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Deadly Days

Alle einsteigen! Die Apokalypse wartet nicht auf euch – unterhaltsam ist sie aber dennoch.

Ich habe es geahnt: Burger essen ist nicht immer gesund – das beweist nun auch Deadly Days von Publisher Assemble Entertainment vom deutschen Entwicklerstudio Pixelsplit. Hier ist der saftige Happen aus dem Fast Food Restaurant nämlich der Anfang vom Ende. Ein genmanipulierter Burger löst hier mal gerade so nebenher die Apokalypse aus, eine Zombie-Apokalypse um genau zu sein. Und ihr dürft die Sache wieder in Ordnung bringen.

Anfängliche Achterbahnfahrt der Gefühle

Nach dem unterhaltsamen Intro von Deadly Days dachte ich: Das könnte ein richtig unterhaltsames Spielchen werden. Die Pixel-Grafik, der derbe Humor und das Setting lösten bei mir gleich wohlig nostalgische Gefühle aus. Doch dann kam das Tutorial und ich nahm etwas Abstand von meiner Begeisterung: Auch wenn der Lehrer-Zombie, der mir hier alles erklärt, durchaus unterhaltsam ist, wurde es mir irgendwie zu komplex.

Doch es hatte nur den Anschein. Deadly Days macht hier seine Hausaufgaben fast zu gründlich und erklärt euch echt alles haargenau. Auch wenn das nicht sonderlich lange dauert, erweckt es den Eindruck, dass hier noch viel mehr folgen wird und es noch komplexer wird – wurde es aber nicht. Und das ist auch gut so. Denn nach ein paar Runs gesellte ich mich wieder zu meinem Ersteindruck – cooles Spiel mit Suchtfaktor.

Um was es geht? Ganz einfach: Die meisten Menschen wurden durch die Burgerkalypse zu hirntoten Zombies, die Jagd auf ihre Mitbürger machen. Als einer der letzten Überlebenden müsst ihr nun andere Personen finden, die mit euch gegen den Zombieansturm kämpfen. Dabei geht es in echter Rogue-like-Manier bei jedem Anlauf von vorne los – völlig zufallsgeneriert, versteht sich.

Aus der Vogelperspektive startet ihr in eurem Camp. Eigentlich handelt es sich dabei um ein kleines Grundstück, das von einem Zaun und Mauerresten umrandet ist. Jedenfalls kommt hier kein Zombie rein. In diesem Camp versorgt ihr eure Überlebenden – anfangs habt ihr lediglich zwei davon, mehr werden folgen. Ihr gebt ihnen Waffen, Ausrüstungen und Essen in Form von frischen Äpfeln.

Ein etwas anderer Schulausflug

Um besser zu werden, müsst ihr euer Camp verlassen und auf Beutejagd gehen. Dazu holt euch ein schicker Schulbus ab. Jeder dieser Ausflüge gestaltet sich als ein Tag im Spiel. Nach dem Ausflug muss jeder eurer Bewohner einen Apfel zu essen bekommen, sonst stirbt sie oder er. Ihr solltet also immer ein Auge darauf haben, wie viele Äpfel ihr habt bzw. wie viele Überlebende ihr wirklich retten wollt.

Gesteuert wird übrigens indirekt: In den Missionen, von denen ihr aus drei zufällig angebotenen auswählen dürft, habt ihr ein strenges Zeitlimit. Meist bleiben euch nur zwei, drei Minuten, bevor es dunkel wird, um das Areal gemütlich zu plündern. Wenn dann die Nacht einbricht, werden die Zombies auf der Karte nicht nur aggressiver, sondern auch zahlreicher und schneller.

Ihr gebt mit dem Cursor, ähnlich wie bei Echtzeitstrategiespielen, immer eine Richtung vor und eure Truppe folgt. Angegriffen wird automatisch. Ein Druck auf ein zu plünderndes Objekt genügt und schon kümmert sich jemand von euren Kämpfern darum, dass geplündert wird. Die anderen stehen fein Schmiere oder erwarten zusätzliche Befehle. Ihr könnt die Mission jederzeit beenden, wenn ihr wieder in den Schulbus einsteigt, nachdem ihr den Motor gestartet habt.

Sobald ihr wieder im Camp angekommen seid, dürft ihr euch die Beute anschauen. Neben frischem Obst erwarten eure Recken Schrott, Waffen und Perks. Mit Schrott verbessert ihr eure Basis, mit Waffen eure einzelnen Überlebenden und mit Perks eure Zusatzfähigkeiten. Richtig gelesen: Zusatzfähigkeiten stehen euch täglich ein- bis mehrmals zur Verfügung oder als passive Fähigkeit jederzeit.

Das können Luftangriffe sein, Heilungsspritzen oder ein zeitlich begrenzter Schadensboost. Passive Fähigkeiten erhöhen eure Nachladerate, den Schaden, den ihr austeilt oder sogar das Tempo, in dem ihr plündert. Mit Schrott wertet ihr die einzelnen Fähigkeiten um eine Stufe auf, wenn ihr das möchtet.

Der Tod kommt bestimmt

Von Tag zu wächst nicht nur euer Camp, sondern auch die Herausforderung. Ziel des Spiels ist es sämtliche Burgerläden mit dem kontaminierten Fleisch zu säubern. Doch dazu müsst ihr diese erstmal finden. Erst nachdem ihr einen Burgerladen aus dem Weg geräumt habt, macht der die Route zum nächsten frei.

Allerdings wird euch nicht jeden Tag eine Mission mit einem Burgerladen angeboten. Und selbst wenn: Vielleicht wollt ihr lieber zunächst irgendwo anders plündern, damit ihr für die Burgerläden-Missionen entsprechend gerüstet seid. Diese sind nämlich in der Regel strammer als die anderen Aufträge.

Und das ist noch nicht alles: Von Tag zu Tag kann der Schwierigkeitsgrad steigen, was ihr am Bedrohungsfaktor stets angezeigt bekommt. Geht also auf Nummer sicher, dass eure Truppe genügend levelt und so auch ordentlich Schaden austeilt und verträgt. Mit einem Apfel könnt ihr Figuren sogar neben den Erfahrungspunkten in den Missionen Ränge aufsteigen lassen. Aber wie gesagt: Achtet darauf, dass euch genug Äpfel am Ende des Tages bleiben.

Fazit

Mit seinem pixeligen Comic-Look und der charmanten Präsentation haben die Deadly Days mein Hirn, ähm Herz, im Sturm erobert. Der taktische Part ist teils zwar etwas Glück, aber man kommt schnell dahinter, welche Missionen zu Beginn besonders lohnenswert sind. Das Rogue-Like-Element lässt euch zudem immer wieder neue Missionen, neue Überlebende und neue Fähigkeiten ausprobieren. Das hält die Motivation oben. Doch irgendwann kommt immer der Moment, an dem die Zombies stärker sind und ihr euch von einigen geliebten Charakteren trennen müsst. Unterhaltsam und motivierend ist das allemal. Meine Empfehlung haben die Deadly Days jedenfalls.

Erhältlich für: PS, Xbox, PC
Website: pixelsplit.games/portfolio/deadlydays