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My Hero One's Justice 2

Frisch aufpoliert in die nächste Runde: Angehende Helden wollen mal wieder die Erde retten.

Nachdem ich von „One Punch Man: A Hero Nobody Knows“ etwas enttäuscht war, stand also mit „My Hero One’s Justice 2“ also der nächste Manga-Brawler in den Startlöchern. Teil eins bot bereits eine solide 3D-Helden-Prügel-Orgie, was der zweite Ausflug in das „My Hero Academia“ Universum nun fortführt. Dabei versuchen sich die Macher auch stark an die Manga-Vorlage zu halten – was ihnen auch in großen Teilen gelingt.

Zeig mir deine Fäuste!

Die Grundprämisse von „My Hero One’s Justice 2“ ist natürlich Genre-typisch: Jeder Feind muss mit den eigenen Superkräften in die Schranken gewiesen werden. Anders ausgedrückt: Erwartet hier kein tiefgreifendes Entscheidungs- oder Rollenspiel-System. „My Hero One’s Justice 2“ konzentriert sich auf das Wesentliche – und das sind eben die Kämpfe.

Fangt am besten mit der Story an – selbst wenn euch die Manga-Vorlage kein Begriff ist, solltet ihr hier gut unterhalten werden. Nach ein paar Übungsmatches habt ihr die Steuerung in den Kampfarenen schnell raus. Denn „My Hero One’s Justice 2“ erfindet das Rad nicht neu: Es gibt Angriffe in allen Varianten – leichte, harte, gekonterte, unblockbare oder sogar ultimative – und die Verteidigung.

Mit dieser Palette bestreitet ihr eure Kämpfe. Anfangs hilft etwas Button-Mashing dabei, die Fights für euch zu entscheiden. Später solltet ihr zumindest mit dem Blocken und Gegenangriffen etwas umgehen können.

Helden für jedermann

Aber keine Sorge: „My Hero One’s Justice 2“ artet nie in eine Kombo-Orgie aus, wie es bei eSport-tauglichen Titeln der Fall ist. Der Titel richtet sich eher an Gelegenheitsspieler, die einfach Spaß haben wollen. Das zeigt sich übrigens auch in der grafischen Präsentation: Die Optik ist zwar nicht komplett auf der Höhe der Zeit, doch sorgen die spektakulären Zwischensequenzen immer wieder für Freude.

Besonders, wenn ihr eure Spezial-Attacken einsetzt, könnt ihr euch auf ein Effektfeuerwerk gefasst machen. Definitiv nichts für Epileptiker! Die Geschichte selbst versetzt euch in die Haut von unterschiedlichen Helden, die ihr durch die einzelnen Kapitel führt.

Diese Kapitel dürft ihr übrigens jederzeit wiederholen, um bessere Bewertungen zu erhalten. Dadurch bekommt ihr unterschiedliche Charaktere geboten, die sich auch angenehm in ihrer Spielweise unterscheiden – erwartet jedoch keine allzu großen Unterschiede! Dennoch ist für Abwechslung gesorgt.

Wenn alles zerfällt

Die einzelnen Stages, in denen ihr euch um die Wette prügelt, sind ebenfalls nett gestaltet. Fast immer befinden sich dort interaktive Elemente oder Dinge, die ihr während der Kämpfe auseinander prügelt. So stürzen Häuserfassaden unter euren Schlägen ein oder ganze Felswände zerbröckeln, weil ihr einen Feind hineingedonnert habt.

Ein cooler Touch, der die Kämpfe auflockert. Habt ihr euch mit der Story dann etwas auseinandergesetzt, dürft ihr euch gerne den anderen Modi zuwenden. Beispielsweise erwartet euch im Arena-Modus ein muntere Partie gegen den Computer – ganz wie früher: Ein Fight nach dem anderen kämpft ihr euch die Leiter nach oben.

Etwas taktischer geht es in einer Art Spielbrett-Modus zu: Dort bewegt ihr eure Helden über ein stark stilisiertes Spielbrett und kämpft immer wieder gegen andere Kontrahenten. Jedoch solltet ihr bei der Team-Auswahl achten, wen ihr einladet. Manche Helden geben sich gegenseitig Boni, die ihr später im Kampf gut gebrauchen könnt.

Was braucht man mehr?!

Der Rest ist eher Standard-Kost, darf aber bei keinem guten Brawler fehlen: In den Versus-Kämpfen tretet ihr ohne großen Schnickschnack gegen Freunde an. Dabei entscheidet ihr, ob ihr online oder lokal zocken wollt. Bei der großzügigen Auswahl an Helden habt ihr also eine Weile was zu tun.

An letzter Stelle sei noch kurz das technische Gewand erwähnt, in das sich „My Hero One’s Justice 2“ kleidet: Mir fiel bei manchen Superattacken auf, dass die Framerate ziemlich in die Knie ging, wenn sich zu viele Effekte auf dem Bildschirm abspielen. Apropos zu viel: Manchmal war ich etwas überfordert bei all den Aktionen, die teilweise gleichzeitig eingeblendet werden – das kann aber auch ein meinem Alter liegen, wer weiß.

Fazit

„My Hero One’s Justice 2“ ist eine solide Fortsetzung, die das Rad nicht neu erfindet. Generell bietet das Prügelspiel eine unterhaltsame Kampfmechanik, die nicht allzu sehr in die Tiefe geht. Der Story-Modus wird euch einige Stunden bei Laune halten, genauso auch die einzelnen Kämpfe. Insgesamt schlägt sich das Helden-Abenteuer damit etwas besser als das von mir zuvor getestete „One Punch Man“. Abwarten, wer in der nächsten Runde die Nase vorn hat.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC, Switch
Website: bandainamcoent.eu/my-hero-ones-justice/my-hero-ones-justice-2