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Jumanji: Das Videospiel

Bösewichte statt Zombies, The Rock anstelle von namenlosen Soldaten – was kann da noch schiefgehen?

Bevor es am 12. Dezember auf das „Next Level“ bei „Jumanji“ geht, lässt euch Publisher Bandai Namco schon früher ins Abenteuer einsteigen – auf den Konsolen nämlich. Dazu haben sich Entwickler Outright Games und Funsolve zusammengetan, um euch dieses auf Mehrspieler ausgelegte Spielchen zu basteln.

Vier Helden müsst ihr sein!

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die vier Helden aus der Neuauflage von „Jumanji“ aus dem Jahr 2017: Dr. Smolder Bravestone, Ruby Roundhouse, Franklin 'Mouse' Finbar und Professor Shelly Oberon. Erster wird durch den fantastischen Dwayne „The Rock“ Johnson verkörpert.

Und da hagelt es schon gleich meine erste Kritik: Warum in aller Welt konnte man für die deutsche Synchro nicht den typischen Sprecher für The Rock herzaubern? Die Alternative klingt – nun ja – ziemlich mies, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Das tat jetzt mal gut Luft abzulassen. Kommen wir aber zum eigentlichen Spiel.

Als ich das Spiel zum ersten Mal startete, erwartete ich eine Art Jump&Run im Jumanji-Universum – oder zumindest eine Art Action-Adventure. Allerdings geht „Jumanji: Das Videospiel“ einen anderen Weg: Vom reinen Spielablauf ähnelt es einer kinderfreundlichen Variante von „Left 4 Dead“. Hört sich jetzt komisch an, ist aber so.

Mach' den Mund zu

Im Tutorial bekomme ich vom äußerst nervigen Spiel-Master die Grundsteine der Spielmechaniken erklärt. Nochmal: Warum zur Hölle hat man nur so miese Synchronsprecher verwendet?! Der Spiel-Master fiel sogar meiner Frau auf, die einfach mal zufällig am TV vorbeischlenderte und fragte, wer denn da so nervtötend redet.

Das kann man doch beim nächsten Mal anders machen Outright Games, oder?! Jedenfalls ähneln die einzelnen Level immer sehr langen Schläuchen, bei denen ich von einem Areal ins nächste kommen muss. Jeder Charakter kann auf eine Fernkampfwaffe zurückgreifen, seine Fäuste und eine Spezialfähigkeit zurückgreifen.

Bei Dr. Smolder Bravestone wäre das beispielsweise ein Bumerang-Gewehr und ein flächendeckender Faustschlag auf den Boden als Spezial. Professor Shelly Oberon hingegen liebt es eher defensiv und heilt seine Partner um sich herum mit seiner Spezialfähigkeit. So spielt sich jeder Charakter leicht anders.

Teamwork als oberste Prio

Ihr seid – egal ob ihr alleine oder im Mehrspielermodus per Splitscreen – immer mit allen vier Figuren unterwegs. Vor einer Mission müsst ihr euch jedoch für einen Charakter entscheiden, dann geht’s los. Meine erste Wahl fiel auf The Rock.

In einer Art arabischen Wüstenstadt kämpfe ich mich also von Areal zu Areal, um dort jeweils vier Jumanji-Steine zu finden, um das Tor zu öffnen. In einem anderen Abschnitt verteidige ich einen Kristall, der aufgeladen werden muss und der nächste Abschnitt führt mich durch ein leichtes Fallengebiet. Danach wiederholt sich alles von der Aufgabenstellung her.

Im ersten und zweiten der drei Schwierigkeitsgrade werden Anfänger gut ins Spiel eingeführt. Profis sollten lieber auf „schwer“ spielen – wobei man sich da auf seine Teammitglieder verlassen sollte. Die KI spielt zwar ordentlich mit, doch Absprachen finden hier nicht statt – was auf den leichteren Schwierigkeitsgraden kein Problem darstellt. Also deswegen: Zusammen zocken macht mehr Spaß.

Kristall, wechsel' dich

Ihr habt übrigens pro Charakter nur drei Leben in jeder Mission. Sind diese aufgebraucht bei allen, war es das. Ihr könnt gefallenen Freunden aber eines eurer Leben abgeben, wenn es eng wird – eure Entscheidung. Als kleines zusätzliches Spielelement – und ebenfalls ziemlich nervig – ist der Jumanji-Kristall.

Dieser haftet zu Beginn einer Mission an einem Charakter fest und verliert langsam Energie: Sinkt diese auf Null, erleidet der Charakter, der den Stein gerade trägt, Schaden. Bevor die Energie also aufgebraucht ist, müsst ihr den Kristall also an einen Mitspieler abgeben. Das dürft ihr pro Mission gefühlte fünfzig Mal machen.

Nur in den Abschnitten, in denen ihr den großen Kristall aufladen müsst, kommt dieses Spielelement wirklich zum Tragen: Denn nur der, der geraden den kleinen Kristall trägt, kann den großen Kristall mit Energie versorgen – noch Fragen?

Optisch würde ich sagen, dass „Jumanji: Das Videospiel“ in Ordnung geht: Besonders junge Spieler werden hier ihren Spaß haben. Was die einzelnen Gebiete angeht: Diese sind nett voneinander abgegrenzt, spielen sich aber fast alle ähnlich. Als Hardcore-Zocker ist nach ein paar Runden die Luft raus. Kommen wir also zum Fazit.

Fazit

Spielerisch müsst ihr bei „Jumanji: Das Videospiel“ keinen großen Wurf erwarten. Das „Left 4 Dead“-Light für Kids hat dennoch seine spaßigen Momente. Auf der Jagd nach individuellen, optischen Ausrüstungsgegenständen geht immer mal wieder eine Runde zwischendurch. Allerdings sollten sich Vielspieler lieber einen anderen Titel aussuchen.

Für Fans des Films und von geselligen Gruppen-Ballerspielchen könnte „Jumanji: Das Videospiel“ jedoch ein netter Zeitvertreib sein. Und nochmal eine Warnung zum Schluß: Lasst nebenher lieber den Original-Film laufen und amüsiert euch über die Sprüche dort, als euch den Kopf von den billigen Synchronsprechern des Spiels voll labern zu lassen.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, Switch, PC
Website: bandainamcoent.eu/jumanji/jumanji-das-videospiel