Unterhaltung Games

Gleylancer

Bullet Hell wie früher – auf den Spuren von R-Type und Co.

Schon zu Zeiten des NES habe ich diese Spiele geliebt: Gradius oder R-Type. Später auch noch Parodius. In all diesen Spielen durfte ich ein Fluggerät in Sidescroll-Manier durch enge Levels naviegieren und meinen Weg frei schießen. Genau in diese Kerbe schlägt auch Gleylancer aus dem Hause Masaya und Sega. Denn Gleylancer stammt nämlich aus der Ära des Sega Mega Drives. Schauen wir uns mal an, wie das Ding gealtert ist.

Überraschender Anfang

Ich freue mich schon beim Start auf kompromisslose Balleraction - doch werde etwas überrascht: Denn anstatt Action in Dauerschleife erwartet mich zunächst einmal ein Intro. Alles in klassischer 16-Bit-Optik gehalten. Die Erde in der Zukunft, Invasoren greifen an, blablabla. So denke ich es mir jedenfalls. Dass dieses Intro allerdings länger als fünf Minuten gehen wird, hätte ich nicht gedacht. Hier wird ja wirklich eine kleine Geschichte erzählt. Ich bin überrascht. In der Rolle von Kampfpilotin Lucia muss ich ihren entführten Vater retten - natürlich hinter dem Steuer eines hochmodernen Gleiters.

Als es dann mit Stage 1 endlich losgeht, ist alles wie früher: Dauerballern und ja nicht getroffen werden. Was gar nicht so leicht ist. Denn auf dem Bildschirm ist ganz schön was los. Anfangs bin ich so sehr vom Hintergrund abgelenkt, dass ich mich kaum auf die echten Gefahren im Vordergrund konzentrieren kann. Ein Leben nach dem anderen schwindet. Wie soll ich da den ersten Level bewältigen.

Nach ein paar Anläufen klappt es besser. Aber ich habe immer noch meine Probleme: Meine zwei zusätzlichen Seitengeschütze zielen immer dorthin, wo ich hinfliege. Kommen Feinde von hinten, muss ich also auf sie zu navigieren - ganz schön schwierig. Irgendwann bemerke ich dann, dass ich die Geschütze unabhängig vom Gleiter mit dem rechten Stick bewegen kann. Das hilft schon mal sehr. Allerdings ist das auch umständlich, weil ich mit X auf dem Xbox-Controller schießen muss. Eine komische Handstellung ist die Folge.

Die Erleuchtung

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich damit immer noch nicht besser vorankomme und der erste von zehn Levels bereits zur echten Herausforderung wird - bis mir der Zufall unter die Arme greift. Kurz vorm ersten Endgegner in Level 1 kommen eine Weile keine Feinde auf mich zu. Ich lasse den Finger vom X-Knopf gleiten und will nur die Geschütze hin und her bewegen. Und siehe da: Mein Raumschiff schießt auch ohne den X-Knopf. Und es kommt noch besser: Als ich dann die Schultertasten betätige, merke ich dass der LB-Knopf mein aktuelles Spiel zurückspulen kann. Plötzlich wird Gleylancer zum Kinderspiel für mich.

Damit steigt auch bei mir die Spaßkurve nach oben. Denn nun sind Fehler nicht mehr wild. Einfach ein wenig zurückspulen und weiter geht's. So lässt sich das Ganze ohne Frust genießen. Die Funktion hilft auch dabei, wenn ich mal wieder ein Power-up eingesammelt habe, das ich eigentlich nicht wollte. Denn manche Schüsse sind in manchen Situationen nicht sonderlich hilfreich. Die zehn Level meistere ich mit den Komfortfunktionen ohne große Probleme - auch wenn manche Stellen dennoch sehr knifflig sind. Hut ab vor jenen, die es ohne die Rückspielfunktion schaffen. Meinen Respekt habt ihr.

Fazit

Am Ende habt ihr es mit einem klassichen Vertreter aus dem Shoot'm Up Genre zu tun. Gleylancer überzeugt durch schöne Retro-Grafik und nette Komfortfunktionen, die es auch Bullet Hell Laien wie mir möglich machen, so ein Spiel zu bestehen. Wer auf das Genre steht, kann hier nichts falsch machen.

Erhältlich für: PC, Xbox, PS, Switch
Website: ratalaikagames.com/games/gleylancer.php