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Monster Hunter Rise

Jagen im großen Stil – für Helden, die gerne gegen Monster kämpfen.

Mit Monster Hunter: World auf der Xbox One hatte ich zum allerersten Mal Kontakt zu der berühmten Spielreihe. Der Einstieg in mein erstes Monsterjagd-Erlebnis war recht stockend und endete bei etwa er Hälfte. Nun liefert Capcom mit Monster Hunter Rise die nächste Gelegenheit, um mich als großer Krieger zu beweisen – exklusiv für die Nintendo Switch.

Wo ist meine Lupe hin?

Das Gute daran: Ich kann nun auch unterwegs auf Monsterjagd gehen – dem Handheld-Modus der Switch sei Dank. Und da kommen wir schon mal gleich zum ersten Kritikpunkt: Die Schriften und Einblendungen sind mal wieder hart an der Grenze des Unlesbaren – kann man da nicht einfach ein paar Schriftgrößen drauflegen? Bitte liebe Entwickler, denkt doch an die Menschen, die gerne unterwegs spielen! Aber das ist hier heute ja nicht das eigentliche Thema – denn die Sache mit den Schriften machen viele Entwickler nicht vorbildlich.

Bei Monster Hunter Rise stehen die namensgebenden Monster im Mittelpunkt. Und da ein guter Freund von mir, ein Monster Hunter Veteran, das Spielchen ebenfalls besitzt, führt er mich gleich in die Neuerungen ein. Als erstes zeigt er mir den Randale-Modus. Bevor ich also selbst ins Abenteuer starte, schaue ich mir ein paar Tricks bei ihm ab.

Wellen über Wellen

Der Randale-Modus ist eine Art Tower-Defense innerhalb des Monster Hunter Universums. Er hat meine volle Aufmerksamkeit. Monsterwelle um Monsterwelle wehrt mein Kumpel im Verbund mit anderen Freunden ab. Die Beute teilen sie sich anschließend brüderlich. Dabei erklärt er mir immer wieder die verschiedenen Angriffe und Waffengattungen.

Neben Schwertern, Lanzen und Schlagstöcken, haben die Hämmer mein Interesse geweckt. Als Einstieg war das schon mal eine gute Erfahrung. Ehrlich: Wenn ihr jemanden kennt, der Monster Hunter gerne spielt und ein Experte ist, dann lasst euch von ihm ins Spiel einführen. Monster Hunter Rise bietet zwar ausreichend Tutorials, doch waren mir diese immer zu lang und ich verlor nach einer Zeit die Übersicht.

Mein erstes Abenteuer startet: Im Dorf Kamura haben sie mich bereits erwartet bzw. auf einen echten Monsterjäger. Denn das japanisch-mittelalterlich angehauchte Örtchen steht unter einer Belagerung von Monstern. Mit meinem selbst erstellten Charakter greife ich mit ins Geschehen ein. Zugegeben: Auch wenn mich das jetzt an den Randale-Modus meines Kumpels erinnert, haben die Monster hier doch viel weniger auf dem Kasten.

Anders ausgedrückt: Ich kann die Feinde ohne große Probleme erledigen. Für einen Anfänger wie mich gerade gut. Mit dem Vorwissen aus Monster Hunter World und den Anweisungen meines Freundes bin ich relativ schnell im Spiel.

Leichte Auffrischung

Veteranen werden hier übrigens keine Probleme haben: Die Steuerung und viele Ausrüstungen sollten Experten vertraut vorkommen. Neulinge müssen tatsächlich erst einmal ein paar Hürden überwinden – doch danach kann euch Monster Hunter Rise richtig packen und kaum noch loslassen. So ging es mir jedenfalls. Im Kern des Spielgeschehens steht die Jagd nach immer wilderen Bestien.

Dazu nehmt ihr im Dorf Aufträge an, stellt eure Ausrüstung zusammen und macht euch auf die Suche nach dem Fiesling. Jedes Monster braucht dabei eine gewisse Taktik, um besiegt zu werden. Doch bevor der Kampf losgeht, müsst ihr das Vieh mal finden. Danach gehen die Auseinandersetzungen meist über mehrere Runden.

Sobald ihr das Monster geschwächt habt, verzieht es sich. Hinterher und weiter kämpfen. Habt ihr die Bestie in die Enge getrieben, könnt ihr ihm den Rest geben – oder sogar einfangen. So oder so: Am Ende winken neue Materialien, mit denen ihr beim Schmied im Dorf neue Ausrüstungen herstellen könnt. Und da beginnt sich die Motivationsschraube von Monster Hunter Rise zu drehen.

Schöne, neue Funktionen

Gänzlich neu in der Monster Hunter Reihe sind verschiedene Fortbewegungsmittel: Da wären zum Beispiel die Seilkäfer. Mit diesen kleinen Gesellen könnt ihr nun ratzfatz große Sprünge machen und so locker Höhenunterschiede ausgleichen. Ähnlich geht es auch mit sogenannten Wandläufern. Mein Favorit war jedoch mein ständiger Wolfbegleiter, der mir nach einer Weile sehr ans Herz wuchs. Auf ihm darf ich sogar reiten – und er kann Pfötchen geben. Ja, das ist ein spielentscheidender Aspekt – nicht wirklich. Aber niedlich ist es schon irgendwie.

Altbekannt sind eure Katzenbegleiter, die euch im Kampf helfend zur Seite stehen. Außerdem konnte ich mich auch auf den Rücken mancher nicht so wilder Monster schwingen und mit ihnen ins Gefecht ziehen. Solange das Zaumzeug hält, habe ich damit einen kleinen, taktischen Vorteil. Selbst rammen von anderen Monstern funktioniert damit sogar. Apropos Taktik: Wie gesagt benötigt jedes Monster eine eigene Taktik, um besiegt zu werden. Im Dorf könnt ihr euch einen eigenen Dummy zusammenstellen, an dem ihr fleißig üben könnt. So werdet ihr schnell feststellen, ob eure Waffen und Ausrüstung für den ernsten Einsatz geeignet sind.

Später braucht es neben der Ausrüstung noch die richtige Verpflegung: Mit mehr Ausdauer, höheren Resistenzen oder stärkeren Schlägen wird die Jagd deutlich angenehmer. Einzig der zeitlich begrenzte Rahmen für eine Jagd stieß bei mir immer wieder auf Ablehnung, da dies zusätzlich Stress verursacht, der eigentlich nicht nötig war. Die Zeit ist zwar immer großzügig gesetzt, nervt aber doch, da sie euch im Nacken sitzt.

Teamwork als Spaßgarant

Die größte Stärke von Monster Hunter Rise – oder generell jedes Monster Hunter – ist die Zusammenarbeit im Team. Wie anfangs im Randale-Modus beschrieben, motiviert es ungemein, wenn ihr im Verbund auf die Jagd geht. Gute Absprachen und Taktiken sind natürlich Pflicht. Mit zufälligen Online-Bekanntschaften funktioniert dies weniger gut – zumal ihr keinen Ingame-Voice-Chat habt und euch nur mit Gesten verständigen könnt.

Da ich mein Abenteuer aber eher solo genieße – was ohne große Probleme funktioniert – ist mir die Verständigung mit anderen dann auch eher zweitrangig. Ganz zum Schluss komme ich noch auf den grafischen Aspekt zu sprechen: Monster Hunter Rise sieht wirklich bezaubernd aus. Sowohl das Setting an sich wie auch das Art-Design der Monster ist Capcom außerordentlich gut gelungen. Animationen und Präsentation der Riesenviecher sollte euch immer mal wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagen.

Nur bei manchen Kollisionen von Objekten kommt es hin und wieder zu merkwürdigen Clipping-Fehlern – beispielsweise wenn ein Monster halb im Felsen verschwindet. Davon ab sind Fauna und Flora nicht nur zauberhaft gestaltet, sondern auch abwechslungsreich: Von frostigen Höhen hinein in tiefe Lavagruben oder üppige Dschungelwälder deckt Monster Hunter Rise die komplette Palette an Umgebungen ab – sehr stark.

Fazit

Der Name ist Programm: Monster Hunter Rise ist ein wahres Monster an Spiel. Ihr braucht besonders als Neuling einiges an Zeit, um hier Fuß fassen zu können. Mein Tipp: Fragt jemanden, der sich auskennt und ihr seid schnell einsatzbereit. Ansonsten gibt es genügend Wikis oder Websites, auf denen ihr reinlesen könnt.

Sobald ihr das Spielprinzip verstanden und verinnerlicht habt, erwartet euch eine motivierende Jagd nach Monstern und neuen Ausrüstungsgegenständen. Abzug in der B-Note gibt es für die viel zu kleine Schrift im Handheld-Modus, was echt schade ist. Davon ab kann sich hier jeder Fan von Action-Rollenspielen ordentlich austoben und bekommt für locker 60 Stunden sehr gute Unterhaltung geliefert.

Erhältlich für: Nintendo Switch
Website: monsterhunter.com/rise/de