Unterhaltung Games

Hades

Ein Höllentrip mit Suchtpotenzial: Verneigt euch vor dem neuen König des Genres!

Die Warnzeichen waren da, doch ich habe mir nichts daraus gemacht. Trotz etlicher Vorberichte zu Hades wollte ich selbst in das Vergnügen kommen und das neuste Werk der Supergiant Games testen – was ich letztlich auch getan habe. Nun stehe ich vor einem dicken Problem, wie ihr in den kommenden Zeilen erfahren werdet.

Keine Zeit, muss durch die Hölle gehen!

Um die Sache mit dem Problem gleich aufzulösen: Hades macht Spaß. Nein! Hades macht verdammt viel Spaß. Hades macht so viel Spaß, dass ich kaum noch zu einem anderen Spielchen wechseln möchte, die ich noch testen wollte. Ich weiß nicht, ob ihr dieses Gefühl kennt, wenn euch ein Titel so sehr packt, dass alle andere Spiele daneben verblassen. Und dabei wusste ich ja, auf was ich mich einlasse, wenn man all die Spielberichte über Hades gelesen hat.

Dass es aber wirklich so ein höllischer Unterhaltungstrip werden würde, hätte ich fast nicht glauben können. Doch die Supergiant Games sind bei mir im Gedächtnis bereits als großartige Entwickler verankert. Schon ihr Erstlingswerk Bastion hat damals bei mir Begeisterungswellen ausgelöst.

Was folgte, waren nicht weniger spaßige oder großartige Titel, die das Genre immer wieder neu erfanden: Transistor oder Pyre waren und sind herausragende Spiele. Nun also haben sich die Supergiant Games mit Hades an einem Rogue-Like-Action-Titel versucht – und gleich mal den Thron damit erstürmt.

Ausbruch aus den Fängen des Vaters

Die Prämisse von Hades ist simpel: Als Sohn des Hades wollt ihr dem ewigen Totenreich für immer entkommen und eure Mutter ausfindig machen. Dazu müsst ihr aber erst einmal die verschiedenen Reiche der Unterwelt durchforsten und einen Ausweg finden – was keine leichte Aufgabe ist. Denn von Ebene zu Ebene wird euch das Spiel immer weiter fordern. Ihr werdet dabei sterben – sehr oft sterben.

Doch jeder Tod macht euch nur stärker. Denn Zagreus, so der Name unseres Helden, bekommt nach jedem Run verbesserte Mächte. So macht Rogue-Like wirklich Spaß. Zunächst einmal ist Hades äußerst charmant präsentiert: Das fängt bei der handgezeichneten Grafik an, die ich bereits seit Bastion liebe. Aber auch die englische Vertonung der einzelnen Charaktere ist mal wieder ein Genuss für die Ohren. Hier kann man Hades nichts vorwerfen.

Zucker für die Motivation

Jeder Run beginnt in einer langgezogenen Halle. Dort erhaltet ihr als allererstes eine Fähigkeit für diesen Durchganz – natürlich zufallsgeneriert. Hades spielt in der griechischen Mythologie und wird euch nach und nach jeden einzelnen Gott, den ihr so kennt ins Spielgeschehen einbauen. Die Götter des Olymps sind euch dabei freundlich gesinnt und unterstützen euch mit ihren Skills. Nutzt diese zu eurem Vorteil und lasst es in der Hölle krachen.

Was Hades so besonders macht: Es sind die kleinen Dinge, auf die das Spiel viel Wert legt. Das fängt bei der interessanten Waffenauswahl an und endet bei den permanent verbesserbaren Fähigkeiten. Wirklich jeder einzelne Anlauf wird euch etwas Neues an die Hand geben, mit dem der nächste Versuch leichter werden könnte – und das treibt die Suchtspirale an.

Eine schnelle Runde geht doch noch

Jedes Mal, wenn ich mit Zagreus aus dem Blutbad entstiegen bin, in dem er nach seinem Ableben immer wieder auftaucht, ging mir durch den Kopf: Nur noch einmal, dann schalte ich hier ab. Doch leider wurde aus diesem einem Mal dann weitere Versuche. Besonders wenn ihr mal einen Boss gefällt habt, steigt die Motivation erneut in die Höhe. Denn die teils dicken Brocken sind ordentliche Herausforderungen, die ihr kaum beim ersten Aufeinandertreffen packen werdet.

Danach heißt es meist wieder: Zurück zum Anfang mit neuem Level-Layout. Nicht nur das Level-Layout, sondern auch die Waffen bringen immer wieder frischen Wind ins Geschehen. So ist das Schwert ideal für Nahkämpfe, der Bogen ein Fernschuss-Monster oder mit den Höllenfäusten wird die Sache recht persönlich. Insgesamt sechs grundverschiedene Waffen stehen euch zur Auswahl, die außerdem mit jedem Einsatz aufleveln. Das gilt aber auch für Perks, von denen ihr immer einen mit in die Dungeons nehmen könnt. Wie gesagt: Jeder Einsatz lohnt sich und bringt euch Stück für Stück eurem Ziel näher.

Fazit

Ich fasse mich diesmal etwas kürzer, denn Hades macht einfach alles richtig aus meiner Sicht: Wenn ihr auf Rogue-Like-Titel steht, gibt es keinen Weg um Hades. Supergiant Games machen ihren Job großartig und verbinden geschickt die Elemente miteinander, die das Genre ausmachen. Das Gesamtpaket ist so harmonisch ineinander gewebt, dass man meinen könnte, die drei Moiren hätten hier Hand angelegt. Schon unheimlich, wie gut Hades designt ist. Ich muss mich jetzt hin und wieder zwingen, dass ich mir auch andere Spiele anschaue. Denn Tests schreiben sich nicht von alleine. Für mich ist Hades erneut ein heißer Anwärter auf den Titel „Spiel des Jahres“.

Erhältlich für: PS, Switch, Xbox, PC
Website: supergiantgames.com/games/hades