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Call Of Duty: Modern Warfare

Wuchtig, knallend und erfrischend berauschend – so präsentiert sich das neue „Modern Warfare“.

Ich musste auch auf den Kalender schauen, als ich das neue „Call of Duty: Modern Warfare“ auspackte: Satte zwölf Jahre ist es nun her, dass ich mich beim ersten Serienableger dieser Reihe im Jahr 2007 auf einen nervenaufreibenden Action-Trip begab. Nun also legt Activision nach. Und um eins gleich vorweg klar zu machen: Das hier ist ein Knaller im doppelten Sinne.

Alles auf Neubeginn

Die erste Unsicherheit gleich zu Beginn: Es handelt sich beim neuen „Call of Duty: Modern Warfare“ nicht um ein Remake des 2007 erschienenen Titels. Das hier ist eine völlig neue Erfahrung samt neuer Story und neuer Online-Modi.

Warum Activision aber den gleichen Namen wählte, leuchtet ein: Der Publisher will klarstellen, dass man wieder an alte Stärken der Reihe anknüpft – und dazu gehört auch ein ordentlicher Story-Modus für Einzelspieler. Mal wieder steht die Welt kurz vor dem Abgrund: Terroristen haben die Menschheit fest im Griff und es liegt an euch bzw. an vielen unterschiedlichen Avataren, die ihr im Verlauf der Story spielen werdet, die Welt zu retten.

Das alles erfindet das Rad zwar nicht neu, aber Entwickler Triarch gibt sich redlich Mühe, dass der Einzelspieler-Modus ein Erlebnis wird – und das schaffen sie recht beeindruckend. Zunächst geht im Verbund mit euerer Einheit in eine stimmige Nacht-Mission, die der Auftakt zu einer hochexplosiven Mischung aus Action und Schnelligkeit ist.

Im späteren Verlauf der Kampagne verschlägt es euch dann nach London und ins fiktive Urzikstan, in dem sich die Terroristen angesiedelt haben. Sogar Zeitsprünge dürft ihr erleben, nämlich dann, wenn ihr eine Rebellenanführerin namens Farah Karim trefft.

Mit ihr erlebt ihr schreckliche Erlebnisse aus der Kindheit und bekommt glaubhaft vorgeführt, warum sie heute so ist, wie sie ist – ziemlich beeindruckend. Mir hat es besonders bei den Folterszenen aber schon mal die Kehle zugeschnürt.

Keine Gnade

Nicht weniger hart wird es, wenn ihr an der Seite von Captain Price – den ikonischen Bartträger kennen sicher einige aus den Vorgängern – agieren müsst. Dieser stellt sich nämlich als ziemlich brutaler Knochen heraus, der nicht davor zurückschreckt, sich die Finger dreckig zu machen.

Viel will ich an dieser Stelle nicht verraten, da ihr die Story lieber alleine erleben solltet. Nur so viel: Oft werden auch Zivilisten oder fanatische Frauen-Kämpferinnen eure Kimme und Korn kreuzen. Ziemlich harter Tobak! Je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad ihr gewählt habt, braucht es ungefähr sechs bis sieben Stunden, um das Ende zu sehen.

Mir persönlich reicht das vollkommen, wenn diese Zeit mit so viel Action und Abwechslung gefüllt ist. Apropos Abwechslung: Manchmal experimentiert Activision mit frischen Ideen im Singleplayer-Modus: Beispielsweise müsst ihr eine Zivilistin in einer Mission aus einem Gebäude lotsen, in dem sich feindliche Soldaten befinden. All das könnt ihr nur schaffen, indem ihr euch in die Kamerasysteme hackt. Interessant, aber nicht sonderlich fordernd.

Feuerbereit für mehr!

Wer sich „Call of Duty: Modern Warfare“ zulegt, der möchte normalerweise auch im Multiplayer-Modus seinen Spaß haben – und das habt ihr hier zu Genüge. Neben den klassischen Modi sind mir besonders drei ins Auge gestochen, die mich über die nächsten Wochen sicherlich sehr lange fesseln werden.

Zunächst einmal wäre da Cyberwar: In diesem Modus müssen zwei befeindete Parteien versuchen als erstes eine Bombe zu zünden – oder sich gegenseitig zu eliminieren. Letzteres passiert bei diesen Partien allerdings öfters. Ansonsten macht Cyberwar richtig Laune, wenn ihr im Verbund mit Freunden spielt.

Fast schon revolutionär ist Groundwar: Eine „Call of Duty: Modern Warfare“-Variante von „Battlefield“ sozusagen. Insgesamt beharkt ihr euch dort auf riesigen Schlachtfeldern mit bis zu 64 Spielern gleichzeitig. Um die großen Distanzen schnell zu überbrücken, steigt ihr einfach in einen Panzer oder geht gleich mit einem Heli in die Luft – ein riesiger Spaß, der ab und an auch ziemlich chaotisch werden kann.

Mein heimlicher Favorit ist allerdings Gunfight: Bei diesem Modus treten 2gegen2 an – und das auf sehr kleinen Karten. Welches Team zuerst erledigt ist, verliert. Manche Matches dauern dabei manchmal nicht länger als eine Minute. Geschick und schnelle Reaktionen sind hier das A und O, um siegreich vom Feld zu gehen. Für eine fixe Runde zwischendurch ist das eine prima Sache.

Fazit

Activision setzt mit „Call of Duty: Modern Warfare“ ein dickes, fettes Ausrufezeichen. Spielerisch bietet der Titel Tonnen von Inhalten, verpackt in einer atemberaubenden Optik. Sowohl Einzel- als auch Mehrspieler werden hier glücklich werden – vorausgesetzt man steht auf Shooter, natürlich.

Das Reboot der Marke – so nenne ich das einfach mal – ist Activision damit deutlich gelungen und wird garantiert die Charts noch eine ganze Weile beherrschen – und das zu Recht!

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: callofduty.com