Unterhaltung Games

Crysis Remastered Trilogy

Wie alt war das hier noch mal? Bei dieser Verjüngungskur merkt man, wie gut das Spielkonzept schon damals war.

Um die Frage von oben zu beantworten: Crysis 1 erschien 2007, Teil 2 dann im Jahr 2011 und der dritte Ableger war im Jahr 2013 dran. Kurz gesagt: die drei Spiele von Crytek haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Allerdings hindert sie das nicht dran, heute immer noch durchweg zu unterhalten – und das auf ziemlich hohem Niveau. Gehen wir ins Detail.

Im letzten Jahr wurde bereits ein Crysis Remastered für Teil 1 abgeliefert, das auf unterschiedliches Echo stieß. Das größte Problem war bei den Fans damals, das dieses Remaster auf der Konsolenversion basierte und damit die Altlasten dieser Version mit sich trug. Das betrifft besonders die Steuerung, die an den Controllter angepasst war und auch einen gestrichenen Level, in dem ihr mit einem Flugobjekt durch die Gegend rast.

Was die Steuerung angeht, ist das wohl Geschmackssache – PC-Spieler werden hier aber ihren größten Ärger haben. Der fehlende Level ist nun wieder mit an Bord. Dieser fiel damals der Schere zum Opfer, weil die alten Konsolen das technisch schlichtweg nicht packten.

Willkommen auf der Insel

Nun also haben wir hier alle drei Teile in neuem Glanz. Teil 1 kennen manche dann bereits aus dem vergangenen Jahr. Hier beginnt die Saga um den Soldaten Nomad, der dank seines Nanosuits zum mächtigen Einzelkämpfer wird. Von der Story her bietet das Spiel auch heutzutage immer noch sehr gute Unterhaltung, wobei die Action hier im Vordergrund steht. Auf einer tropischen Insel soll Nomad mysteriöse Vorfälle untersuchen und kommt dabei schnell einer weltweiten Bedrohung auf die Spur.

Rein vom Gameplay weiß Crysis 1 immer noch zu überzeugen: Der Ausflug auf dem malerischen Eiland ist als größerer Experimentierkasten angelegt. Ihr habt zwar eure Vorgaben, aber könnt in gewissem Rahmen selbst entscheiden, wie ihr vorangeht. Das ist heute zwar nicht mehr ganz so innovativ wie damals, macht aber immer noch Laune. Aus technischer Sicht wurde die Optik aufpoliert: Dass es sich hier im ein 14 Jahre altes Spiel handelt, ist bemerkenswert. Man merkt dem ersten Teil zwar ein gewisses Alter an, aber nicht diese eineinhalb Dekaden. Hut ab vor dieser Leistung. Noch besser wird es aber in Teil 2.

Augenzucker in Softwareform

In Crysis 2 weicht die tropische Idylle dem dichten Stadt-Dschungel aus grauen Gebäuden und Trümmern. Klingt auf dem Papier nun erst mal nicht so sexy, spielt sich aber im Jahre 2021 immer noch fantastisch. Crysis 2 ist damit das Aushängeschild dieser Remastered-Trilogie. Denn was Crytek hier aus seiner Engine noch herauskitzelt, ist ein Traum für Spieler. Es könnte sich glatt um einen neuen Titel handeln, was schon beeindruckend ist. Grafisch haben die Entwickler richtig viel Arbeit einließen lassen, was an den Texturen beginnt und an den Reflexionen endet.

Spielerisch geht der zweite Teil einen kleinen Schritt zurück im Gegensatz zum Vorgägner. Das liegt einfach darin begründet, dass die Version von 2011 damals auch auf den Konsolen laufen musste. Da diese weniger Rechenpower hatten, gab es Einschränkungen in vielerlei technischer Hinsicht. So sind die Level sehr linear und auch auf Fahrzeugeinsätze müsst ihr leider verzichten. Dennoch ist das Gunplay auch heute noch hervorragend. Für einen bombastischen Actiontrip ist gesorgt. Falls ihr euch also nicht die komplette Trilogie auf einmal kaufen wollt, dann sollte die Wahl auf den zweiten Teil fallen.

Schleichen, ziehen und loslassen

Mit Pfeil und Bogen – das ist das Motto von Crysis 3, dem vielleicht umstrittensten Teil dieser Neuauflage. Umstritten zumindest bei PC-Spielern. Der Grund dafür ist einfach: Crytek hat bereits im Jahr 2013 hervorragende Arbeit geleistet. Soll heißen: Crysis 3 sah 2013 schon verdammt gut aus. Dementsprechend ist das Remaster auf dem PC auch kaum vom Original zu unterscheiden. Einzig Konsolenspieler werden einen deutlichen Sprung nach vorne ausmachen. In 4K sieht Crysis 3 richtig schick aus.

Wer diese leichte Enttäuschung verkraften kann, den erwartet erneut ein spielerischer Actiontrip, der sich sehen lassen kann. Das Highlight von Teil 3 ist eindeutig der kinetische Bogen, den Nomad nun mit sich trägt. Damit kann er unterschiedliche Arten von Pfeilen verschießen und bringt somit eine Krise Stealth-Gameplay ins Geschehen – wenn ihr das denn möchtet. Die Story wird natürlich auch weitergesponnen, wozu ich hier aber kein Wort verlieren will, um nichts zu spoilern.

Fazit

Es ist etwas schwierig, ein Gesamtfazit für die komplette Trilogie zu ziehen: Aber insgesamt habt ihr es hier mit einem dicken Paket zu tun, das euch etliche tolle Stunden Action und Unterhaltung liefern wird. Es kommt stark auf euren persönlichen Geschmack an, welchen Teil ihr nun favorisiert. Persönlich habe ich mit Teil 2 den meisten Spaß gehabt, weil ich diesen damals kaum gespielt habe.

Aber auch die anderen beiden Teile haben ihre großen Momente – und meine Lieblingswaffe, den Bogen. Wenn man dem Remaster was ankreiden kann, dann ist es der fehlende Mut für noch mehr Verbesserungen. Sehr gerne hätte ich beispielsweise den Bogen schon mal in Teil 1 genutzt – aber das mag auch kindisches Wunschdenken sein. Jedenfalls wäre ich richtig froh, wenn bald eine echte Fortsetzung dieser phänomenalen Reihe anstehen würde.

Erhältlich für: PC, Xbox, PS, Switch
Website: crysis.com