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Hitman 3

Fulminanter Abschluss einer Trilogie, die Fans glücklich machen wird.

Agent 47 ist zurück – und lädt zum finalen Schachzug in der Trilogie ein. Entwickler IO Interactive schickt den Auftragskiller auf seine letzten Missionen. Gleich vorweg muss ich euch aber die Frage stellen: Habt ihr bereits die Teile 1 und 2 gespielt? Wenn nicht, dann ist Teil 3 vielleicht der schlechteste Zeitpunkt, um hier einzusteigen. Warum das so ist, erkläre ich im folgenden Abschnitt.

Vorgänger unbedingt anschauen!

Zunächst einmal wäre da die Story – keine Sorge, ich spoilere nichts: Teil 3 setzt die Geschichte um Agent 47 und einige Intrigen konsequent fort. Wenn ihr die Vorgänger nicht kennt, dann werdet ihr wohl story-technisch nicht sonderlich viel mitbekommen, was echt schade ist.

Hinzu kommt, dass „Hitman 3“ euch immer wieder wissen lässt, dass es sich um Teil 3 handelt. Denn wenn ihr ein Kapitel auswählen wollt, dann beginnt das Spiel chronologisch am Anfang, bei „Hitman 1“. Sobald ihr dann eine Mission aus einem anderen Teil anklickt, werdet ihr in den Shop weitergeleitet. Außerdem enthält „Hitman 3“ keinerlei Tutorial, sondern wirft euch direkt in die Geschichte rein. Alles Gründe, warum ihr also besser die anderen Teile nachholen sollte – es lohnt sich aber.

Für Kenner wird „Hitman 3“ nicht das Rad neu erfinden. Innovationen sucht ihr mit der Lupe. Mir persönlich fiel nur die fliegende Kamera als Neuerung zu den Vorgängern auf. Ansonsten fühlte sich alles wie gewohnt – und damit sehr gut – an. Streng genommen schickt euch IO Interactive eigentlich „nur“ in neue Missionen, ohne sonst was zu ändern. In dieser Hinsicht fühlt sich „Hitman 3“ nach einem umfangreichen Story-Add-On an. Daher sollte jeder wissen, ob er das Spiel gleich zum Release braucht oder nicht.

So eine Power

Dennoch spüre ich nun die Kraft der neuen Konsolengeneration: Auf der Xbox Series X schnurrt „Hitman 3“ wie ein Kätzchen. Die Ladezeiten schmelzen auf ein Minimum und grafisch steht der Hitman auf soliden Beinen. Auch die Umgebungen, sechs Locations insgesamt, wurden fantastisch in Szene gesetzt. Nun sind auch viel mehr Personen um euch herum, die sämtliche Orte mit Leben füllen – was das Leben als Auftragskiller aber auch etwas schwieriger gestaltet.

Am grundsätzlichen Prinzip hat sich natürlich nichts geändert. Ihr sollt immer noch ein oder mehrere Ziele pro Mission erledigen. Wie ihr das macht, ist euch überlassen. Ihr könnt sehr direkt vorgehen, was ich euch nicht empfehle, oder ihr beobachtet alles genau und passt dann den richtigen Moment ab.

Sobald ihr jedoch bemerkt werdet und in eine Schießerei geratet, würde ich euch vorschlagen, das Spiel neu zu laden. Wer zu Beginn einfach nur seine Zielpersonen erledigt, ohne sonderlich innovative Ideen zu nutzen, wird „Hitman 3“ bereits nach fünf Stunden durch haben. Aber der Reiz liegt natürlich auf der kreativen Weise, wie ihr vorgeht.

Kill it your Style

Sobald ihr eine Location abgeschlossen habt, dürft ihr diese mit besonderen Parametern neu starten. Ihr sucht den Startpunkt aus und könnt sogar Abkürzungen permanent freischalten. Auf diese Weise könnt ihr euch bei jeder Mission kontinuierlich verbessern.

Das solltet ihr auch, wenn ihr es auf die sogenannten Signature-Kills aus seid. Diese erfordern besonders koordiniertes Vorgehen und den Einsatz bestimmter Objekte zur richtigen Zeit. Knifflig und herausfordernd. Aber wie gesagt: Dazu müsst ihr „Hitman 3“ wirklich leben und nicht nur als storygetriebenes Abenteuer betrachten.

Was mir aber auch wieder auffiel: Oftmals stellt sich die KI ziemlich dämlich an. Manchmal laufen sie wie die Lemminge in meine Falle, dann wiederrum komme ich ungeschoren davon, wenn ich mich zwei Meter neben einer Wache für eine Minute im Busch verstecke, nachdem ich jemanden umgelegt habe.

Und wenn ich schon gerade am Meckern bin: Die letzte Mission fand ich irgendwie einfallslos, weil sie so linear war. Schon klar, das steigert die Theatralik natürlich und lässt sich so besser auf den Abschluss zusteuern, aber kommt. Hätte man nicht ein paar alternative Routen einbauen können? Allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau.

Fazit

Insgesamt bin ich mit „Hitman 3“ äußerst zufrieden. Es ist ein schöner Abschluss einer aufregenden Trilogie, die mich als Hobby-Killer viel experimentieren ließ. Wer allerdings nur auf die Story aus ist, sollte noch warten, bis der Preis etwas gedrückt wurde. Alle anderen, die gerne eine Mission bis zum x-ten Mal wiederholen, um noch bessere Wege ans Ziel zu finden, dürfen hier getrost eintauchen. Ich freue mich aber schon auf den nächsten Ausflug mit Agent 47.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: hitman.com/de