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Metro: Exodus

Das Ende der Welt – in seiner spielerisch vielleicht ehrlichsten Form.

Mit „Metro: Exodus“ geht die Reihe in die dritte Runde: Das ukrainische Entwicklerstudio 4A Games schickt den wortkargen Haupthelden Artyom erneut in die Postapokalypse. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, die ersten beiden Teile gespielt zu haben – auch wenn sich diese durchaus lohnen.

In Sachen Handlung dürfte jeder Spieler auch ohne Vorkenntnisse den dritten Teil verstehen. Da die Story im Mittelpunkt dieses Werkes steht, werden hier auch keinerlei Szenen verraten – selbst erleben ist die Devise. Zunächst einmal besinnen sich die Macher bei „Metro: Exodus“ auf alte Stärken.

Die grafische Inszenierung dieses Endzeit-Ego-Shooters ist bemerkenswert – und braucht sich selbst auf den Konsolen nicht zu verstecken. Das hier ist schon reif für Hollywood, wenn es um das technische Grundgerüst geht. Aber nicht falsch verstehen: Den Spieler erwartet kein buntes Mickey-Mouse-Paradies oder Michael-Bay-Aktion-Feuerwerk, sondern eine Welt, die mit ihrer eisigen Schockstarre von dem Tag erzählt, an dem die Bomben fielen.

Die Hoffnung besteht in diesem zertrümmernden Moskau nur noch als winziger Funke in den Köpfen der Überlebenden. Doch diese haben meist sowieso keine Zeit, über den Zustand der Welt nachzudenken, da sie täglich um ihr eigenes Überleben kämpfen. Zurückgezogen in den U-Bahn-Schächten der Metropole, fristen die Menschen ein trauriges Dasein.

Die Herrschaft über das, was übrigblieb, gehört den mutierten Kreaturen, die durch die Gegend wandeln. Es mag sich zwar trist und hoffnungslos anhören, doch „Metro: Exodus“ ist definitiv ein Glanzstück seines Genres. Die Atmosphäre ist packend und die Charaktere äußerst authentisch.

Zugunsten der Erzählung wurde der Survival-Shooter in ein fast schon lineares Story-Korsett gequetscht, das sich an Solo-Spieler richtet. Optionale Nebenaufgaben und Gespräche zwischendurch sind natürlich auch vorhanden, werden dem Spieler aber niemals aufgedrängt. Gut so.

Je nach Schwierigkeitsgrad und Tempo werden zwischen 20 und 30 Stunden ins Land ziehen, bis die Geschichte um Artyom endet – mit sehr vielen denkwürdigen Momenten. Denn die Entscheidung von A4-Game, sich aus den engen Höhlensystemen herauszukämpfen, um sehr viel Zeit an der zerbombten Oberfläche zu verbringen, war goldrichtig.

So könnte das Ende der Menschheit tatsächlich aussehen, hört man eine innere Stimme leise sagen – bis der nächste Überlebenskampf gegen ein entstelltes Ungetüm beginnt. Leicht zitternd kauert man sich danach in eine geschützte Ecke, um seine Waffen wieder auf Vordermann zu bringen und vielleicht etwas Munition und Heilpakete herzustellen.

Der nächste Angriff erfolgt mit hoher Sicherheit. Doch es gilt, eine Mission zu erledigen. Welche das ist, sollte jeder Fan des Genres unbedingt selbst herausfinden. 

GENRE Survival-Shooter
FÜR Xbox One, PS4, PC
ENTWICKLER 4A Games
PUBLISHER Koch Media
SPIELER 1
ONLINE nein
USK ab 18 Jahren
metrothegame.com/de