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GRID

Kein neues „Forza“ diesen Herbst? Nicht schlimm: Dafür springt GRID in die Presche. Ob das als Ersatz taugt? Ihr werdet sehen!

Allgemein hatte ich mich schon eine Weile auf das neue GRID gefreut, da der Vorgänger echt gut war. Als also ein vielsagendes Päckchen bei mir im Briefkasten lag, habe ich mit großer Vorfreude meine Konsole eingeschaltet und die Disk eingelegt. J

a, diese Promotional Copy kam tatsächlich noch als Disk zu mir nach Hause. Das Intro selbst machte dann schon Lust auf das, was folgen sollte, jedoch sind mir dort schon der ein oder andere Ruckler aufgefallen. Nicht weiter schlimm dachte ich, denn das Intro schaue ich mir in der Regel ja auch nicht so häufig an. Mehr dazu später.

Typischer Rennzirkus

Fangen wir doch mal an mit den verschiedenen Spielmodi. Hier gibt es das übliche Einzelrennen, ein Zeitfahren sowie einen Zeitangriff, bei dem mehrere Fahrzeuge gegen die Uhr antreten. Als Hauptmodus gibt uns Codemasters aber einen umfangreichen Karrieremodus, in dem ihr euch sukzessive hocharbeitet, unter anderem durch Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans.

Des Weiteren könnt ihr euch auch eigene Sponsoren aussuchen oder euch noch weitere Teamkollegen ins Boot holen. Insgesamt bietet euch GRID zwölf Rennstrecken, darunter auch die bekannten Tracks aus Brands Hatch, Indianapolis oder Shanghai. Als versierter Rennspiel-Zocker kommt mir das natürlich alles bekannt vor.

Auch bei der Fahrzeugwahl habt ihr reichlich Auswahl – insgesamt sind es knapp 70 Boliden. Darunter natürlich auch Ikonen wie den Ford GT oder den Pontiac Firebird – Knight Rider lässt grüßen. Und wie es bei vielen Spielen auch üblich ist, konnte Codemasters mit Fernando Alonso einen großen Namen des Rennsports für sich gewinnen, der bei der Entwicklung des Spiels mit seinen knapp 20 Jahren Rennerfahrung mitgewirkt hat.

Als Bonbon könnt dann auch noch mit seinem Weltmeister Formel 1 Boliden, dem Renault R26, um Bestzeiten und Siege kämpfen. Nun zum Umfang - wenn man das das komplette Spiel zocken möchte, wird allerdings die Ultimate Edition benötigt. Nur diese bietet weitere 90 Events, die wiederum in der normalen Version fehlen.

Für den üblichen Vollpreis kriegt man also nur eine abgespeckte Variante. Ich habe diese noch nicht ganz beendet, sehe aber, dass man die doch relativ schnell durchgespielt hat. Solche Design-Entscheidungen sind aus meiner Sicht immer sehr fragwürdig.

Codemasters hat mir das aber bereits bei Dirt 2.0 gezeigt, dass ich für wirklich neue Strecken mehr Geld in die Hand nehmen muss. An dieser Stelle hoffe ich sehr, dass ein solches Verhalten keine Schule macht.

Technik, die begeistert?

Kommen wir zurück zur Grafik und allgemein der technischen Seite: Wie eingangs bemerkt habe ich schon zu Beginn den ein oder anderen Ruckler festgestellt. Im Intro ist das nicht weiter schlimm, jedoch haut mich die gesamte Grafik nicht wirklich vom Hocker.

Okay, wir sind heute durchaus verwöhnt und ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit der nächsten Konsolengeneration noch bahnbrechende Fortschritte geben wird. Aber die Grafik von GRID hat eher das Niveau der vorherigen Generation. Aber wie gesagt, grafisch sind wir im Jahr 2019 doch recht verwöhnt. Jedenfalls fällt mir das während der Rennen nicht sonderlich auf.

Nur bei den typischen Wiederholungen, die zu GRID gehören, stößt mir die Optik hier und da auf. Gelungen hingegen sind die Crashes, wenn zwei Fahrzeuge ineinander rasen, dann kommt es zu teilweise spektakulären Karambolagen. Ein Glück, dass ihr auf Knopfdruck wieder schön zurückspulen dürft.

Selbst könnt ihr jedoch nicht viel Einfluss auf die Boliden nehmen: Codemasters überlässt euch lediglich optische Veränderungen an der Karosse. Und detailliertes Tunen? Fehlanzeige … 

Zum Abschluss wandern wir noch schnell auf die Kopfhörer: Soundtechnisch ist alles guter Durchschnitt – gut zu hören immerhin, dass es noch einen Kommentar gibt, der zwar einen recht überschaubaren Wortschatz hat, aber das Geschehene doch immer recht genau auf den Punkt bringt.

Fazit

Vor fünf oder sechs Jahren wäre GRID sicher ein Toptitel gewesen. Inzwischen wirkt die Grafik jedoch altbacken und hat eher das Niveau der PlayStation 3 oder Xbox 360 – da ist deutlich mehr drin in der heutigen Zeit und in 4K. Gelegentliche Slowdowns und Ruckler helfen der Sache auch nicht richtig weiter.

Der Karrieremodus kann mich ein paar Stunden fesseln, besteht aber grundsätzlich eher aus einem monotonen Abfahren einer Liste von immer gleichen Events. Ich möchte das Spiel nicht allzu schlecht reden, jedoch gibt auch aufgrund anderer Konsorten wie Forza, Project Cars oder auch Gran Turismo für mich kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal für GRID.

Und dass ich wirklich neue Events und Strecken erst mit dem Kauf der Ultimate Edition bekomme, lässt bei mir den Puls ansteigen – aber ich bin ja nach dem Test zu NBA 2K20 bereits ganz andere Manöver in dieser Hinsicht gewohnt.

Erhältlich für: Xbox One, PS4, PC
Website: codemasters.com/game/grid