Unterhaltung Games

Final Fantasy XIV

Selbstversuch: Wie gut ist dieses MMO gealtert?

Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden. Das durfte ich selbst erfahren, als mich die liebe Alex samt ihres Kollegen Thomas zu einem PS4-Ausflug für „Final Fantasy 4“ „überredeten“. Danke schon mal an dieser Stelle. Eigentlich mache ich mir nicht sonderlich viel aus MMOs bzw. fürchte mich manchmal davor, dass sie meine kaum vorhandene Freizeit auffressen.

Aber diesen Selbstversuch habe ich gewagt, um zu schauen, wie gut das inzwischen zehn Jahre alte „Final Fantasy XIV“ gealtert ist. Eine kleine Vorwarnung: Dies wird kein ausufernder Spieletest werden, wie ihr es sonst erwartet. Vielmehr ist es eine Art Tagebuch meiner Reise durch diese Fantasy-Welt. Als Einsteiger könnte euch das sehr bei der Entscheidung helfen, ob ihr hier auch einsteigen wollt.

Best-of

Der Paukenschlag zu Beginn: Meiner Meinung nach ist „Final Fantasy XIV“ das vielleicht beste MMO auf dem Markt. Warum? Dazu komme ich am Ende. Nur soviel vorweg: Wenn ihr auf MMOs steht, dann gibt es um „Final Fantasy XIV“ keinen Weg drumherum. Nicht umsonst wechseln derzeit etliche „World of Warcraft“-Spieler gerade das Terrain und steigen nun bei „Final Fantasy XIV“ ein. Aber das ist ein anderes Thema, das ich hier nur erwähnt haben möchte.

Wenn ich heute auf meinen Stundentacho zu „Final Fantasy XIV“ schauen, müsste der inzwischen deutlich dreistellig sein – so viel zu meiner nicht vorhandenen Zeit. Die Welt von „Final Fantasy XIV“ empfängt selbst Neulinge wie mich mit offenen Armen. Anfangs geht es noch recht unspektakulär los, wobei ich mir sehr viel Zeit lasse, um meinen Charakter zu erstellen.

Immerhin muss ich mit dem Kerlchen ja die nächsten Wochen und Monate auskommen. Aber auch hier hat „Final Fantasy XIV“ bereits ein sehr interessantes Feature eingebaut: Ich muss mich nicht zwingend für eine Klasse entscheiden. Die Klasse kann ich nämlich während meiner Reise immer wieder wechseln. Denn das Ganze funktioniert hier durch den Wechsel der Waffe.

Klasse System!

Dadurch passt sich die Klasse automatisch meinem Spielstil an und nicht umgekehrt. Das ist schon mal ein Kniff, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Es geht sogar noch weiter: Rein theoretisch – viel Zeit vorausgesetzt – könnte ich sämtliche Klassen von „Final Fantasy XIV“ mit nur einem Avatar meistern. So viel Freiheit habe ich selten bei Spielen verspürt.

Mit den Craftingjobs läuft es ähnlich: Rüste ich das Chefmesser aus, bin ich Koch und kann mich in dem Gebiet hochleveln. Soll keiner sagen, dass es hier nicht genug zu tun gäbe. Ab Level 20 kam dann aber der erste Schock: Bin ich zuvor noch schön an der Hand geführt worden, eröffnen sich urplötzlich viele neue Möglichkeiten – verdammt viele Möglichkeiten.

Für mich ist es dann auf einmal zu viel. Ich schalte die Konsole aus und lasse das Spiel einen Tag ruhen. Von einem Freund bekomme ich einen sehr guten Rat: „Steck dir kleine Ziele und versuche nicht direkt das Ganze zu verstehen.“ Gesagt, getan: Ich will einen Chocobo reiten – das ist das erklärte Ziel.

Eine neue Welt eröffnet sich

Und siehe da, mein Kumpel Brandon hatte recht: Je mehr ich mich auf die Kleinigkeiten konzentriere, desto mehr tauche ich auch in das Große ein. Inzwischen habe ich sogar ein paar sehr nette Leute getroffen, die einem bereitwillig helfen, wenn man Fragen hat. Eine richtig nette Community wartet hier auf euch. Ihr könnt die Geschichte natürlich auch alleine bestreiten.

Und hier noch ein weiterer Tipp von mir: Spielt anfangs wirklich nur die Haupt-Quest und lasst Nebenmissionen links liegen. Denn während der Hauptquest sammelt ihr genügend Erfahrungspunkte ein, um locker mit den Gegnern mitzuhalten. Spielt ihr zu viele Nebenquests, seid ihr hoffnungslos überpowert. Das liegt daran, dass Square Enix über die Jahre das Level-System nachgebessert hat und ihr heutzutage wesentlich schneller auflevelt als noch vor neun oder zehn Jahren.

Kommunikation ohne Grenzen

Inzwischen bin ich auch in einer Gilde angekommen – alles sehr nette Menschen, mit denen ich da zu tun habe. Ein interessantes Feature, das mir erst spät aufgefallen ist: In den Chats könnt ihr eine Auto-Übersetzungsfunktion nutzen. Sämtliche Wörter werden dann nach bestem Wissen und Gewissen ins Englische übertragen. Selbst chinesische Schriftzeichen oder andere Schriften übersetzt das Programm ordentlich ins Englische.

So werden viele Sprachbarrieren kinderleicht überwunden. Grafisch merkt man „Final Fantasy XIV“ allerdings seine Jahre etwas an. Dennoch sehen die verschiedenen Orte herrlich aus und erinnern mich an andere Spiele aus diesem Universum. Die Musik trifft auch fast immer den passenden Ton. Und die Steuerung? Also die funktioniert über den Controller erstaunlich gut. Natürlich ist jeder Knopf dabei am Ende mehrfach belegt, doch im Laufe der Zeit gewöhnt man sich daran sehr gut.

Fazit

Nochmals danke an Alexandra und Thomas für ihre Überredungskünste – ohne die beiden hätte ich dieses Universum wohl nie entdeckt. Meiner Freizeit hingegen hat das Spiel dann doch etwas geschadet, da es mich immer wieder fesselt und keinen Raum für andere Tätigkeiten lässt – aber das ist bei MMOs eben der Fall, wenn sie gut gemacht sind.

Und „Final Fantasy XIV“ gehört definitiv zu den gut gemachten MMOs dieser Welt. Sowohl Neuein- oder -umsteiger bekommen hier jede Menge Unterhaltung geboten – und das zu einem fairen Preis, wie ich finde. Ich werde mich jedenfalls in Zukunft öfters diesem fantastischen Spielchen widmen.

Erhältlich für: PS4, PC
Website: de.finalfantasyxiv.com