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DIRT 5

Es wird dreckig: Das schlammige Offroad-Spektakel läutet die neue Konsolen-Ära ein.

Passend zur kalten und schmuddeligen Jahreszeit dürft ihr euch nun auch virtuell dreckig machen. Nachdem die Profis beim letzten Mal mit dem sehr realistischen und bockschweren DIRT Rally 2.0 ihre ultimative Herausforderung gefunden hatten, führt Codemasters nun die „klassische“ DIRT-Reihe fort, und spricht mit der auf Arcade ausgelegten Spielsteuerung auch wieder den Gelegenheitszocker an. Wie sich das genau anfühlt, erfahrt ihr in dem folgenden Test.

Let's get dirty!

Und nun rein ins Vergnügen – dies sollte ja bei einem Arcaderacer auch nicht allzu lange dauern. Und wie erwartet werft ihr euch nach dem kurzen Anlegen eures Fahrerprofils auch gleich ins Getümmel. Klassische Rallye-Etappen glänzen in DIRT 5 durch Abwesenheit – vielmehr dürft ihr euch auf Rundkursen direkt mit anderen Fahrern messen und um den Sieg fahren. Fahrzeugkontakte und Kollisionen sind hier durchaus erwünscht!

Codemasters haben auch dafür gesorgt, dass die Rundkurse auch durchweg abwechslungsreich gestaltet sind. Gerade in Zeiten von Corona erfreut man sich dann noch ein bisschen mehr an Themen wie der staubigen Wüste Arizonas oder der aufregenden Hatz durch Rio de Janeiro am Fuße des Zuckerhuts. Und nein, die Grafik reicht nicht ganz an die Forza Horizon-Spiele heran, aber das ist auch nicht weiter schlimm, solange der Fahrspaß stimmt.

Und dieser ist durchaus gelungen – auch Einsteiger und Gelegenheitsspieler finden sich ohne große Eingewöhnung schnell zurecht. Die Steuerung und die Fahrphysik sorgen für einen schnellen Spielspaß, und ihr müsst euch auch keine großen Gedanken um optimale Bremspunkte oder die Ideallinie zu machen.

Vielmehr kommt oftmals gar nicht darum herum, mit euren Konkurrenten auf der Fahrbahn zu kollidieren, und damit die ein oder andere Platzierung gut zu machen. Und durch die relativ kurzen Rennen kann man sich auch mal bequem machen und mal schnell einen Cup durchspielen. Ein einzelnes Rennen dauert in der Regel um die vier bis fünf Minuten.

Ein Quäntchen Simulation gefällig?

An Fahrzeugeinstellungen gibt es auch nur das allernötigste. Die Profis fahren dann mit Handschaltung und lassen sämtliche Brems- und Traktionshilfen deaktiviert – das ist dann quasi schon das Höchste der Gefühle. Das war’s aber auch schon fast – es gibt also keinen Grund, sich detailliert in das Setup eures Vehikels zu vertiefen, um vielleicht noch eine halbe Sekunde an Zeit herauskitzeln zu können.

Das alles klingt nun ziemlich negativ – ist es aber nicht, denn auch das passt zum Arcade-Charakter von DIRT 5 wie die Faust aufs Auge. Das Spiel ist also zügig erlernt und gibt auch Novizen die Freude, innerhalb weniger Minuten die ersten Erfolge zu feiern. Kommen wir zu den Spielmodi und damit auch zu dem fast schon obligatorischen Karrieremodus. Dieser ist analog zur Spielsteuerung recht simpel gehalten, denn im Prinzip geht es wie immer darum, den Spitzenplatz der Rangliste zu erklimmen.

Und dafür gehen wir dann in allerlei abwechslungsreichen Events an den Start und verdienen uns Stempel, mit denen wiederum die weiteren Herausforderungen freigeschaltet werden. Insgesamt sind es 121 Stempel, um bis an die Superstar-Spitze vorzufahren.

Been around the World

Das Tolle daran ist, dass hier nicht bloß ein Event lieblos an das andere gehängt wurde. Vielmehr habt ihr fast immer die Wahl aus verschiedenen Rennen und Themen - meist kann man zwischen bis zu drei unterschiedlichen Strecken und Renntypen wählen, steigt dann in das passende Fahrzeug aus dem Fuhrpark (oder kauft sich ein noch besseres) und schon kann es losgehen.

Zusätzlich zu den Stempeln verdient ihr im weiteren Verlauf dann auch Erfahrungspunkte und Preisgelder, was dann wiederum in die Erweiterung eures Fuhrparks investiert werden kann. Ein wenig Motivation und Dauerspaß kann ja nie verkehrt sein. Aber was wäre ein Rennspiel ohne gute Rennstrecken? Auch hier weiß DIRT 5 zu überzeugen – wie bereits erwähnt führen euch die Entwickler streckentechnisch auf eine kleine Weltreise.

Neben Rio und Arizona erwarten euch unter anderem auch die eisigen Landschaften Norwegen, das sonnige Griechenland oder auch das bergige Nepal. Und auch die Tatsache, dass sich das Wetter im Laufe eines Rennens dynamisch verändert, gibt den Rennen eine spezielle Note und beeinflusst auch nicht selten den Rennausgang. So startet ihr auch mal unter blauem Himmel und kommt im strömenden Regen ins Ziel.

Gemeinsam im Dreck

Außerdem kommen auch Multiplayer-Fans auf ihre Kosten und freuen sich auf die Rückkehr des Splitscreen-Modus. Wer lieber im Full Screen fährt und sich mit Gegnern aus aller Welt misst, wird am Onlinemodus seine Freude haben. Und als wenn das nicht schon genug wäre, gibt es einen sogenannten Playgrounds-Modus, hinter dem sich im Prinzip ein klassischer Streckeneditor verbirgt, der allerdings dann doch eher ein Creator für fahrbare Rätsel darstellt, als dass er klassische Rennstrecken erstellt.

Hier könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen und mithilfe von Loopings oder versteckten Schatzsuchen euren eigenen kleinen Track erstellen. Der Modus wird sicher nicht kaufentscheidend sein, aber „nice to have“ ist es allemal. Aus technischer Sicht gibt es nichts groß zu beanstanden – mir sind beim Testen zwar vereinzelt Slowdowns aufgefallen, jedoch macht das Spiel auf meiner (bald betagten) Xbox One insgesamt einen guten Eindruck.

An ein Forza Horizon 4 reicht es dennoch nicht heran, aber welches Spiel tut das schon? Es bleibt spannend, wie die technische Umsetzung auf den NextGen Konsolen ausschauen wird. Jedenfalls bietet Codemasters ein kostenfreies Updates auf die jeweilige neue Konsole – so soll es sein!

Fazit

Wer auf schnelles und unkompliziertes Arcade-Racing steht, wird mit DIRT 5 seine wahre Freude haben. Ähnlich wie bei der Forza-Franchise koppelt Codemasters das Spiel klar von seiner Simulationsreihe DIRT Rally ab – so weiß jeder, was er bekommt.

DIRT 5 macht das, was man von einem reinrassigen Offroad-Arcade-Racer erwartet: Spaß ohne große Eingewöhnungszeit. Diese klare Trennung ist dann auch besser als eine lauwarme Hybrid-Lösung. Des Weiteren finden wir es sehr gut und fair, dass man das Spiel ohne Mehrpreis direkt für die jeweilige NextGen Konsole upgraden kann.

Erhältlich für: Xbox One, Xbox Series X/S, PS4, PS5, PC
Website: dirtgame.com/dirt5