Unterhaltung CDs

Madonna: Madame X

Ob Madame Butterfly oder Madame Bovary: In den letzten Jahrhunderten haben es viele Damen geschafft, echte Klassiker zu werden – Madonnas „Madame X“ zählt nicht dazu.

Eines kann man Madonna nicht abstreiten, egal ob man ihre Musik gut findet oder nicht: eine beeindruckende Karriere. Mehr als 300 Millionen Platten verkaufte die Amerikanerin weltweit und gilt damit als kommerziell erfolgreichste Sängerin der Welt.

Aber nicht nur dass, denn ihre Outfits, Musikvideos und Auftritte prägten über Jahrzehnte die Popkultur. So weit, so gut. Zur Ruhe will sich die Madame M aber noch lange nicht setzen, obwohl es besser wäre. Mit Mitte 60 zeigt Madonna auf der Bühne noch immer so viel Haut wie ein Teeniestar, dessen Cloud gehackt wurde.

Das spiegelt sich auch musikalisch wider: Statt ihren eigenen Stil weiterzuentwickeln, will sich Madonna immer noch von Album zu Album weiterentwickeln – das klappte bereits mit den letzten beiden Alben nicht mehr.

So bleibt auch bei der neuen Platte nicht viel vom alten Glanz übrig. Die Singleauskoppelung „Medellin“ überzeugt weder mit gutem Gesang noch mit tollem Text oder Rhythmus. Stattdessen gibt‘s im dazugehörigen Video so viel weiches Licht, dass die 60-Jährige ja kein Fältchen zeigt, auch wenn das in Ordnung wäre.

Alter will die Popdiva anscheinend aber weder musikalisch noch körperlich. Auch wenn die Hardcore-Fans weiter stramm bei Fuß stehen, dürfte es den meisten Musikfans lieber sein, wenn die Peter-Pan-Kopie das Nimmerland verlässt und erwachsen wird.

ANSPIELTIPPS „Crazy“, „Future“ FAZIT Wer Madonna nicht mag, wird auch das Album nicht mögen. Nur dumm, dass die Wenigsten, die Madonna mögen, das Album mögen werden.