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Catherine: Full Body

Was bitte ist ein Horror-Erotik-Puzzler? Diese Frage beantwortet Entwickler Atlus mit der Neuauflage seines durchaus vielversprechenden Titels.

Nach rund sieben Jahren hat sich Entwicklerstudio Atlus dazu entschieden, ihren vielgelobten Rätselspaß nochmals neu aufzulegen. Dabei verpassen die Macher dem Original neue Gameplay-Elemente, verbesserte Grafik, neue Musik und – Achtung für Kenner des Originals – einen neuen Charakter.

In „Catherine: Full Body“ gibt es also noch eine Mitspielerin für Hauptcharakter Vincent – was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Aber fangen wir mal ganz von vorne an …

Tiefe Einblicke

Alle, die sich nicht mit japanischen Mangas arrangieren können, dürfen an dieser Stelle aufhören zu lesen: Während des Spiels flimmern nämlich eine Menge Animé-Szenen über den Bildschirm und treiben die herrlich abgedrehte Story voran.

Um was genau geht es eigentlich? Im Mittelpunkt des Geschehens steht der 32-jährige Vincent, der mit seiner Beziehung zu seiner Freundin Katherine (die Gute schreibt sich wirklich mit „K“) völlig überfordert ist. Ohne zu viel vorweg zu nehmen, kann man sagen, dass Vincent vor der Entscheidung seines Lebens steht: Macht er Nägel mit Köpfen und stellt seiner Freundin die Frage aller Fragen?

Oder soll er einen völligen Neuanfang wagen? Dieser Konflikt wird den Spieler – also dich – ständig beschäftigen. Um seine Gedanken zu ordnen, trifft sich Vincent abends mit Kumpels zum Trinken im Stray Sheep, einem kleinen Szenelokal.

Als hätte er nicht schon genug Sorgen, wacht er nach einer durchzechten Nacht in seiner Wohnung auf – neben ihm eine hübsche Blondine, die ganz offensichtlich nicht seine Freundin ist. Zufälligerweise heißt die süße Verführung auch Catherine (diesmal mit „C“). Wie sich die Story nun weiterentwickelt, wird an dieser Stelle nicht verraten. Soviel sei gesagt: Es wird ziemlich verrückt und unterhaltsam.

Zwei Frauen, zwei Genres

Spielerisch macht der Titel einen Spagat zwischen einem Adventure und Action-Rätselspiel: Im Stray Sheep hat man die Chance sich mit den verschiedenen Menschen in der Bar zu unterhalten, um mehr Hintergründe über die Geschichte zu erfahren – so viel zum Adventure-Teil. Nachts beginnt die Action in Form eines Puzzle-Parts.

Neben der Liebesgeschichte läuft in Vincents Heimatstadt nämlich noch ein ganz anderes Mysterium ab: Anscheinend gibt es immer mehr seltsame Todesfälle von jungen Männern, die morgens leblos in ihren Betten gefunden werden. Schnell kommt Vincent dahinter, dass merkwürdige Träume daran schuld sind. Woher er das weiß?

Er hat genau dieselben Träume … Jede Nacht findet sich Vincent nur mit einer Unterhose bekleidet und einem Kissen in der Hand in einer äußerst furchteinflößenden Traumwelt wieder. Durch das Verschieben von Kisten muss er einen Turm erklimmen. Auf seinem Weg nach oben lauern fiese Fallen und andere Mitstreiter, die der Spieler nur als Schafe wahrnimmt.

Bald steht jedoch fest: Die flauschigen Tierchen sind andere „Träumer“, die ebenfalls hinaufklettern wollen. Das Blöde an seinem Traum ist nämlich: Wenn Vincent auf diesem Turm stirbt, ist er auch im realen Leben tot. Als Spieler heißt es daher, acht Nächte zu überleben, um an das dunkle Geheimnis hinter diesem Phänomen zu kommen.

Für Spieler, denen die teil fordernden Puzzles zu stressig sind, gibt es mit der „Safety-Option“ nun eine automatische Version, um die Rätsel zu knacken. Diese solltet ihr wirklich nur nutzen, wenn ihr mal festhängt und unbedingt das Story-Ende sehen wollt. Außerdem gibt es nun auch den sogenannten „Arrange-Modus“, der noch mehr Blöcke enthält und die Rätsel auf ein neues Niveau bringt.

Fazit

Auch wenn sich die Geschichte etwas merkwürdig anhört, hat sie ihren ganz eigenen Charme und fesselt auf ihre Art und Weise. Die gelungene Abwechslung zwischen Videosequenzen, Puzzle-Action und gemütlichem Adventure-Part weiß über lange Zeit zu unterhalten. Besonders die Rätsel motivieren, weil sie nicht so einfach zu lösen sind.

Die Entwickler von Atlus haben wirklich ein einzigartiges Spiel entworfen, das sich in keine Kategorie zwängen lässt. Wer also mal Lust auf etwas Ungewöhnliches und Abgefahrenes hat, der sollte diesem süchtig machenden Titel eine Chance geben – es wird sich lohnen.

Erhältlich für: PS4
Web: catherinethegame.com