Unterhaltung Games

Death Stranding

Fast zu schwer, um es in Worte zu fassen: Hier kommt ein Meisterwerk, das keinen Spieler unberührt fortziehen lässt.

Man kann über den Spieleentwickler Hideo Kojima sagen, was man will – die Kreativität und den Hang zum Dramatischen wird ihm jedoch niemand absprechen. Der Schöpfer von „Metal Gear“ präsentiert nun sein neuestes Werk: Mit seinem frisch gegründeten Studio Kojima Productions hat er „Death Stranding“ entwickelt und zeigt damit, was er auf dem Kasten hat.

Sein Werk ist der Beweis, dass Videospiele Kunst und Unterhaltung exzellent vereinen können. Zudem trifft hier Hollywood auf die asiatische Kultur, wie man es sonst kaum zu Gesicht bekommt. Im Mittelpunkt von Hideo Kojimas futuristischem Abenteuer steht Sam: Sam fungiert in „Death Stranding“ als eine Art Postbote, der wichtige Pakete von einem Standort zum nächsten bringt.

Klingt auf den ersten Blick mal nicht sonderlich prickelnd. Aber das Setting, in der sich Sam befindet, macht diese Aufgabe zur wahren Herausforderung. Denn in naher Zukunft fällt die Apokalypse über die Menschheit ein – nein, wir haben es nicht mit Terroranschlägen oder Zombies zu tun. Diesmal ist es der Tod höchstpersönlich, der das Leben auf der Erde ausdünnt.

In Form von dämonischen, teils unsichtbaren Erscheinungen und einem toxischen Regen wird die Zahl der Erdenbewohner drastisch ausgedünnt. Nur Sam scheint irgendwie anders zu sein: Nicht nur, dass er die Dämonen in einem bestimmten Zustand sehen kann, er ist sogar in der Lage, nach seinem Tod erneut auf die Erde zurückzukehren. Mehr wird an dieser Stelle über die filmreif inszenierte und spannend erzählte Geschichte nicht verraten.

Hideo Kojima füllt dieses Grundgerüst der Story mit weiteren Erzählsträngen und interessanten Charakteren. Es ist ein Genuss, die einzelnen Szenen in ihrer atemberaubenden und bedrückenden Atmosphäre in sich aufzunehmen und selbst nach dem Abschalten der PS4 noch darüber nachzudenken.

Auch das Genre ist sehr schwer festzulegen, da sich „Death Stranding“ aus unterschiedlichen Genre-Töpfchen bedient. Zum einen haben wir es mit einer Open-World zu tun samt Erkundungs- und Kampf-Mechaniken. Dann wäre da aber noch der Transport der Fracht, den man entweder zu Fuß, mit Vehikeln oder im Verbund mit einem Freund absolvieren kann.

Planung ist hier das A und O, um ein Paket sicher an den nächsten, sicheren Ort zu transportieren. Der Spieler bekommt dazu alle nötigen Infos samt der Wettervorschau für den nächsten tödlichen Regen geliefert – was man daraus macht, ist einem völlig selbst überlassen.

Allerdings spürt Sam die bedrückende Präsenz des Todes bei jedem Schritt, den er macht – dieses Gefühl transportiert der japanische Visionär Kojima perfekt auf den Spieler. „Death Stranding“ muss man nicht mögen, es biedert sich niemandem an. Doch wer darin versinkt, wird ein einzigartiges Abenteuer erleben, über das man noch lange sprechen wird.


GENRE Third-Person-Action-Adventure
FÜR PS4
ENTWICKLER Kojima Productions
PUBLISHER Sony Interactive Entertainment, 505 Games
SPIELER 1
ONLINE nein
USK ab 16 Jahren
playstation.com