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Metal: Hellsinger

The Sound of Metal Hell: Harte Klänge treffen auf Shooter-Action.

Spätestens auf der gamescom kam niemand mehr drum herum: Der Hype um Metal Hellsinger war gigantisch. Ein riesiges Konzert stellte das Werk von The Outsiders ins rechte Licht. Hunderte Fans lauschten den rockigen Klängen des Soundtracks. Was für ein Erlebnis. Nun ist es soweit: The Outsiders haben gemeinsam mit Funcom das Spiel auf den Markt gebracht. Schauen wir uns das mal genauer an.

Metal meets Hell

Die Idee hinter Metal: Hellsingers ist ziemlich interessant: Ein Shooter á la Doom trifft auf Heavy Metal Klänge, zu denen man im Rhythmus ballern muss. Sämtliche Trailer dazu sahen sehr mitreißend aus. Aber funktioniert das Konzept auch in der Praxis? Ich habe mich an den Test gewagt.

Hossa, das waren nervenaufreibende 60 Minuten. Mein Herz pocht und ich fühle mich als ob ich drei Espressi auf einmal getrunken hätte. Mein erstes Fazit: Metal: Hellsinger ist ganz schön stressig. Woran das liegt? Das erkläre ich euch gerne.

Rachegelüste

Kommen wir mal zur Story: Ihr schlüpft in die Haut einer Dämonen abschlachtenden Dämonin – ja, das habe ich mir nicht ausgedacht. Sie ist in der Hölle auf der Suche nach ihrer Stimme. Und dafür tut sie alles. Weil sie die Musik so liebt, muss sie auch im richtigen Takt kämpfen, um maximalen Schaden anzurichten. Anfangs seid ihr noch mit einem Schwert unterwegs und lauscht dem Takt. Visuelle Hinweise sagen euch, wann ihr zuschlagen müsst. Je genauer ihr die Noten trefft, desto besser.

Je besser ihr die Noten trefft, desto höher steigt euer Zähler an – und dieser ist an die Punktzahl gekoppelt. JA, in Metal: Hellsinger geht es um den besten Highscore, wenn ihr euch mit anderen vergleichen wollt. Meine erste Fernwaffe bekomme ich in Form eines Totenschädels. Auch hier soll ich im Rhythmus ballern, um möglichst hohen Schaden auszuteilen. So viel zur Theorie.

Ballern, was das Zeug hält

Spielerisch habt ihr es eigentlich mit einer Art Doom zu tun – nicht das Original aus dem letzten Jahrhundert, sondern die Neuauflage von 2016. Metal: Hellsinger macht schon was daher und lässt euch schön die dämonischen Horden auseinanderballern. Für frische Lebensenergie könnt ihr auch Finisher anwenden – natürlich im Takt. Die Finisher sehen allerdings immer gleich aus, das nur am Rande.

Mein größtes Problem: Die Koordination von allem gleichzeitig. Der Shooter-Part alleine ist schon manchmal stressig, wenn viele Gegner gleichzeitig auf euch stürmen. Hinzu kommt, dass ich dem Takt lauschen muss, um zu schießen. Das ging aber Dank meiner musikalischen Ader völlig in die Hose. Also verließ ich mich auf die optischen Reize. Ich habe daher ständig die Takt-Anzeige im Blick und muss gleichzeitig Geschossen ausweichen und natürlich zur rechten Zeit schießen. Für mein Gehirn ist das eine kleine Überbelastung und schnell werde ich nervös.

Aber schon nach einer Weile schleicht sich etwas wie Routine ein. Ich treffe immer besser im Takt. Egal welche Waffe ich nutze, spielt sich dabei ähnlich. Je höher der Wert der Taktanzeige ist, desto rockiger wird die Musik. Erst in den hohen Stufen kommt noch Gesang zu den Klängen – dann wisst ihr, dass ihr voll im Takt seid. Ist bei mir eher selten vorgekommen.

Einöde in der Hölle

Aber kommen wir mal weg vom stressigen Part und konzentrieren uns auf die Inhalte. Metal: Hellsinger wirft euch zwar verschiedene Gegner vor den Lauf, aber das nicht für sehr lange. Einmal durchspielen wird euch je nach Talent drei bis fünf Stunden eurer Zeit kosten. Ja, das ist nicht sonderlich lange. Aber Metal: Hellsinger will euch fordern und den Highscore in die Höhe treiben. Daher sollt ihr das Spiel auch öfters zocken.

Inhaltlich geht es sonst durch streng lineare Levels, die anfangs noch Spaß machen. Aber spätestens nach der Hälfte des Spiels stellen sich bereits erste Ermüdungserscheinungen ein – jedenfalls bei mir. Lange am Stück kann ich das sowieso nicht spielen. Und dann wären da noch die Bosse bzw. der Boss. Mich persönlich nervt es etwas, wenn ich ein und denselben Fiesling immer und immer wieder besiegen soll – nur in leicht abgewandelter Form.

Grafisch tänzelt sich Metal: Hellsinger etwa auf dem Niveau des ersten Doom Remakes ein – was ganz nett anzuschauen ist. Auch die Gegner selbst sehen teilweise höllisch gut aus. Aber auch hier hätte ich mir ein klein wenig mehr Varianz gewünscht. Aber das ist eher Meckern auf hohem Niveau.

Fazit

Für mich persönlich ist Metal: Hellsinger eher ein stressiges Erlebnis. Es sind zu viele Dinge, auf die ich mich gleichzeitig konzentrieren muss – das hält mein Nervenkostüm auf Dauer nicht aus. Aber das ist wirklich nur einWreckreation e persönliche Geschmackssache. Spielerisch hat Metal: Hellsinger aber ebenfalls noch wenig Fleisch am Knochen. Schon im zweiten oder dritten Kapitel wirkt alles recht repetitiv. Und da macht die Jagd nach Highscores keinen Unterschied. Daher sortiere ich den Shooter im guten Mittelfeld ein. Die Idee dahinter ist cool und das Marketing drumherum war ebenfalls genial. Das Spiel selbst ist dann leider nur Mittelmaß. Dennoch wird es seine Fans finden.

Erhältlich für: Xbox, PS, PC
Website: metalhellsinger.com