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Liege Dragon

Nachschub für J-Rollenspielfans: Diesmal gilt es, die Welt vor einer feurigen Echse zu retten.

Warum die schlechte Laune? Abigore, ein wirklich fieser Lindwurm, will die Welt unterjochen und bringt sie auch fast zu Fall. Zum Glück sind da drei Helden zur Stelle, die Unterstützung vom mächtigen Oberon, dem heiligen Drachen, bekommen. Gemeinsam bringen sie Abigore zu Fall, so scheint es, und auf der Welt herrscht Friede. Natürlich nicht sonderlich lange, aber das habt ihr euch ja denken können. Jedenfalls wird Abigore nach Jahren in Gefangenschaft befreit. Hier kommt ihr ins Spiel.

Nicht neu, aber nett

„Liege Dragon“ mag jetzt von der Story her nicht das innovativste japanische Rollenspiel sein, aber spannend ist es dennoch. KEMCO bringt in gewohnter Weise wieder Futter für Freunde des Genres. In der Haut eines Helden, der sein Gedächtnis verloren hat – ich sagte ja, dass hier nichts innovativ ist – müsst ihr nun einen eigene Heldentruppe erstellen und Abigore ein für alle Mal vom Thron stoßen. Und das in hübscher 16-Bit-JRPG-Manier.

Auf die einzelnen Spielmechaniken gehe ich hier jetzt nicht im Einzelnen ein. Warum? Weil ihr das alles bereits kennen sollten, wenn ihr jemals schon ein japanisches oder rundenbasiertes Rollenspiel gezockt habt. Ich konzentriere mich daher nur auf die Punkte, die bei „Liege Dragon“ hervorstechen. Der Rest ist nämlich solide Rollenspielkost.

Menü-Navi statt Weltenbummeln

Zunächst einmal fand ich es schade, dass es keine Übersichtskarte gibt, auf der ich herumspazieren darf. Stattdessen navigiert ihr euch im Menü zu den einzelnen Einsatzorten bzw. Dungeons. Das ist aber nur ein kleines Detail. Sobald ihr nämlich in der Mission angekommen seid, geht es in gewohnter Weise durch die Pixel-Dungeons – und bei jedem zweiten Schritt in einen Fight.

Die Kämpfe sind, wie gesagt, Rollenspiel-Standard. Ihr tretet meist gegen eine Horde von Gegnern reihum an und prügelt, zaubert oder attackiert diese so lange bis keiner mehr steht. Danach gibt es Erfahrungspunkte, Loot und was es sonst noch gibt. Allerdings hält das System in „Liege Dragon“ ein paar Besonderheiten bereit.

So gibt es zum Beispiel einen Monster-Index, auf den eure Kämpfe einzahlen. Grob gesagt funktioniert das so, dass ihr Boni bekommt, je öfters ihr gegen ein bestimmtes Monster gekämpft habt.

Grinden lohnt sich

Das geht sogar so weit, dass euch manche Monster ganz besondere Boni bescheren, die euch gegen Endbosse deutlich einen Schritt nach vorne bringen, indem sie euch immun gegen manche Attacken machen. Sehr coole Sache. Da lohnt sich das Grinden nach bestimmten Monstern doch mal.

Die andere Besonderheit von „Liege Dragon“ besteht im Magie-System. Ihr erlernt magische Fähigkeiten durch magische Steine, die ihr einem Charakter gebt. Diese teilen sich in Wind, Wasser, Erde und Feuer auf. Nun liegt es an euch, wem ihr was beibringt. Ihr könnt also jeden zum Element-Spezialisten machen oder alle Steine gleichmäßig verteilen, um jeden zum Allrounder zu gestalten.

Dieses System lädt zum munteren Experimentieren ein. Sehr spaßig. Der Wiederspielwert des unterhaltsamen Abenteuers wird zudem dadurch erhöht, dass KEMCO mal wieder mehrere Enden eingebaut hat. Je nach euren Entscheidungen werdet ihr die Welt auf diese oder jene Art retten können.

Fazit

„Liege Dragon“ ist vielleicht nicht das innovativste japanische Rollenspiel von KEMCO, aber ein sehr unterhaltsames. Wenn ihr auf die 16-Bit-Grafik steht und insgesamt Fan des Genres seid, dann dürft ihr einen Ausflug in die Drachen-Fantasy-Welt wagen. Ihr Handwerk verstehen die Macher jedenfalls. Früher auf dem SNES wäre „Liege Dragon“ sicherlich ein großer Hit gewesen.

Erhältlich für: Xbox One, PC
Website: microsoft.com/de-de/p/liege-dragon/9ncp16w19nz5?rtc=1&activetab=pivot:overviewtab