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Mario Kart Tour

Der Fun-Racer für unterwegs? Kann das gutgehen? Reinschauen und staunen!

Endlich ist es soweit: DER Inbegriff des Fun-Racers, der uns seit nunmehr über 25 Jahren auf Konsolen und Handhelds zu begeistern weiß, schafft es nach langer Ankündigung nun auch endlich auf die Mobilgeräte. Funktioniert dieses altbewährte Prinzip nun auch mit vereinfachter Steuerung und Bedienung? Wir haben uns mal ein wenig damit befasst …

Konsole, Handheld, Arcade – und nun auch endlich als mobile Version

Das grundsätzliche Spielkonzept bleibt selbstverständlich auch beim Mobile-Ableger ähnlich: Ihr flitzt als einer von über 25 bekannten und beliebten Fahrern aus dem Mario-Universum (anfangs habt ihr nur einen) über kunterbunte Strecken um den Sieg.

Hierbei ist gekonntes Fahren aber nur die halbe Miete – ebenso wichtig ist der geschickte Einsatz eurer Items, um euren Gegnern das Leben schwer zu machen und deren Siegpläne zu durchkreuzen. Und auch die Struktur des Spiels ähnelt seinen großen Vorbildern, denn ihr klappert nach und nach diverse Cups ab, die jeweils aus drei Rennen und einem Minispiel, bei dem es unterschiedliche Aufgaben zu erledigen gilt (beispielsweise eine bestimmte Anzahl von Sprüngen zu absolvieren oder einen Hindernis-Parcours zu bewältigen), bestehen.

In jedem Rennen erhaltet ihr Punkte, die ihr durch gute Platzierungen und Aktionen wie Sprünge oder Abschüsse durch Items erhaltet. Je mehr Punkte ihr sammelt, desto mehr Sterne kassiert ihr am Ende eines Rennens, mit denen dann wiederum neue Cups freischaltet werden.

Die Rennen dauern hierbei nur zwei Runden, das heißt pro Rennen seid ihr je nach Strecke und euren Fahrkünsten etwa zwei Minuten unterwegs. Ihr tretet gegen sieben Computergegner an, die euch allerdings durch Einblendung von Fantasienamen über den Köpfen vorgaukeln, es handele sich um "echte" Fahrer. Nintendo hat allerdings angekündigt, einen Multiplayer Modus nachzuliefern, ohne dafür einen bestimmten Termin zu nennen.

Simple Wischsteuerung, aber auch präzise genug?

Die Steuerung von Mario Kart Tour ist nun die größte Neuerung, denn diese hat Nintendo an die Mobilgeräte angepasst. Ähnlich wie bei Super Mario Run funktioniert das Ganze im Einhandmodus. Das Kart fährt automatisch, mit einem Wischer nach links oder rechts lässt sich dieses in die entsprechende Richtung lenken.

Wischer nach oben oder unten lassen euch Extrawaffen einsetzen, beispielsweise könnt ihr einen grünen Panzer nach vorne oder nach hinten abschießen. Anfängern steht auf Wunsch die aus Mario Kart 8 Deluxe bekannte Schlau-Steuerung zur Verfügung, die euch zum Beispiel an Streckenrändern unterstützend unter die Arme greift und euch so nicht runterfallen lassen.

Dies ist besonders hilfreich bei den etwas schwierigeren Strecken wie Bowsers Castle. Für Fortgeschrittene gibt es eine etwas anspruchsvollere Drift-Variante, bei der ihr mit Lenkbewegungen auch Drifts ziehen könnt und bei richtiger Anwendung dann mit einem Turbo Boost belohnt werdet. Definitiv zu empfehlen und in den späteren Rennen werdet ihr das Driften auch benötigen, um gute Platzierungen und Punkte zu erreichen.

Des Weiteren gibt es eine Bewegungssteuerung, die sich allerdings als recht träge erwiesen hat. Ich selbst habe mich natürlich auf die Driftsteuerung fokussiert, da ich das ja auch schon aus den früheren Mario Kart Spielen gewohnt war. Nach mehreren Stunden Training komme ich hier zu der Meinung, dass Nintendo das Beste aus der Einhand-Steuerung gemacht hat, diese allerdings – und auch logischerweise – bei weitem nicht an die Präzision eines klassischen Controllers herankommt.

Gerade in schwierigeren Rennen kann durch diese „Schwammigkeit“ der Steuerung durchaus Frust aufkommen, wenn ihr euer Kart nicht exakt dorthin bewegt, wo ihr hinwollt. Streckentechnisch werden sich Kenner des Mario-Franchises und auch der Mario Kart Serie sofort heimisch fühlen. Neue Strecken wie ein an New York angelegte Stadtkurs finden sich dort ebenso wie altbekannte Retrostrecken aus Zeiten des Super NES oder des N64 wieder.

Free For All

Und wie sieht das Ganze preislich aus? Prinzipiell lässt sich Mario Kart Tour kostenfrei spielen. Eure Fahrer, Karts und Fahrzeuge levelt ihr nach und nach mit euren erzielten Punkten hoch. Zusätzlich dazu gibt es Goldmünzen und Rubine, die ihr auch durch eure Leistungen als auch durch das Bewältigen diverser Challenges erreichen könnt.

Nintendo ist aber auch verständlicherweise daran interessiert, dass ihr ein bisschen „reales“ Geld ausgebt – optional könnt ihr zusätzliche Cups und Fahrer auch gegen Echtgeld kaufen und euch somit dann auch Zeit sparen. Mario Kart Tour zwingt euch diese Mikrotransaktionen nicht direkt auf, da ihr gelegentlich ein paar der Rubine und Goldmünzen auf normale Art und Weise bekommt – die Tendenz geht mit steigender Spielzeit aber spürbar Richtung In-App Käufe.

Das größte Ärgernis hingegen ist die Tatsache, dass Mario Kart Tour eine stetige Internetverbindung benötigt. Und die sollte möglichst stabil sein - ich habe das Spiel in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit gezockt und die App brach dann immer bei einer 3G-Verbindung ab.

Ein Nachteil insbesondere bei Zugfahrten - wofür das Spiel ja perfekt geeignet ist. Wobei der Onlinezwang ja durch den (noch) fehlenden Multiplayer Modus gar nicht zwingend notwendig wäre – hier wäre ein optionaler Offline Modus sicher sinnvoll gewesen.

Fazit

Auch wenn ich einige Kritikpunkte zum Schluss aufgeführt habe, ist Mario Kart Tour dennoch ein gelungener Spielspaß für unterwegs. Klar, durch die Einhand-Steuerung kann man es nur bedingt mit den großen Konsolenbrüdern vergleichen, dennoch hat Nintendo das Beste daraus gemacht.

Die Präsentation von Mario Kart Tour ist mit seinen bekannten Charakteren, den Strecken, der Musik und den Items doch sehr gut gelungen. Herunterladen und anspielen sollte man die App also auf jeden Fall – zumal es ja nichts kostet.

Erhältlich für: iOS, Android
Website: mariokarttour.com/de-DE