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Mad Games Tycoon

Games aus der eigenen Garage: Ein Spiel wie aus einer anderen Dekade – und dennoch ziemlich erfrischend.

Wie nenne ich nur meinen nächsten Arcade-Hit mit aufwendiger (fast 8-Bit)-Grafik nur? Vielleicht so was episches wie „Star Killer“? Soll ich noch ein bisschen an den optischen Effekten arbeiten oder mich aufs Gameplay konzentrieren? Die Publisher werden sich sicher darum reißen, oder?

Dein Spiel, deine Entscheidungen!

All diesen Fragen – und noch weitaus mehr – werdet ihr euch bei „Mad Games Tycoon“ stellen müssen. Toplitz Productions präsentiert uns die launige Simulation rund um das Entwickeln von Videospielen endlich auf den Konsolen. Spielerisch erinnert das stark an Titel aus den 90er-Jahren – allen voran vielleicht „Mad TV“ oder „Wet – the sexy Empire“. Beides Spiele, die ich sehr schätze.

Bei „Mad Games Tycoon“ startet ihr als talentierter, aber dennoch unerfahrener Spieleentwickler in der eigenen Garage. Als Start-Jahr für die Kampagne könnt ihr euch die 80er-, die 90er- oder die 2000er-Jahre aussuchen. Ich habe mich natürlich für die 80er-Jahre entschieden, um mich kontinuierlich vorzuarbeiten.

Anschließend entscheidet ihr euch noch für ein spezielles Talent, das ihr habt: Wollt ihr 8-Bit-Grafiken im Schlaf programmieren oder werdet ihr ein Sound-Meister in den 90er-Jahren oder doch lieber ein Crack, der ein butterweiches Gameplay für 16-Bit-Titel entwickelt? Das waren nur einige Beispiele – ihr habt die Wahl.

Quer durch die Spielgeschichte

Jedenfalls müsst ihr zu Beginn mit eurem Grundkapital auskommen und versuchen, es effektiv zu vermehren. Mit ein paar Knopfdrücken richtet ihr eure Räumlichkeiten ein: Zunächst reicht ein Programmierzimmer, in dem ihr alleine auf die Tasten haut. Später könnt ihr dann Personal einstellen, das euch bei der Programmierung unterstützt.

Spätestens dann braucht ihr weitere Ausrüstung und vielleicht neue Räume: Einen Aufenthaltsraum, ein WC, ein Soundstudio, ein Technikraum und viele weitere Orte stehen euch zur Verfügung. Spannend wird es, wenn ihr euer erstes Spiel entwickelt: Zu Beginn sind die Optionen sehr übersichtlich – immerhin seid ihr nur eine Ein-Mann-Show.

Ich habe mich für anfangs erwähntes Arcade-Spiel entschieden, mit Fokus auf Gameplay und ein paar grafischen Effekten in Schwarz-Weiß-Optik. Doch „Star Killer“ kam nach ein paar Tagen in der Entwicklung nur mäßig beim Publikum an – das sagen zumindest die Reviews, die ich nach der Veröffentlichung zu sehen bekomme. Dennoch habe ich damit etwas Geld verdient und setzte mich gleich ans nächste Game – diesmal ein Rätselspielchen.

Nur noch ein Spielchen entwickeln …

„Mad Games Tycoon“ nimmt euch Stück für Stück bei der Hand. Ich wollte nur mal schnell eine halbe Stunde reinschauen als ich erschrocken feststellen musste, dass schon drei Stunden vorüber waren – wenn das mal kein Kompliment ist. Auf Screenshots präsentiert sich „Mad Games Tycoon“ etwas bieder bzw. zweckmäßig, hat aber sehr viel Unterhaltungspotenzial.

Besonders, wenn ihr euch etwas in der Spielgeschichte auskennt, könnt ihr vorausschauend planen und Trendthemen rechtzeitig bedienen. Vom Zeitalter des Amiga oder C64 über die goldene 16-Bit-Ära bis hin zur Neuzeit könnt ihr euch kreativ austoben. Der Wiederspielwert ist dabei enorm hoch, da sich jede Partie anders gestaltet – je nach euren Entscheidungen.

Fazit

Was Toplitz Productions hier abliefert, ist eine kleine Spielperle, die wohl nicht viele auf dem Schirm haben. Die Entwicklung von Spielen als etwas aus der Zeit gefallene Simulation zu präsentieren, geht meines Erachtens voll auf.

Die Bedienung ist schnell erlernt und das Prinzip im Handumdrehen verinnerlicht. Jetzt liegt es nur noch an euch, erfolgreich mit eurer eigenen Spieleschmiede zu werden. Sicherlich nicht die schlechteste Alternative für die langen Wintertage.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: eggcodegames.com