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Maneater

Feines Junk Food für Gamer – dieses Spiel ist ein echtes Hai-light.

Dieses Spiel kam wie gerufen: Nachdem ich kürzlich den Film „Meg“ sah, war es wieder um mich geschehen – ich war im Hai-Fieber. Wie damals als kleiner Junge als ich ein paar Blicke auf den „Weißen Hai“ von Steven Spielberg erhaschen durfte.

Jedenfalls fand ich mich des öfteren in Tagträumen wieder – unter den Wellen und auf der Suche nach Beute. Und genau da holt mich „Maneater“ von den Entwicklern Tripwire Interactive und Blindside Interactive und Publisher Deep Silver ab.

Doku mit Biss!

Zunächst einmal ist „Maneater“ verdammt cooler Trash – aufgemacht wie eine Tierdoku, bei der ihr den Hai steuern dürft. Nach einem kurzen Tutorial gibt es die erste krasse Wende. Keine Sorge, ich spoilere hier nichts. Auch wenn es vielleicht nicht sonderlich viel wäre. Denn die Story dreht sich ganz klassisch um Rache an einem Hai-Jäger.

Ihr müsst euch als kleiner, junger, zerbrechlicher Hai durch die Flüsse und Meere fressen, um ein tonnenschwerer Killer zu werden – ein Biest, das sich selbst vor dem größten Raubtier im Meer, dem Pottwal, nicht zu fürchten braucht. Ich sagte doch: Cooler Trash! Aufgebaut ist „Maneater“ wie ein Open-World-Titel: Die natürliche Grenze sind die starken Gegner, die in manchen Gebieten warten.

Erst wenn ihr einen bestimmten Level erreicht habt, könnt ihr in diesen Gebieten auf Jagd gehen, ohne selbst als Fisch- oder Alligator-Futter zu enden. Das Prinzip ist ganz simpel: Fresst kleine Gegner, bekommt Erfahrungspunkte, steigt im Level, fresst größere Gegner, steigt im... ich glaube, ihr habt es kapiert.

Hat jemand Murmeltiere gegrüßt?

Das Fressen, Abtauchen und Herumschwimmen macht auch eine Menge Spaß – zumindest für ein, zwei Stunden. Nämlich genau dann habt ihr auch alles gesehen, was euch in den kommenden zehn, zwölf Stunden noch erwartet. Und genau das ist die größte Schwäche an „Maneater“ – es fehlt einfach an Abwechslung.

Es fühlt sich immer ein wenig an wie eine Tüte Chips: Ihr verdrückt die ganze Packung, weil sie euch schmeckt. Doch nach einer Weile fühlt ihr euch schlecht – was euch nicht daran hindert in ein paar Tagen erneut zuzugreifen. So in etwa könnt ihr euch „Maneater“ vorstellen. Die Tatsache, dass ihr euch stetig weiterentwickelt sorgt zumindest zeitweilig für Abwechslung.

Ja, die Hai-Modelle sehen verdammt gut aus. Und mal ehrlich: Wer wollte sich nicht schon einmal durch einen Badestrand voller dicker Touristen durchbeißen?! „Maneater“ hat seine Momente, keine Frage. Und die Boss-Fights mit besonders hartnäckigen Gegnern haben ihren Charme, scheitern aber oft an der nervigen Steuerung, die euch viel zu häufig an der Wasseroberfläche „festklebt“.

Zum Untertauchen müsst ihr einen extra Knopf drücken. Das hätte man anders lösen können. Gra-fisch ist „Maneater“ durchaus sehenswert: Die wunderschöne Unterwasserwelt überzeugt durch hübsche Effekte und schöne Reflektionen. Allerdings sieht man sich schnell satt an den Umgebungen, was ebenfalls schade ist. Zum Glück wechselt das Setting alle paar Stunden mal.

Fazit

„Maneater“ ist zwar ein echtes Hai-light, aber eben kein Blockbuster. Dafür fehlt es dem Spiel an Biss – sorry für die blöden Wortspiele, aber es bietet sich eben an. Für trashige Unterhaltung ist gesorgt. Wer nach einem langen Arbeitstag mal richtig abschalten möchte, hat hier das perfekte Spiel. Wie gesagt: In kleinen Dosen ist „Maneater“ ein Leckerbissen. Wem das bewusst ist, kann zugreifen bzw. zubeißen. Okay, ich höre jetzt wirklich auf!

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: deepsilver.com/de/games/maneater