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Gods Will Fall

Gekommen, um zu sterben: Wenn der Zufall größer ist als die Götter.

Es sind mal wieder die Götter. Sie tyrannisieren die Menschen, unterjochen sie, verlangen Opfer noch und nöcher. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Gesagt getan, die Menschheit erhebt sich, zimmert eine Flotte zusammen und segelt zu den Göttern. Die lassen sich das nicht bieten und versenken kurzerhand die Schiffe. Die überlebenden Helden erreichen das Eiland der Götter und ziehen in den Kampf. Das ist die Geschichte von Gods Will Fall. Ob ihr ins Verderben oder in den Ruhm zieht, das lest ihr jetzt.

Die Geister, die ich rief …

Die Hintergrundgeschichte wird schonmal sehr schön präsentiert in der Einleitung. Alles recht düster und dramatisch, sehr stimmungsvoll. Das macht dem von Dark Souls & Co. geprägten Spieler direkt Lust auf mehr. Sicher, man erwartet jetzt nicht die ganz die Stimmung und die Dichte der Klassiker von From Software, aber irgendwie kommt so eine Stimmung auf. Vielleicht ist es auch God of War, Thema Zorn gegen die Götter und so. Auf jeden Fall schraubt das Intro die Erwartungen ziemlich hoch.

… und die Realität

Tja, und dann landet der Spieler in einer pastellfarbenen Spielwelt mit irgendwie klobigen Charakteren. Selten war ein Bruch in der Stimmung und im Spieldesign so groß. Falls jemand meine persönliche Meinung tatsächlich interessiert: ich verstehe das nicht. Es passt einfach nicht zusammen und der Stil gefällt mir nicht. Rein objektiv und abseits von Gefallen und Nicht-Gefallen bleibt der große Unterschied zwischen Erwartung und Realität.

Ich will aber eine sehr positive Assoziation nicht verschweigen. Mich hat die Stimmung auf der Insel und die Suche nach den Göttern irgendwie an Shadow of the Colossus erinnert. Immerhin etwas. Ach ja, und die Dungeons und Bosse sind durchaus mit Liebe und abwechslungsreich designt.

Das Spiel selbst

Nachdem ich jetzt den Bruch zum Intro und die Optik kritisiert habe, kommen wir nun zum eigentlichen Spiel. Ihr landet mit einer Gruppe von acht Heldinnen und Helden an, die ihr zusammen über die Oberwelt steuert. Dort gilt es, von Gott zu Gott zu ziehen, und diesen und seine Vasallen in individuellen Dungeons zu bekämpfen. Das tut ihr allerdings nicht zu acht, sondern ihr sendet immer nur einen Helden oder eine Heldin in den Kampf.

Jeder Charakter hat dabei seine oder ihre individuellen Fähigkeiten. Stirbt euer Charakter, so schickt ihr den nächsten rein. Ihr habt also genau acht Versuche, um die unterschiedlich anspruchsvollen Dungeons zu meistern. Seid ihr erfolgreich, dann belebt ihr die gefallenen oder besser verschollenen Heldinnen und Helden wieder.

Das Kampfsystem selbst kommt mir vor wie eine Art Diablo light. Ihr findet etwas Ausrüstung, aber wirklich ran an die Charaktere kommt ihr nicht. Zudem fühlt es sich für mich zäh an. Zu erwähnen ist allerdings euer vielleicht größter Gegner: der Zufall. Denn bei jedem Spieldurchgang erhaltet ihr Heldinnen und Helden mit neuen Eigenschaften. Zudem wird die Stärke der Götter durcheinander gewürfelt.

Ihr könnt euch also nicht darauf verlassen, dass der lockere Spaziergang durch den Dungeon von gestern heute genauso einfach wird. Ebenso sieht es mit der Beute aus, die ihr nach einem erfolgreichen Göttertod ergattert – ob da Items dabei sind, die euch zusagen, ist völlig dem Zufall überlassen. Für mich etwas zu viel des Guten.

Fazit

Ich muss es klar sagen: Da war mehr drin. Die Idee der Gruppe von Helden, die nach und nach in die Schlacht ziehen, der Zufall, die schöne Stimmung, all das sind gute Ansätze. Aber die Optik, die Oberflächlichkeit und das zähe Kampfsystem überstrahlen leider die guten Ideen. Und der Zufall spielt eine zu große Rolle, dass er nicht motivierend, sondern frustrierend wirkt. Für mich daher keine Empfehlung.

Erhältlich für: Playstation, Xbox, PC, Nintendo Switch
Website: epicgames.com/store/de/product/gods-will-fall/home