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Game des Monats: Just Cause 4

Rico ist wieder da – und sorgt für ein perfektes Chaos. Bei diesem Action-Spektakel bleibt kein Pixel auf dem anderen.

Entdecke das Kind im Manne! So ähnlich lautet wohl das Motto der Avalanche Studios, die mit dem vierten Teil der „Just-Cause“-Reihe mal wieder ein Action-Feuerwerk der Superlative abfackeln. Dass sich der spielerische Fortschritt dabei in Grenzen hält, tut der Sache keinen Abbruch.

Mal wieder muss Rico Rodriguez die Welt von einem fiesen Schurken befreien. Diesmal ist die Story sogar noch etwas nachvollziehbarer als im Vorgänger – aber deswegen wird wohl niemand dieses Spiel hier zocken. Im Vordergrund steht erneut eine wunderschöne offene Welt, in der es viel zu entdecken und noch mehr zu zerstören gibt.

Denn das Alleinstellungsmerkmal von „Just Cause“ ist und bleibt das Experimentieren in einem vollgestopften Sandkasten der explosiven Möglichkeiten – auch wenn die Macher bei Teil vier eine geradlinigere Vorgehensweise anschneiden. Denn in „Just Cause 4“ bedeuten gewonnene Missionen, dass sich die Grenze auf der strategischen Karte leicht zugunsten der befreundeten Rebellen verschieben.

Spielerisch macht dies, ehrlich gesagt, aber keinen Unterschied – Taktik entsteht dadurch jedenfalls nicht. Macht aber auch nichts: Der Kern des Ganzen stimmt – und das ist die Action. Rico darf erneut mit seinem Enterhaken für Chaos sorgen, wenn er sich an Gegenständen festhakt, heranzieht und per Gleitschirm und Wingsuit in die Höhe driftet, um von dort für ein absolutes Durcheinander zu sorgen.

Neu ist diesmal die Fähigkeit, dass Rico Ballons an Dingen befestigen kann, um jedes x-beliebige Objekt in die Lüfte steigen zu lassen – zum Beispiel einen dicken Panzer. Natürlich können Hobby-Rebellen auch wieder zwei Gegenstände miteinander verbinden, um sie in einem krachenden Showdown aufeinanderprallen zu lassen. Dass die Missionen am Ende allesamt ähnlich ablaufen, ist nicht weiter schlimm. Immerhin gibt es genug Nebenaufgaben, die vom täglichen Geschäft ablenken.

Ein echter Leckerbissen sind die übertriebenen Naturgewalten, die ins Spiel eingebaut wurden. In jeder der drei ausufernden Zonen beherrscht ein physikalisches Phänomen die Landschaft: Im Flachland ist es beispielsweise ein gigantischer Tornado, der gemütlich seine Runden dreht, während in der Wüste Stürme und im Dschungel Blitze auf den Spieler warten.

Nur in Sachen Shooter-Verhalten müssen die Avalanche Studios noch etwas dazulernen, denn das Ballern fühlt sich immer gleich an – egal, welche Waffe Rico in den Händen hält. Wenn sich dieser Punkt noch ausbügeln lässt, dann wird Teil fünf ein noch krachenderer Erfolg. Bis dahin sollten sich Fans von Michael-Bay-Filmen mit Rico in Teil vier auf Diktator-Jagd begeben.

Genre: Action, Abenteuer
Für: Xbox One, PS4, PC
Entwickler: Avalanche Studios
Publisher: Square Enix
Spieler: 1
Online: nein
USK: ab 18 Jahren
Website: justcause.square-enix-games.com/de