

Flinke, kleine Spinne

Das Grundprinzip von Black Widow Recharged bleibt dem Original treu und ist schnell erklärt: Ihr steuert die namensgebende Schwarze Witwe durch ihr Spinnennetz. Dieses wird von allen Seiten aus von verschiedenen Insekten attackiert – fragt mich bitte nicht warum! Sinn macht das wenig, ich weiß. Jedenfalls sollt ihr mit der kleinen Spinne alles abschießen, was da kreucht und fleucht. Trefft ihr mit euren Spinnfäden einen Gegner, gibt es Punkte. Sammelt ihr dann noch das Dollar-Zeichen ein, das ein Gegner hinterlässt, gibt es noch mehr Punkte. Die Jagd nach dem Highscore ist ein typisches Leitmotiv aus der Zeit der Arcade-Hallen-Ära.

Das allein kann schon ganz unterhaltsam sein. Denn recht schnell zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an. Immer neue Arten von Gegnern kommen auf das Netz und halten euch auf Trab. Mal legen sie ihre explodierenden Eier ab, mal verabschieden sie sich selbst in einer verheerenden Explosion, wenn ihr sie trefft. Seid schnell und aufmerksam, wenn ihr lange leben wollt. Manchmal kommt auch ein besonderer Käfer aufs Netz gekrabbelt: Wenn ihr diesen rosa Kerl seht, dann schaltet ihn schnell aus. Als Belohnung winkt anschließend ein Power-Up.

Stark – aber nur kurz

Diese Power-Ups versorgen euch meist mit neuen, stärkeren Schüssen. Manchmal gewähren sie euch aber auch Schutz oder verlangsamen das Geschehen. So oder so – lange hält dieser Zauber leider nicht an. Also nutzt die Zeit, die ihr damit habt, um noch mehr Punkte zu erzielen. Ebenfalls mächtig ist eure Netzschuss-Fähigkeit. Diese lädt sich pro getötetem Feind kontinuierlich auf. Ist die Leiste voll, dürft ihr einen breit gestreuten Schuss abgegeben, der große Teile des Netzes abdeckt und dort die Feinde vernichtet. Ein nettes Feature für mehr Abwechslung.

Der normale Arcade-Einzelspielermodus ist darauf angelegt, dass er unendlich lang Wellen von Feinden auf euch schickt. Ich hielt es nie länger als fünf Minuten aus, bevor mich die Übermacht der Käfer eliminierte. Aber zum Glück hat Black Widow Recharged noch ein paar nette Bonus-Modi zu bieten. So könnt ihr euch im Herausforderungsmodus 30 intensiven Challenges stellen, die euer ganzes Können verlangen werden. Das gibt dem Spielchen tatsächlich einen frischen Touch und unterhält länger als der normale Modus.

Gemeinsam Fäden spinnen

Hinzu kommt, dass ihr Black Widow Recharged auch zu zweit an einem Monitor zocken dürft. Da es zum Glück kein Friendly Fire gibt, macht dieser Modus besonders viel Laune, wenn ihr einen Freund zu Besuch habt und ihr einfach ein bisschen Ballern wollt.

Rein optisch macht Black Widow Recharged eine gute, wenn auch minimalistische Figur: Die grellen Neonfarben sorgen für ein wolliges Retro-Feeling und pink dominiert das Geschehen eindeutig – ähnlich stylisch wie bereits bei Centipede Recharged. Passt also.

Fazit

Mit diesem frisch aufgemotzten Klassiker kann ich bestens leben: Black Widow Recharged zeigt auf charmante Weise, wo Twin-Stick-Shooter ihren Ursprung haben. Das schnelle, lockere Gameplay lädt immer wieder zu einer Runde für Zwischendurch ein. Wirklich fesselnd sind aber die Herausforderungen, die euch an die Grenze eures Könnens führen werden. Dass ihr zusätzlich mit zwei Spielern gleichzeitig loslegen dürft, ist eigentlich dann nur noch Pflicht für diese schöne Neuinterpretation des inzwischen fast 40-jährigen Urgesteins.

Erhältlich für: PC, Xbox, PS, Switch
Website: atari.com/games/black-widow-recharged