Nun, es kam auch für mich etwas überraschend, aber hier ist sie nun, die erste Umsetzung von „Civilization VI“ auf einer Konsole. Das Spiel an sich ist schon mehr als zwei Jahre alt und hat zwischenzeitlich auch ein Add On erhalten. Dieses ist, genau wie ein Online-Multiplayer-Modus, leider in der Umsetzung für die Switch nicht enthalten, aber gut, man kann nicht alles haben. Auch so ist „Civilization VI“ für die Switch rundum gelungen.
Unmengen an Möglichkeiten
Ziel von „Civilization VI“ ist, natürlich, die Weltherrschaft. Es gilt euer Volk zur Dominanz zu führen, welchen Weg ihr dazu wählt ist jedoch komplett euch überlassen. Wer sich schon immer mal auf der Switch so richtig in ein Spiel hineinarbeiten wollte, wer auf unzählige Varianten und verschiedenste Wege zum Ziel steht, der kommt an „Civilization VI“ nicht vorbei.
Ihr wählt aus 24 verschiedenen Anführern und Anführerinnen der Weltgeschichte euer Alter Ego und jeder bzw. jede von ihnen verfügt über unterschiedliche Stärken und Schwächen, Boni und Mali, die im Laufe eures Aufstiegs zur Weltherrschaft den Ausschlag über Wohl und Wehe eurer Zivilisation mit entscheiden.
Euer Weg zum Sieg führt dabei nicht zwangsläufig über die brennenden Überreste der Zivilisationen der Konkurrenz. Auch kulturelle Vorherrschaft, wissenschaftliche Brillanz und politisches Kalkül ebnen euch den Weg zum Sieg. Es gilt je nach den Prämissen der von euch gewählten Zivilisation die beste Mischung zu finden.
Komplex, aber gut umgesetzt und zugänglich
All die genannten Möglichkeiten wollen natürlich genutzt und ausgelebt werden. Um dies zu tun stehen euch zahlreiche Menüs und Übersichten, Einstellmöglichkeiten und Statistiken zur Verfügung. Anfangs kann das Ganze, besonders wenn man sich zu fein ist, die Tutorials zu nutzen, durchaus überfordernd wirken, gerade auf dem kleinen Bildschirm der Switch, wenn ihr sie mobil nutzt. Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit gehen euch Stadtverwaltung, Ressourcenmanagement, Diplomatie etc. locker von der Hand.
Und falls ihr gar „Civilization VI“ bereits auf dem PC gespielt habt, dann habt ihr hier keine Probleme. Ich bezweifle es zwar, aber falls es da draußen tatsächlich noch einen Spielefan gibt, der oder die die „Civilization“-Reihe nicht kennt, hier die harten Fakten zur Reihe: das Spiel läuft rundenweise ab und ihr verwaltet über eine Übersichtskarte euer Reich mit seinen Städte und Einheiten.
Jeder Spieler absolviert in einer festgelegten Reihenfolge seine Züge und ist erst nach Abschluss der anderen Akteure wieder an der Reihe. Dies führt im späteren Spielverlauf zwar zu längeren Ladezeiten, während derer die CPU eure Konkurrenten steuert, aber die sind noch zu verschmerzen. Apropos Akteure: ihr spielt in Civilization alleine entweder gegen die CPU oder gegen maximal drei menschliche Kontrahenten.
Einen echten Onlinemodus gibt es leider nicht. Noch ein kurzes Wort zur Technik: kein Grund zur Klage. Die Darstellung ist zweckmäßig, liefert aber genau da ab, wo sie es muss. Sprich die teils komplexen Menüs und Übersichten sind durchgängig gut lesbar.
Daran, dass ihr nicht über die nötigen Informationen verfügt, wird euer Aufstieg zur Weltherrschaft also nicht scheitern. Der Soundtrack ist schön bis wunderbar, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Auch technisch also eine gelungene Konvertierung.
Fazit
Ich gebe zu, ich war zunächst tatsächlich überfordert. Früher hatte ich „Civilization“ immer am PC gespielt, dieses mal erlebte ich Aufstieg und Fall meines Reiches weitgehend auf dem mobilen Bildschirm der Switch. Nach kurzer Eingewöhnung fesselt „Civilization“ auch auf der Switch und man gewöhnt sich an die Komplexität auf dem kleinen Screen.
Ansonsten? „Civilization“ halt. Krieg, Frieden, Diplomatie, Handel, Kultur und Religion, hier gibt’s das komplette Paket sowohl für Gelegenheitsherrscher als auch für detailverliebte Enthusiasten. Schade ist nur, dass das Add On „Rise & Fall“ und ein Online-Multiplayer-Modus nicht enthalten sind. Trotzdem eine klare Kaufempfehlung.
Erhältlich für: Nintendo Switch
Website: civilization.com