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Disjunction

Voll ins Schwarze: Ein Cyberpunk-Traum in 16-Bit-Pixel-Qualität.

Was habe ich mich täuschen lassen: Auf den Screenshots kann man die Dynamik von „Disjunction“ nicht wirklich erfassen. Aber was Entwickler Ape Tribe Games hier abliefert, ist unterhaltsames Spielekino im Pixel-Look.

Überraschend tiefgründig

Das Interessante zuerst: „Disjunction“ wirft euch nicht in irgendein Zukunftsszenario, es hält sogar eine richtig spannende Geschichte um politische Intrigen für euch bereit. Das hatte ich so nicht erwartet. Anfangs mag das zwar viel Leserei sein, aber relativiert sich schnell und saugt euch tief in dieses Universum ein.

Es geht um Mord, politische Machspiele, Drogenbosse und Geheimagenten – also alle Zutaten für eine packende Geschichte. Im Jahr 2048 wird ein machtvoller Bürger New Yorks in Arrest gesteckt. Genau dort startet auch die Story von „Disjunction“. Als bester Agent des Eingebuchteten wollt ihr auf die Spur hinter dieser Intrige kommen – so hofft ihr zumindest.

Und schon bald finden sich erste Beweise. Aber „Disjunction“ erzählt die Geschichte aus Sicht von drei unterschiedlichen Charakteren, zwischen denen ihr als Spieler immer wieder hin und her geworfen werdet. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Alles muss versteckt sein …

Grundsätzlich haben wir es bei „Disjunction“ mit einem Third-Person-Stealth-Shooter zu tun. Aus der Draufsicht und in schöner Pixeloptik, navigiert ihr euren Charakter durch die Levels. Dabei solltet ihr zunächst fast immer leise vorgehen. Denn die direkte Konfrontation ist meist nie sonderlich gut. Ihr könnt Feinde im Level Stück für Stück ausschalten und in dunklen Ecken verstecken. Dabei überlässt euch das Spiel übrigens die Wahl, ob ihr Feinde töten oder nur betäuben wollt.

Wo wir schon bei Entscheidungen sind: „Disjunction“ will oftmals auch eine Antwort von euch in Dialogen sehen. Je nachdem, wie ihr entscheidet, dürft ihr euch auf einen anderen Spielablauf gefasst machen – ein hoher Wiederspielwert ist damit also garantiert. Während der Missionen werdet ihr schnell euren Spielstil finden.

Je nachdem, wie ihr vorgeht, solltet ihr dementsprechend auch euren Charakter aufleveln: Ihr braucht mehr Wumms? Dann steckt doch Punkte in die Schrotflinte. Soll eure Rauchgranate effektiver werden? Dann levelt diese doch auf. Wie gesagt: „Disjunction“ übergibt euch ziemlich große Freiheit bei der Verbesserung eurer Charaktere.

Auch die Lade- und Speicherpunkte sind so fair gesetzt, dass ihr bei einer Niederlage schnell wieder ein paar Minuten vorher anfangen könnt, um den nächsten Versuch zu starten. Bei mir persönlich kam so fast nie Frust auf – außer als ich einen Level ohne Hilfsmittel meistern wollte.

Mir hat der Wechsel zwischen den Charakteren ebenfalls sehr zugesagt, weil es zum einen die Geschichte anreichert, zum anderen neue Spielarten unterstützt. Denn die drei Protagonisten haben allesamt unterschiedliche Fähigkeiten, die es zu meistern gilt.

Fazit

„Disjunction“ glänzt mit einer packenden Story und einem fesselnden Gameplay, das den Puls in die Höhe treiben kann. Der Retro-Look mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, dafür haben die Entwickler der Ape Tribe Games das Ganze aber sehr schick umgesetzt. Jedem, der auf Stealth und Cyberpunkt steht, kann ich daher „Disjunction“ nur wärmstens empfehlen – eine kleine Softwareperle, die wohl nicht jeder auf dem Schirm hat.

Erhältlich für: PlayStation, Xbox, PC, Switch
Website: disjunction-game.com