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Jump Gunners

Pixeliges Chaos: Wer braucht schon „Rocket Jumps“, wenn es normale Knarren bereits machen?!

„Jump Gunners ist das wunderbare Kind von Towerfall und Worms“ - Besser hätte ich es kaum ausdrücken können. Was die NerdRage Studios hier kreiert haben ist ein spaßiges, leicht wahnsinniges Ballervergnügen, das man am besten mit Freunden genießt.

Old School Shooting

Bei „Jump Gunners“ dreht sich, wie der Name bereits andeutet, alles ums Schießen und Springen. In hübscher 2D-Sidescroller-Pixel-Retro-Optik tretet ihr gegen andere Spieler oder die Zeit an – je nachdem, ob ihr alleine, online oder im Koop-Modus spielt. Wobei Koop in diesem Fall eher bedeutet, dass ihr euch von der Couch aus daheim mit Freunden duelliert.

Die Spielmechanik ist dabei denkbar simpel: Euer kleiner Pixel-Held, für den es unglaublich viele Hüte gibt, um eueren eigenen Stil zu unterstreichen, kann springen, schießen und Granaten werfen. Zu seiner besonderen Fähigkeit gehört, dass er die Schießeisen auch auf andere Weise nutzen kann: Ballert ihr nach unten, kann der Pixel-Rambo mithilfe des Rückstoßes schweben – und so in ungeahnte Höhen entgleiten. Der weltberühmte „Rocket Jump“ aus „Quake“ und anderen Shootern ist damit also überflüssig.

Altbekannt, aber spaßig

Unterschiedliche Spielmodi in über 80 verschiedenen Arenen sorgen dabei für Abwechslung: Vom klassischen „Last Man Standing“ über „Team Deathmatch“ bis hin zu „Capture the Flag“ ist alles vertreten, was ihr so kennt. Wem das nicht reicht, der bastelt sich mithilfe des Editors einfach einen eigenen Level samt passenden Regeln dazu. Sehr praktisch.

Anders als bei „Worms“, was ihr euch sicherlich schon gedacht habt, geht es bei „Jump Gunners“ nicht brav der Reihe nach, sondern alle bewegen sich gleichzeitig durch die übersichtlichen Levels. Wenn vier Spieler gemeinsam in den Krieg ziehen, könnt ihr ruhig schon von einer Kugel-Hölle sprechen – viel Glück, wer da den Überblick behält und ausweichen kann. Hinzu kommt, dass die komplette Umgebung zerstörbar ist, was für noch mehr Chaos und Spaß sorgt.

Ihr braucht eine Herausforderung? Bitte!

Für Solisten haben sich die NerdRage Studios ebenfalls was ausgedacht: In rund 20 Challenges müsst ihr euer Können unter Beweis stellen. In jeder dieser Missionen geht es darum, dass ihr eine gewisse Anzahl an Zielscheiben zerstört. Das allein wäre in den späteren Levels schon eine harte Herausforderung. Um es noch knackiger zu machen (was allerdings nur optional ist), gibt es dann noch zeitliche Vorgaben, begrenzte Munitionsvorräte und Vorgaben, wie oft ihr sterben dürft.

Erfüllt ihr all diese Angaben, habt ihr den Level mit Bravour abgeschlossen. Aber wie gesagt: Spätestens ab der Hälfte seid ihr froh, wenn ihr es überhaupt ans Ziel schafft. Von der Steuerung her gibt es nichts zu meckern: Die Bewegungen sitzen punktgenau und die über 20 verschiedenen Waffen spielen sich angenehm unterschiedlich.

Optisch könnte „Jump Gunners“ gerade aus der Hochzeit der SNES-Ära stammen – damals hätte ich bestimmt etliche Stunden hineingesteckt. Heutzutage hebe ich mir das Spiel für unterhaltsame Zockerabende auf, bei denen ein paar Kumpels zu Besuch kommen.

Fazit

Mit „Jump Gunners“ ist den NerdRage Studios ein amüsantes und ganz kurzweiliges Action-Spektakel gelungen, frei nach dem Motto „Einfach zu lernen, hart zu meistern.“ Als Singleplayer-Abenteuer wird euch das Spiel jedoch nicht sonderlich lange bei Laune halten.

Erst wenn ihr es online zockt oder mit Kumpels von der Couch aus, steigt die Stimmung. Daher würde ich die „Jump Gunners“ eher als Partyspiel einordnen – was aufgrund des Preises ruhig bei einigen auf der Festplatte landen darf.

Erhältlich für: Xbox One, PC
Website: nerdrage.co.uk/jump-gunners