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Devil May Cry 5

Wollt ihr eure Fingerfertigkeit beweisen? Dann seid ihr in dieser unterhaltsamen Version der Hölle genau richtig!

Was ich schon immer an der „Devil May Cry“-Reihe zu schätzen wusste, war die Inszenierung. Okay, manchmal war das gezeigte vielleicht zu cool, im Großen und Ganzen jedoch gab es immer wieder epische Momente. Manche davon eigenen sich hervorragend für moderne Videoclips – aber das ist ein anderes Thema.

Im fünften Teil von Capcom Dämonenjagd geht es dementsprechend auch wieder gleich zur Sache. Allerdings musste ich zunächst etwas grübeln angesichts der Story. Irgendwie hatte ich angenommen, dass das Spiel an den direkten Vorgänger, als „DmC“ anknüpft – falsch gedacht!

„Devil May Cry 5“ knüpft an Teil vier an, womit ich Story-technisch schon raus wäre. Ist aber auch nicht schlimm: Denn auch ohne Vorkenntnisse kommt ihr mehr oder weniger gut in die Geschichte rein.

Im Grunde ist diese nämlich recht einfach abgehakt: Böser Dämonenkönig will die Welt in eine Apokalypse schicken, Dante und seine Jungs sollen das verhindern, Punkt. Das in etwa erwartet euch in den nächsten Stunden. Aber deswegen habt ihr sicherlich nicht Interesse an „Devil May Cry“. Das Herz des Spiels schlägt woanders.

Immer feste drauf!

Was „Devil May Cry“ wirklich kann – und immer schon konnte – waren die Kämpfe mit den unzähligen Dämonen. Während ihr euch mit Fern- und Nahkampfwaffen die Viecher vom Leibe haltet, tickt ein Kombo-Zähler unaufhörlich am Bildschirmrand mit. Oberstes Ziel ist es natürlich immer diesen möglichst in die Höhe zu treiben: Von eine D-Wertung bis zur glorreichen SSS-Wertung.

Um dies zu ermöglichen, solltet ihr eure Schlagkombinationen kennen und lieben. Denn nur wer auf möglichst kreative und abwechslungsreiche Weise kämpft, wird in den Genuss einer Bestwertung kommen. Ich muss schon sagen, dass dieses System ziemlich befriedigend ist.

Aber Achtung: Capcom hat auch an Neulinge gedacht und dem Spiel eine Art „Auto-Kombi“ verschafft. Schaltet ihr diese an, braucht ihr einfach nur noch auf die Knöpfe zu hämmern – meist ohne Sinn und Verstand – den Rest erledigt das Spiel automatisch. Ist zwar eine nette Idee, raubt aber den eigentlichen Anspruch, den „Devil May Cry“ schon immer hatte.

Daher meine Empfehlung: Versucht es auf die altgewohnte Art ohne Auto-Kombi. Damit das ganze Kombi-Gehacke nicht zu langweilig wird, liefert euch Capcom diesmal gleich drei Helden, mit denen ihr unterschiedliche Spielstile erleben werdet. Zum einen ist dort Alt-Held Dante, der seit dem ersten „Devil May Cry“ zum festen Inventar gehört.

Sein jüngeres Pendant Nero werden wohl auch einige schon kennen. Zu guter Letzt – und brandneu – wäre da V, der wie ein extrem invertierter Emo daherkommt. Mehr dazu gleich.

Drei coole Kerle

Dante spielt sich in meinen Augen wie ein alter Klassiker: Mit Schwertern teil er ordentlich Schaden aus, mit dem Revolver sorgt er auf die Ferne, dass der Kombo-Zähler nicht abbricht. Nett. Nero hingegen spielt sich anfangs ähnlich, hat aber ein neues Feature, das ihn interessanter macht: Der anfangs erwähnte Dämonenkönig hat Nero nämlich einen Arm geklaut, so dass Nero nur mit einem Arm unterwegs ist.

Zum Glück hat ihm seine Freundin und Waffenschmiedin Nico einen neuen Arm angefertigt. Der Haken an der Sache: Neros kybernetische Arme halten nicht sonderlich viel aus. Ein gezielter Angriff eines Dämons reicht, dass er kaputt geht. Zum Glück kann er während der Missionen immer wieder auf neue Arme mit einzigartigen Fähigkeiten zurückgreifen – bis zu acht Stück gleichzeitig.

Bis ihr jedoch herausgefunden habt, was jeder einzelne dieser Arme nun besonders kann, vergeht ein Weilchen. Dennoch ist das eine ganz nette Abwechslung. Interessant wird es mit dem letzten Charakter im Bunde: V ist eigentlich ein schmalbrüstiger Bursche, der selbst nicht viel Schaden austeilen kann. Dafür hat er aber seine teils tierischen Kameraden, denen er Ziele zuweist – den Rest erledigen sie dann.

Der Rabe zum Beispiel schleudert aus der Entfernung Blitze, während der Panther auf Tuchfühlung geht. Richtig imposant wird es, wenn V seinen Golem aufs Feld einmarschieren lässt. Dieser Riese macht mit vielen Dämonen kurzen Prozess – herrlich.

Es gibt viel zu lernen

Natürlich verfügt ihr zu Beginn noch nicht über alle Fähigkeiten – wäre ja langweilig. Daher spendiert euch Capcom an jeder Ecke rote Seelensteine, mit denen ihr zwischen den linearen Missionen euren Fähigkeiten-Horizont erweitert. Nach meinem Geschmack gibt es fast schon zu viele Moves, die ihr lernen könnt.

Im Endeffekt habe ich mich dann einfach auf eine Handvoll spezialisiert, mit denen ich zurechtkam. Geschmacksache. Jedenfalls sollte hier jeder glücklich werden. Der letzte Punkt der Teufelshatz bezieht sich auf das optische Gerüst: „Devil May Cry 5“ sieht schon ziemlich schick aus, auch wenn andere Spiele noch mehr zu bieten haben.

Fast immer lauf ihr in schlauchartigen, eng abgesteckten Arealen umher, die jedes für sich mit Liebe zum Detail gestaltet wurden. Für die Zwischensequenzen – und von denen gibt es viele – reicht die Grafik völlig aus, um wieder einmal coole Momente auf den Bildschirm zu zaubern.

Fazit

„Devil May Cry 5“ ist die konsequente Fortsetzung der Original-Reihe – was auf der einen Seite gut, auf der anderen auch etwas schade ist. Wie würde sich wohl ein „Devil May Cry“ in einer offenen oder halboffenen Welt anfühlen? Bevor es dieses Feature gibt, vergnüge ich mich eben mit dem fünften Teil der äußerst coolen Dämonen-Jagd.

„Devil May Cry 5“ hat alles, um kampflustige Fans glücklich zu machen: Interessante Charaktere, pompöse Bosskämpfe und ein motivierendes Kampfsystem, mit dem man sich wochenlang beschäftigen kann. Für mich eine gelungene Fortsetzung.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: devilmaycry5.com