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Dark Souls Remastered

Sterben für unterwegs – Dank Nintendos Switch kann euch der virtuelle Tod nun überall treffen.

Große Einführungsworte brauche ich wohl für dieses Spiel nicht zu suchen: „Dark Souls“ von From Software sollte jedem, der auch nur im Entferntesten auf Rollenspiele steht, ein Begriff sein. Persönlich ist es für mich DAS Rollenspiel schlechthin der vergangenen sieben Jahre (ist das schon so lange her?!).

In diesem Test geht es daher nicht so sehr darum, dass ich Fans beschreibe, wie die Remastered-Version geworden ist – denn ihr werdet sie sicherlich schon haben. Vielmehr möchte ich Neulingen oder leicht Interessierten dieses Spiel schmackhaft machen. Also fangen wir mit ein paar guten Gründen an. Insbesondere sind Besitzer einer Nintendo Switch eingeladen sich einmal in die Finsternis zu stürzen.

Challenge Accepted

Grund Nummer eins: „Dark Souls“ wird euch auf eine gute Art und Weise fordern. Ich kenne kaum ein Spiel, das in mir solch eine spielerische Befriedigung auslöste, wie „Dark Souls“. Es ist in erster Linie ein Weg des Scheiterns, den ihr hier antreten werdet. Aber mit jedem Scheitern folgt eine Erkenntnis – bis zu dem Punkt, an dem ihr eure Niederlage in einen süßen Sieg verwandelt habt. Und daran ändert sich auch in der aufgehübschten Version von „Dark Souls“ rein gar nichts. Einfach gigantisch dieses Gefühl!

Grund Nummer zwei: „Dark Souls“ weckt den inneren Schweinehund in euch. Ihr wollt dieses Spiel nicht zocken, weil es ach so schwer ist. Auf, auf! Probiert es doch zumindest einmal. Mich haben die ganzen Tests damals im Vorfeld auch verunsichert. Sobald ich aber mal selbst in diese düstere und faszinierende Welt eingetaucht war, hatte diese mich fest im Griff.

Grafisch mag das Ganze vielleicht nicht eine Referenz sein, aber es erfüllt seinen Zweck – zumal die Remastered-Version in ordentlichen 60 Frames pro Sekunde über den Bildschirm flimmert. Auf der Switch gibt es ein paar kleine Einbußen – aber das macht nun wirklich keinen Unterschied. Dafür punktet der Konsolen-Hybrid damit, dass ihr „Dark Souls“ nun überall genießen könnt.

Grund Nummer drei: Ihr bekommt hier richtig viel geboten für euer Geld. Schaut ihr bei Spielern von „Dark Souls“ einmal auf den Stundenzähler, so häufen sich diese meist im dreistelligen Bereich an. Wo sonst bekommt ihr für gerade mal rund 40 Euro mehrere dutzende Stunden beste Unterhaltung geboten?! Diese Zahlen sprechen für sich.

Nachdenken schadet nicht

Grund Nummer vier: Es strengt eure grauen Zellen in einem ungewohnten Maß an. Denn bei „Dark Souls“ müsst ihr euch richtig reindenken, um erfolgreich zu sein. Das fängt bereits bei der Steuerung an: Zu Beginn erhaltet ihr einen groben Überblick über die Fähigkeiten eures Recken. Was ihr letztlich daraus macht, ist euch überlassen. Und glaubt mir: Da gibt es so einiges, was ihr entdecken werdet.

Apropos entdecken: In den halboffenen Levelstrukturen gibt es so viele Geheimnisse zu entdecken, dass es eine wahre Freude ist, den „normalen“ Pfad zu verlassen. Bei manchen Gegenständen müsst ihr erst mal selbst herausfinden, was es damit auf sich hat – sehr motivierend.

Und dann wäre da noch das Fehlen einer Karte. Aber keine Sorge: Euer Gehirn wird sich alles bestens notieren. Selbst nach sieben Jahren kenne ich noch etliche Geheimverstecke. Und zu guter Letzt solltet ihr euch über die Bewegungen und Animationen der Gegner Gedanken machen: Denn nur, wer seinen Feind kennt, kann diesen auch besiegen.

Grund Nummer fünf: Das Gesamtkonzept stimmt einfach. Egal, was ihr in „Dark Souls“ anstellt, es fügt sich am Ende zu einem großen Ganzen zusammen. Außerdem ist der Lerneffekt so immens hoch, dass ihr bei einem zweiten Durchspielen erst richtig erkennt, was das Spiel mit euch gemacht hat.

Technisch mag „Dark Souls“ zwar weit von der Perfektion entfernt sein. Aber selbst bei Bugs dürft ihr euch bedienen und diese ausnutzen, wenn es möglich ist – das Spiel hat damit kein Problem. 

Fazit

Ob nun das Original „Dark Souls“ oder die Remastered-Version – dieses Rollenspiel solltet ihr auf keinen Fall verpassen – zumindest gebt ihm eine Chance. Gerade Besitzer einer Nintendo Switch haben nun erstmalig die Möglichkeit, sich auf einer Nintendo-Konsole der düsteren Herausforderung zu stellen.

Es mag nicht gerade einfach sein, doch ist es fast immer fair. Wenn ihr dann mal eine Stelle gemeistert hat, die euch vorher immer wieder stoppte, könnt ihr nicht dem Spiel danken, sondern euren Fähigkeiten, die sich hier entwickelt haben. So ein tolles Gefühl bekommt ihr bei den sonstigen, meist etwas weichgespülten Rollenspielen selten noch.

Und genau dafür danke ich „Dark Souls“ – jetzt auch in flüssigem 60-Frame-HD. Auf geht’s: Steigt ein ins Abenteuer! Mehr kann ich nicht machen, um euch zu überzeugen. Aber ich hoffe, es hat geholfen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: bandainamcoent.com/games/ds-remastered