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NBA 2K19

Der Platzhirsch lässt Federn: Doch Fans von Basketballsimulationen kommen um diesen Titel kaum herum – besonders dann nicht, wenn sie Einzelspieler sind.

Im vergangenen Jahr spaltete Publisher 2K mit „NBA 2K18“ die Gemüter der Spieler: Auf der einen Seite sprechen wir von der vielleicht besten Sportsimulation überhaupt, auf der anderen Seiten verderben Mikrotransaktionen den Spaß – insbesondere in Online-Partien.

Im neuesten Teil der Reihe, also „NBA 2K19“, hat sich dieser Aspekt leider nicht verbessert. Das nur mal vorweg. Aber dennoch kommen Solisten nicht um dieses wahnsinnig stimmig inszenierte Werk herum.

Es gibt viel zu entdecken – Kinnlade festhalten!

Eine kleine Warnung zu Beginn: Solltet ihr „NBA 2K“ schon ein paar Jahre nicht mehr gespielt haben, dann macht euch auf was gefasst. Denn die Inhalte und das Gameplay könnten euch glatt überfordern. Allein das Tutorial beansprucht schon einen Haufen Zeit, führt euch aber auch ordentlich ins Spielgeschehen ein – selbst wenn ihr danach gefühlt 90 Prozent der Befehle bereits vergessen habt. Aber keine Sorge: Übung macht den Meister.

Herzstück von „NBA 2K19“ – wenn man überhaupt von einem Herzstück reden kann, weil es dutzende Spielmodi gibt – ist meines Erachtens die Story. Diesmal nennt sich der Modus „The Way Back“ und lässt euch in die Latschen eines anfänglich ungewollten Talentes schlüpfen. Weil dieser in den USA zunächst keinen Fuß auf den Court bekommt, verschlägt es ihn nach Asien, genauer gesagt in das Reich der Mitte.

Von dort aus kämpft ihr euch die Karriereleiter nach oben. Eigentlich ist die Geschichte an sich nichts Neues, aber die Inszenierung und das Drumherum ist einfach Weltklasse. Die Dialoge fühlen sich authentisch an, weil sie erstklassisch vertont wurden. Das Gameplay ist sowieso schon immer ein Hit gewesen.

Und die Atmosphäre auf und neben dem Court reißt euch direkt mitten rein ins Geschehen. Selbst auf Kleinigkeiten wie chinesische Kommentatoren in der asiatischen Liga sind der Hit und vermitteln euch das Gefühl von „Lost in Translation“ – einfach sehr stimmungsvoll.

Die Arbeit lohnt sich

Um euren Charakter letztlich in die Elite des Basketballhimmels zu befördern, braucht es verdammt viel Zeit. Mit der virtuellen Währung VC levelt ihr euren Recken Stück für Stück auf. Im Gegensatz zu den Vorgängern geht das nun deutlich schneller, da ich mehr Zaster verdient, aber dennoch solltet ihr ein paar Stunden und Wochen einplanen, um einen sehenswerten Athleten zu bekommen.

Sollte der Story-Modus mal langweilig werden, dann hat „NBA 2K19“ noch einige Asse im Ärmel: Für jede Art Spieler sollte hier der passende Modus dabei sein. Von 3-gegen-3-Partien über irrwitzige Mini-Spielchen bis hin zur eigenen Liga bietet 2K jede Menge Abwechslung an. Wie gesagt: Die „NBA 2K“-Reihe zählt meiner Meinung nach zu den besten Sportspielen, die es gibt.

Etwas nervig beziehungsweise ungewohnt ist jedoch die Auswahl dieser Modi: Anstatt sich durch ein Menü zu klicken, stapft ihr durch eine virtuelle Straße und besucht dort die entsprechenden Spielstätten. Das ist zwar cool inszeniert, könnte aber auch einen alternativen Weg zur Auswahl anbieten. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Die Schattenseiten des Courts

Apropos Meckern: Kommen wir zu den Schattenseiten des Sports: Sobald ihr online spielen wollt, braucht ihr eine gute Truppe, um gegen eure Kontrahenten bestehen zu können. Um wirklich gute Spieler zu erhalten, müsst ihr verdammt viel Zeit investieren oder echtes Geld. Denn durch Mikrotransaktionen habt ihr ratzfatz ein Elite-Team erstellt.

Wie diese Mikrotransaktionen in den Vordergrund treten und euch damit ständig suggerieren, dass ihr es hier nicht mit einem Vollpreisprodukt zu tun habt, ist schon eine arge Belästigung. Außerdem fühlt man sich dadurch fast schon genötigt in den Geldbeutel zu greifen. Das hat schon ein gewisses Geschmäckle, wie der Badener sagen würde.

Fazit

„NBA 2K19“ ist insgesamt ein großartiges Spiel, das im Singleplayer-Modus jegliche Konkurrenz hinter sich lässt: Atmosphärisch, spielerisch und inhaltlich kann niemand 2K das Wasser reichen. Angreifbar macht sich der Publisher lediglich durch die aufdringliche Mikrotransfer-Einbindung, die den Spielspaß des Online-Modus‘ stark verwässern.

In diesem Punkt könnte „NBA Live 19“ sogar die bessere Wahl sein. Doch diese Kritik hat sich 2K selbst eingebrockt – kann sie aber auch spielend leicht wieder aus der Welt schaffen. Denn wirklich nötig hat das meisterliche Werk diese Mikrotransfer-Mechaniken eigentlich nicht.

Erhältlich für: PS4, Xbox One, PC
Website: nba.2k.com/2k19